STEREO GUIDE Testurteil
Das mittlere Modell der HEOS-Serie, der Denon Home 250, bietet erwachsenen, ausgewogenen Klang, WLAN und gute Multiroom-Funktionalität.
Vorteile
- erstaunlich erwachsener, homogener Klang
- kräftiger, musikalisch präziser Bass
- weites Klangbild, gute Anpassung an den Raum
Nachteile
- klingt weniger auflösend und kennt Pegelgrenzen
- Abbildung weit, aber etwas diffus
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Klang: Natürlichkeit8.5
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Klang: Bass/Dynamik8.7
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Praxis/Connectivity9
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Preis/Leistung8.5
Optisch fügt sich der mit LAN und WLAN ausgestattete Multiroom-Lautsprecher Denon Home 250 mit seiner Stoffbespannung und runden Kanten gefällig in den Wohnbereich ein. Das liegt aber auch daran, dass er kompakter ist als sein großer Bruder, der Home 350. Die beiden sind trotz unterschiedlicher Größe preislich sehr nah beieinander positioniert. Der Hersteller empfiehlt sie explizit für verschiedene Raumgrößen. Denn in dem kleineren, sehr eleganten Denon Home 250 ist kein 3-Wege-System, sondern nur zwei volle 2-Wege-Kombinationen verbaut, sowie zur Bassunterstützung ein zusätzlicher Passivradiator. Im Test sorgte der HEOS-Speaker trotzdem für raumfüllenden, satten Klang.
Die jeweiligen Hochtoneinheiten für die Wiedergabe des linken und des rechten Stereokanals sind außen auf der breiten Schallwand plaziert, ein wenig nach außen angewinkelt. So soll ein breiterer Raumklang erreicht werden, ohne dass allzu viele elektronische Tricks wie ein virtuelles Stereo zugeschaltet werden müssen. Die beiden etwa 10 Zentimeter großen Tiefmitteltöner sitzen weiter innen und spielen auf das rückwärtige Volumen, das wiederum eine 13er-Passivmembran indirekt per Federwirkung antreibt, die Gesamtabstimmung ähnelt damit einem 2-Wege mit Bassreflex.
Einsatzmöglichkeiten und Anschlüsse
Die eigene HEOS-App steuert im Normalfall die Home 250, und das geht erwartungsgemäß flüssig und stabil. Die App ist für iOS und Android verfügbar, Windows Devices dagegen bleiben außen vor. Der WLAN-Lautsprecher zeigt sich aber auch für Musik außerhalb dieses Netzwerks offen. Ein analoger Eingang steht ebenfalls zur Verfügung wie Bluetooth-Konnektivität und die Möglichkeit, vom USB-Stick oder der entsprechenden USB-Festplatte abzuspielen.
Besonders vollständig ist auch die Einbindung von Streamingdiensten in das System. Das eröffnet dem Denon Home 250 eine erstaunliche Zuspiel-Vielfalt von Tidal über Amazon HD, Tidal, Deezer bis Spotify. Was Qobuz und Apple Music betrifft, wird es etwas komplizierter. Hier muss man den Umweg etwa über Airplay 2 oder Bluetooth gehen. Völlig problemlos ist das Abspielen der Musik von den Speichereinheiten im heimischen Netzwerk von PC über Smartphone bis NAS-Server. Für letzteren hilft die UPnP-Kompatibilität ungemein, Hires Streams sind bis zu einer Auflösung von 24 Bit/192 kHz für die Denon Komponenten dabei absolut kein Problem.
Bei etwas höheren Ansprüchen an Pegel und Raumabbildung können auch zwei Exemplare des Home 250 miteinander zu einem Stereo-Paar verkoppelt werden. Ganz so unproblematisch wie beim kleinen Home 150 ist das aber wegen der weit auseinander liegenden Hochtöner akustisch nicht.
So ließ sich der Denon Home 250 einrichten und in Betrieb nehmen
Die Verbindung mit dem hauseigenen WLAN und die Einbindung in die die HEOS-Welt gelangen relativ problemlos. Steht die Verbindung zum Router, kann man buchstäblich nach Sekunden bereits der Musik lauschen. Das System findet Musik auf dem Smartphone oder auf einem Server im Netzwerk ohne jegliche Hürden. Außerdem steht noch Bluetooth-Streaming als Alternative zu LAN respektive WLAN zur Verfügung.
Ein basskräftiger Speaker ruft naturgemäß schnell nach einer akustischen Anpassung an den Aufstellungsort, da sonst Dröhnen droht. Deshalb bietet die HEOS App entsprechende Einstellmöglichkeiten. Die sind sogar besonders einfach, effektiv und logisch. Neben einem einfachen Bass- und Höhenregler gibt es noch eine dreistufige Anpassung an freie, wand- oder gar ecknahe Aufstellung, womit das Thema Bassdröhnen in Sekunden erledigt ist.
Raumfüllender, eleganter Sound für mittlere Räume
Was den Überraschungsfaktor eines satten, raumfüllenden Tieftonfundaments angeht, war er beim Denon Home 250 fast noch größer als bei der XL-Version. Bei Rock- und Popmusik klangen die Schlagzeugsounds vollmundig und druckvoll, setzten sich auch bei freistehender Positionierung überraschend gut durch. Auf dem Lowboard oder im Regal positioniert, muss man den Aufstellort sogar in der App korrigieren, um nicht die Gefahr eines überfetten oder dröhnenden Basses zu erleiden. Solchermaßen entzerrt, empfiehlt sich die mittlere Home aber auch für Eckpositionierung oder für wirklich kleine Räume.
Tonal gab sich der Home 250 keine Blöße und tönte homogen, ausgewogen und langzeithörtauglich. Die Höhenauflösung erreichte nicht ganz audiophiles Niveau, ist aber auch für gelegentliche Klassik- und Jazzaufnahmen angenehm und stressfrei geeignet. Der Charakter war überhaupt etwas entspannter, die Raumabbildung erstaunlich breit und tief, wenn auch bei Stimmen eher diffus.
Testfazit und Alternativen zum Denon Home 250
Für eine Multiroom-Systemfamilie entscheidet man sich zumeist auch aufgrund der App und der Vernetzungsmöglichkeit. Insofern stellt sich die Frage nach alternativen Produkten für Nutzer von Denon HEOS weniger. Konkurrenz gibt es in dieser Preis- und Größenklasse zuhauf. Harmans Citation 300 etwa bringt noch etwas mehr Live-Erlebnis. Bluesounds Pulse 2i dagegen eine audiophilere Auflösung zu einem höheren Preis. Der Sonos Five bietet von allen klanglichen Tugenden das ausgewogenste Verhältnis und tönt etwas feiner als der Denon Home 250, der dafür nach der Erhörung im Test im Tiefbass etwas mehr Druck machen kann.
Technische Daten Denon Home 250
- Preisempfehlung des Herstellers: 500 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 29,5 x 21,5 x 12 cm
- Gewicht: 3,7 kg
- Besonderheiten: Virtual Stereo Onebox, Analogeingang, Heos Kompatibel, Passivradiator
- Mehr unter www.denon.de