STEREO GUIDE Testurteil
Bose Soundlink Color 2 ist ein praktischer Bluetooth-Lautsprecher mit hohem Formfaktor und sattem Bass, aber klanglich etwas dezent.
The Good
- relativ tiefer, differenzierter Bass
- warme, stimmige Klangabstimmung
- Analog-Eingang, Party- und Stereo-Modus
- NFC, App, Freisprech-Mikrofon
The Bad
- Höhen etwas matt, etwas softe Impulswiedergabe
- Tasten schlecht erkennbar
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz6
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Klang: Bass / Dynamik5.5
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Praxis / Connectivity9.5
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Preis / Leistung8
Der Gummiüberzug fürs gesamte Gehäuse täuscht: Das Bose Soundlink Color 2 ist zwar mit seinem guten Pfund Lebendgewicht und einem nur 5,7 cm riefen Gehäuse ein guter Begleiter für Reisen. Auf dem Regal im Hotelzimmer macht sich die Bluetooth-Box besser als auf dem Sand, denn das Gehäuse muss auch zwingend stehend betrieben werden. Zum Eintauchen ins Wasser oder Sand ist sie ohnehin nicht gedacht. Der kleine Wireless-Lautsprecher erreicht nur IPX4, also Spritzwasserschutz. Das reicht immerhin für einen unerwarteten Regenschauer völlig aus. Was die Bose-Box noch auszeichnet, klärt unser Testbericht.
Dafür hat er eine sehr angenehme Form mit seitlichen Verrundungen, was ein Verstauen im Rucksack oder einer kleinen Reisetasche trotz des ordentlichen Volumens noch möglich macht. Mit den fünf Farben kann man jeder künftige Besitzer seinen individuellen Geschmack unterstreichen. Wirklich bunt, wie der Name suggeriert, sind davon nur drei: Gelb, Blau und Rot. Die beiden anderen sind genau genommen nur Schattierungen von Grau: Hellgrau und Schwarz.
Funktionen und Konnektivität
Mit der Bose Connect App lassen sich via Bluetooth die Einstellungen verwalten, etwa die Sprachansagen deaktivieren oder die Sprache ändern. Standardmäßig sagt der Soundlink Color 2 beim Einschalten den Akkustand an und nach Verbindungsaufbau den Namen des verbundenen Smartphones. Die Bluetooth-Koppelung funktioniert mit kompatiblen Smart Devices dank NFC-Technik sehr simpel. Der Speaker merkt sich außerdem bis zu 8 Geräte-Verbindungen. Seit einiger Zeit bietet Bose zudem die Ab sofort die Möglichkeit über das Bose SimpleSync-Verfahren einen Bose Home Speaker 300 oder Home Speaker 500 mit dem Bose SoundLink Color 2 zu gruppieren. Damit lässt sich das gleiche Programm auf beiden Boxen synchron abspielen.
Der volle Akku des markant geformten Lautsprechers reicht für etwa acht Stunden. Die konservative Angabe des Herstellers kann sogar bei moderater Lautstärke übertroffen werden.
Mit der App lassen sich auch die mit dem Bose verbunden Bluetooth-Quellen wechseln, etwa, um bei Partys einem anderen die Regie zu überlassen. Auch besteht die Möglichkeit eines Stereo-Pairings, wenn man zwei Exemplare des Soundlink Color 2 besitzt.
Die Freude über das Zusammenspiel des Bluetooth-Lautsprechers mit der für iOS und Android erhältlichen Bose Connect App fordert erst einmal Geduld: Wie eher von WiFi-Lautsprechern bekannt, beginnt die zunächst mit dem Download eines Software-Updates, was trotz einer WLAN-Verbindung unseres zum Test verwendeten iPhones zum Internet eine gefühlte Ewigkeit dauerte.
Sag’s noch einmal, Siri
Mit der Freisprech-Einrichtung kann man über die Multifunktions-Taste Anrufe entgegennehmen oder durch langes Drücken die Sprach-Assistenten von Apple und Google aktivieren. Die Steuerung von Start/Stop sowie Sprung zum nächsten Titel (zweimal kurz hintereinander drücken) erfolgen auch über die Multifunktions-Taste. Das entspricht vom Konzept her gängiger Praxis, auch wenn es bei den meisten Bluetooth-Speakern eine Play/Pause-Taste gibt, welche diese Funktionen samt Siri respektive Google Assistant übernimmt.
Die Nutzung von Siri mit unserem iPhone hatte einen Haken. Wer die Wiedergabe-Lautstärke nicht deutlich über die Hälfte aufdreht, was bei Musikhören mit dem Bose Soundlink Color 2 vor sich auf dem Schreibtisch schon reichlich laut ist, dürfte Schwierigkeiten haben, die leise säuselnde Apple-Sprachassistentin zu verstehen.
Unverkennbar Bose, auch vom Klang her
Der Klang ist typisch Bose: Sehr rund und gefällig und mit einem gewissen Charme. Allerdings wirkt die Wiedergabe auch etwas dunkel und wenig transparent. Also eher für eine angenehme Hintergrundbeschallung geeignet als für eine mitreißende Party oder feingeistige HiFi-Hörsessions. Und man spürt in der eigentlich guten Klarheit des Klangbildes relativ deutliche Unterschiede, wenn man dem Lautsprecher wegen seiner Richtwirkung im Nahfeld nicht genau gegenübersitzt.
Der Bass ist angesichts des Volumens erstaunlich. Er hat einen ganz guten Punch, spielt relativ tief und wirkt differenziert und sauber. Wird es allerdings etwas lauter, ist der Wiedergabe eine gewisse Müdigkeit nicht abzusprechen, wie überhaupt der Klangcharakter nicht sonderlich dynamisch ist.
Die Abbildung bleibt im Mono-Betrieb klein und löst sich nicht richtig vom Lautsprecher. Mit einem zweitem Exemplar im Stereo-Betrieb ließe sich zwar Abhilfe schaffen, doch wird das ganze Zwei-Gespann dann auch ganz schön teuer.
Testfazit und Alternativen zum Bose Soundlink Color 2
Der Bose besticht vor allem durch sein leichtes Gehäuse, seine schön verrundete Form und einen recht souveränen Bass. Im direkten Klangvergleich bietet ein Tronsmart Studio mehr Spritzigkeit, Transparenz und Strahlkraft zum halben Preis. Der dem Ur-Soundlink in der Form nachempfundene Mitbewerber ist dafür aber dank Metallgehäuse (außer beim Transport eigentlich ein Plus) doppelt so schwer und kantiger.
Technische Daten Bose Soundlink Color 2
- Preisempfehlung des Herstellers: 140 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 13,3 x 12,7 x 5,7 cm
- Gewicht: 540 g
- Besonderheiten: spritzwassergeschützt nach IPX4, Freisprech-Mikrofon für Anrufe und Sprachassistenten, Stereo-Pairing, NFC
- Mehr unter www.bose.de