Das Musikserver-System Roon gilt in audiophilen Streaming-Kreisen zurecht als eine Art Goldstandard für hochwertiges und zugleich komfortables Musikhören. Einer der Vorteile gegenüber geschlossenen Streaming-Systemfamilien wie Sonos ist dabei, dass sich beliebig viele Endgeräte verschiedenster Hersteller nahtlos zu einem System zusammenfügen und über dieselbe App steuern lassen. Roon kompatible Streamingboxen mit der nötigen Netzwerk-Technologie an Bord machen das Ganze sogar noch einfacher als mit Streaming-Amps und anderen separaten Elektronik-Komponenten.
Die HiFi- und High End Hersteller, die sich auf Elektronikkomponenten fokussieren, bieten bereits eine erstaunliche Vielfalt an kompatiblen Geräten. Vom einfachen Netzwerkstreamer bis zu komplexen AV-Receivern und hochpreisigen High-End-Receivern reicht das Angebot. Roon selbst gibt über 75 Partnerhersteller an, die ihre Geräte entsprechend ausstatten und von Roon zertifizieren lassen. Eine mit Roon kompatible HiFi-Kette als Hauptanlage aufzusetzen, bereitet heute selbst bei ausgefallenen Sonderwünschen kaum Probleme.
Bei den digitalen Aktivlautsprechern der High End Klasse wird das Angebot an Roon kompatiblen Systemen immer größer. Namhafte Hersteller wie Dynaudio, KEF, Piega, Devialet und Electrocompaniet sind dabei.
Aktivboxen und Zonenlautsprecher für Roon
Noch etwas eingeschränkter ist die Auswahl an integrierten Lautsprechersystemen, die sich in der Roon-Software als Endgeräte zu erkennen geben. Wer also in Nebenräumen wie Küche, Schlafzimmer oder Arbeitszimmer eine einfache Abspielmöglichkeit für Musik vom Roon-Server haben möchte, muss ein wenig suchen. Oder eine der anderen Möglichkeiten in Erwägung ziehen, die Roon-Streams zu Gehör zu bringen. Denn fast jedes smarte Device, auf dem die Roon Remote Software läuft, kann zudem auch als Ausgabegerät dienen, das betrifft vor allem Smartphones und Tablets. Oft ist hier allerdings die Qualität des Streams eingeschränkt bzw. der Roon Server erhält die interne Anweisung, die Auflösung herunterzurechnen.
USB und HDMI – Kompatibilität auf Umwegen
Wer einen Computer (PC oder Mac) entweder als Roon Core oder als Remote betreibt, kann diesen auf einfache und qualitativ hochwertige Weise als Ausgabegerät nutzen. Nämlich über den USB-Port und die Anwahl des entsprechenden Sound-Ausgangs im Betriebssystem. Das gilt übrigens auch für viele Server, wie etwa den von Roon selbst hergestellten Nucleus und Nucleus +. Das eröffnet die Möglichkeit, eine Vielzahl von digitalen Aktivlautsprechern zusammen mit dem Computer oder Server als Roon-Endpoint zu nutzen, setzt allerdings voraus, dass die beiden jeweils per USB-Kabel miteinander verbunden werden können.
Ebenso besitzen viele PCs oder Server einen HDMI-Ausgang, der sich, passende Treiber und installiertes Roon vorausgesetzt, auch als Ausgabeport nutzen lässt. So lässt sich über den Umweg Fernseher das Roon-Signal problemlos auch in Aktivboxen und Komplett-Anlagen mit HDMI-ARC Eingang einspeisen.
Roon via Airplay
Komfortabler geht es allerdings drahtlos. Smartphones oder Tablets, die typischerweise als Remote für das Roon-System benutzt werden, können die Musikstreams auch per Bluetooth oder Airplay 2 an ein entsprechend kompatibles Gerät weitergeben. Damit steht eine sehr breite Auswahl an möglichen Aktivboxen zur Verfügung, wie etwa die beliebten Lautsprecher von Sonos bzw. IKEA. Allerdings sollte man hier bedenken, dass das smarte Device dann im Netzwerk verbleiben muss und den Stream nonstop an das Endgerät kontinuierlich weitersendet.
Das geht prinzipiell auch mit Android-Geräten, allerdings muss man dann eine entsprechende Fremd-App installiert haben, und der Akkuverbrauch kann signifikant sein.
Da die digitale Auflösung des Musikstreams bei Airplay begrenzt ist, rechnet der Roon-Server automatisch die Samplingrate und Wortbreite herunter – selbst wenn die Musik in höherer Auflösung vorliegt und das Endgerät theoretisch mehr Auflösung verarbeiten kann.
Roon via Chromecast
Diesen Nachteil vermeidet die Weiterleitung des Streams per Chromecast an entsprechend kompatible Endgeräte. Chromecast von Google kann, sofern die entsprechende Software auf dem Smartphone oder Tablet installiert ist, problemlos als weitere Roon-Zone ansprechen.
Mit Chromecast lassen sich z.B. die Lautsprecher des Harman Citations Systems oder die Canton Smart Familie sehr einfach in eine Roon-Umgebung einbinden (obwohl diese nicht explizit von Roon getestet wurden). Das funktioniert auch problemlos, wenn das Steuergerät mit der Roon Remote Software nicht permanent im Netzwerk angemeldet ist, der Stream läuft dann weiter oder lässt sich von anderen Roon Steuerungen kontrollieren. Und es belastet den Akku des Mobilgerätes nicht.
Man sollte allerdings keine zu hohen Erwartungen an die Reaktionsgeschwindigkeit eines Roon-via-Chromecast-Setups haben, oft dauert der Aufbau des Streams etwas. Und die klassische Steuerung vom Chromecast-Device funktioniert natürlich auch nicht.

Marktübersicht Roon-kompatible Streaming-Lautsprecher
Die vorgenannten Verbindungsmöglichkeiten sind allerdings nur Umwege, ein direkte Verbindung im Netzwerk zu einem voll kompatiblen Device ist vorzuziehen. Gerade Features wie die Lautstärkekontrolle durch die Roon Remote App und das lückenlose Abspielen (Gapless) von Musik sind nämlich nur dann wirklich garantiert möglich. Bei allen Geräten, die die Siegel „Roon Ready“ oder „Roon Tested“ tragen, ist das jeweils garantiert.
Die folgende Liste bezieht sich nur auf Streaming- und Aktivlautsprecher. Komplettanlagen und Elektronikkomponenten mit Roon-Kompatibilität gibt es darüberhinaus viele, wir verzichten aber aufgrund der hohen Anzahl auf eine einzelne Aufzählung.
Auch Multiroom-Systemfamilien roon-fähig
Einige Multiroom-Systemfamilien sind neben der Nutzung per proprietärer Streaming-App zusätzlich Roon-fähig. Die Lautsprecher werden also in der Roon Remote App als potentielle Ausgabepunkte angezeigt, auch wenn man sie für gewöhnlich mit der Hersteller-App steuert. Hier stechen die Portfolios von Bluesound, Denon und Devialet mit durchgehender Kompatibilität hervor. Mit den beiden erstgenannten kommen auch kleine, nicht so teure Zonenlautsprecher in den Roon-Genuss.
Bei anderen Herstellern ist die Sache etwas komplizierter, hier sind nur einige Boxen Roon-fähig. Das ist zum Beispiel bei Bowers&Wilkins der Fall, wo die Boxen der Formation-Serie sogar „Roon Ready“ sind, der beliebte Zeppelin oder ältere Modelle wie die A-Serie allerdings nicht. Hier muss man sich dann auf Umwege wie Airplay verlassen.
Roon Ready kompatibel (offizielle Liste von Roon)
Die folgenden Systemlautsprecher entsprechen dem Roon Ready Standard und garantieren damit die höchstmögliche Qualität in der Übertragung vom Roon-Server zum Endgerät:
- Bluesound Pulse Flex 2i
- Bluesound Pulse Mini 2i
- Bluesound Pulse 2i
- Bluesound M Pulse
- Bluesound Pulse Soundbar +
- Bowers & Wilkins Formation Flex
- Bowers & Wilkins Formation Duo
- Bowers & Wilkins Formation Bar
- Bowers & Wilkins Formation Wedge
- Devialet Phantom
- Devialet Phantom II
- Devialet Phantom Premier Classic
- Devialet Phantom Premier Gold
- Devialet Phantom Premier Silver
- Devialet Phantom Reactor 600 / 900
- Dutch&Dutch 8C
- Dynaudio Focus 50
- Dynaudio Focus 10
- Dynaudio Focus 30
- Elac Navis ARB-51 + Discovery Connect
- Elac Navis ARF-51 + Discovery Connect
- Electrocompaniet Tana SL
- KEF LS 50 Wireless II
- KEF LSX II
- KEF LS60 Wireless
- McIntosh RS150
- Piega Ace 30
- Piega Ace 50 Wireless
- PSB Alpha iQ
- Q Acoustics QActive 200
- Q Acoustics QActive 400
- Sonus Faber Omnia
Roon Tested (offizielle Liste von Roon)
Die folgenden Multiroom- und Systemlautsprecher (Auswahl) entsprechen dem Roon Tested Standard, sind also auf jeden Fall mit einer Ansteuerung durch den Roon Server kompatibel.
- Cabasse The Pearl
- Cabasse The Pearl Akoya
- Cabasse The Pearl Keshi
- Cabasse The Pearl Pelegrina
- Denon Home 150
- Denon Home 250
- Denon Home 350
- Denon Home Soundbar 550
- KEF EGG
- KEF LS 50 Wireless Gen 1
- KEF LSX
- Kii Audio The Three + Control
- Mission LX Connect
- Naim Muso Qb Gen 2
- Naim Muso QB Gen 1
- Naim Muso Gen 2
- Naim Muso Gen 1
Roon x Sonos
Obwohl die Sonos Produkte nicht in den Listen zur Roon-Kompatibilität auftauchen, lassen sich die beliebten Multiroom-Komponenten problemlos mit Roon ansteuern. Das gilt auch für die IKEA Symfonisk Varianten. Roon rechnet jeden Stream automatisch auf die Sonos-kompatible Samplingrate herunter. Einzige uns bekannte Einschränkung: Das Gruppieren mit Nicht-Sonos-Komponenten in Roon ist nicht möglich. Mehr gibt es im englischen Ratgeber zum Betrieb von Sonos per Roon.
- Ikea Symfonisk Gen 2 Regallautsprecher
- Ikea Symfonisk Tischlampe Gen 2
- IKEA Sonos Bilderrahmen im Test
- Sonos One
- Sonos One SL
- Sonos Five
- Sonos Roam
- Sonos Move
- Sonos Beam 2
- Sonos Bar