STEREO GUIDE Testurteil
Der Denon Home 150 ist ein kompakter Multiroom-Lautsprecher mit WLAN und Bluetooth. Für die Größe klang er im Test sehr satt im Bass.
Vorteile
- Ausgewogener, natürlicher Klang
- angenehm und langhörtauglich
- erstaunlich tiefer und musikalischer Bass
- Stereo-Pairing möglich und sinnvoll
Nachteile
- Lautstärke naturgemäß beschränkt
- als Einzellautsprecher keine Raumabbildung
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Klang: Natürlichkeit8.4
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Klang: Bass/Dynamik7.5
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Praxis/Connectivity8.5
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Preis/Leistung9.4
Der kleinste Systemlautsprecher aus der Multiroom-tauglichen HEOS-Serie, der Denon Home 150, buhlt mit kompakten Maßen am stärksten um die Gunst der designbewussten Käufer. Seine Stoffbespannung und die verrundeten Kanten geben ihm einen Touch skandinawisches Design. Wer neben Hygge-Gefühl auch auf akustische Tugenden Wert legt, erkennt sofort die Unterschiede zu den größeren Systemboxen der mit WLAN- und Bluetooth ausgestatteten Serie. Der Denon Home 150 ist nämlich ein 2-Wege-Lautsprecher ohne Stereo-Anordnung oder künstlichen Raumklang. Ob er trotzdem oder gerade deshalb überzeugen kann, klärt dieser Test.
Das macht ihn zur idealen Nebenraum-Ergänzung für eine vorhanden Heos-Installation. Oder aber im Doppelpack zum Stereo-Paar gekoppelt zur echten HiFi-Anlage. Denn das Pairing zweier Home 150 ist problemlos möglich und akustisch wegen der Mono-Beschaltung auch sinnvoller als bei einem der größeren Modelle mit Stereo-Bestückung. Und obendrein kostet das Paar Minis nicht mehr als einer der großen Stereo-Onebox-Systeme.
Der etwa 9 Zentimeter große Tiefmitteltöner sitzen weiter innen und spielen auf das rückwärtige Volumen. Und zwar nur auf dieses, ein Bassreflex oder eine Passivmembran fehlen. Für einen so kleinen Speaker ist das eher ungewöhnlich. Schließlich versuchen die meisten Hersteller, das letzte Quentchen Bassenenergie aus wenigen Litern herauszuholen. Positiv ist das geschlossene Gehäuse allerdings bei problematischer Akustik im Bass, besonders bei einer Regal oder Eckaufstellung.
Einsatzmöglichkeiten und Anschlüsse
Gesteuert wird der WLAN-Speaker über die HEOS App von Denon. Die bietet sehr sinnvolle Funktionen, etwa eine akustische Ortsentzerrung, die in drei Stufen den Bass dosiert. Die App ist für iOS und Android verfügbar. Sie zeigt sich aber auch für Musik außerhalb dieses Netzwerks offen. Ein analoger Eingang ist ebenso vorhanden wie Bluetooth-Konnektivität und die Möglichkeit, vom USB-Stick oder der entsprechenden Festplatte abzuspielen.
Drei Preset-Touch-Buttons auf der Oberseite des Speakers erlauben eine Hinterlegung von favorisierten Playlists oder Internetradiostationen. Nettes Detail am Rande: Nähert man sich dem Bedienfeld, bemerkt dies der Denon Home 150 und beleuchtet die Tasten.
Wie bei allen Komponenten des Systems gelingt die Einbindung von Streamingdiensten vorbildlich. Damit steht auch dem Denon Home 150 eine erstaunliche Zuspielvielfalt offen. Sie reicht von Tidal über Amazon HD, Tidal, Deezer bis Spotify. Mit Qobuz und Apple Music klappt es über Airplay 2 ebenfalls. Hires Streams sind bis zu einer Auflösung von 192/24 für die Denon Komponenten dabei absolut kein Problem.
So ließ sich der Denon Home 150 einrichten und in Betrieb nehmen
Die Verbindung mit dem hauseigenen WLAN und die Einbindung in die die HEOS-Welt gelangen relativ problemlos. Zumindest, wenn man die Anmelde-Prozedur für sein HEOS-Konto bereits erledigt hatte und der Kontakt mit dem Home 150 zum Router keine Probleme machte. Zuweilen verlangen die Denon Modelle nach Updates und stehen dann erst einmal auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung. Steht die Verbindung, kann man buchstäblich nach Sekunden bereits der Musik lauschen, denn das System findet Musik auf dem Smartphone oder auf einem Server im Netzwerk ohne jegliche Hürden. Und außerdem beherrscht der kleine Multiroom-Lautsprecher auch noch Bluetooth.
Erstaunlich erwachsener Klang mit Bass
Was den Überraschungsfaktor eines satten, raumfüllenden Tiefton-Fundaments angeht, konnte der Denon Home 150 mindestens so gut punkten wie seine großen Brüder. Zumindest, wenn die Abhörpegel nicht zu deutlich über Zimmerlautstärke lagen. Knallige Pegel lagen ihm weniger. Dann blendete sein DSP-Chip dann doch den Bass einfach aus.
Bei Rock- und Popmusik klang er nicht ganz so druckvoll, punktete dafür mit natürlichen und gut durchzeichneten Stimmen. Selbst komplexe Aufnahmen wie mehrstimmige Chöre konnte er natürlich, ohne Schärfe und mit guter Durchzeichnung zu Gehör bringen.
Dynamisch spielte er sich nicht zu sehr in den Vordergrund. Damit ist er sowohl als langzeithörtauglicher Wohnzimmerspeaker als auch Hintergrund-Zonenspeaker in Nebenräumen wie der Küche ideal besetzt. Auch gelegentliche Klassik- und Jazz-Aufnahmen konnte er angenehm und stressfrei übertragen. Hier empfiehlt es sich zugunsten einer besseren Räumlichkeit allerdings der Doppelpack mit Stereo-Pairing. Denn als Solo-Speaker in einem größeren Raum merkt man sehr deutlich, dass hier nur ein Mono-Speaker ohne Räumlichkeits-Anspruch am Werke ist.
Alternativen zum Denon Home 150
Für eine Multiroom-System-Familie entscheidet man sich zumeist auch aufgrund der App und der Vernetzungsmöglichkeit. Insofern stellt sich die Frage nach alternativen Produkten für Denon HEOS Nutzer weniger. Ist der Home 150 doch der einzige Mono System-Speaker im HEOS-Programm. Wer noch vor der Entscheidung steht, welches System er sich anschafft, findet im Sonos One einen technisch vergleichbaren Konkurrenten. Wir kennen ihn, auch wenn er noch nicht bei STEREO GUIDE im Test war, können aber aus inoffiziellen Vergleich sagen, dass er klanglich auf ähnlichem Niveau liegt. Doch der klingt nicht so satt im Bass wie der Denon Home 150. Außerdem spielt der HEOS-Speaker im Gegensatz zum Sonos auch ganz bequem mit Bluetooth zusammen.
Technische Daten Denon Home 150
- Preisempfehlung des Herstellers: 250 Euro (Stück)
- Abmessungen (B x H x T): 12 x 19 x 12 cm
- Gewicht: 1,7 kg
- Besonderheiten: Analogeingang, Heos Kompatibel, geschlossenes Gehäuse, Stereo-Pairing möglich
- Mehr unter www.denon.de