STEREO GUIDE Testurteil
+ natürlicher bis warmer, angenehmer Klang
+ kraftvoll-satter Bass
+ dank WLAN, Bluetooth und Akku sehr flexibel
- Raumklang nur mit einem Paar Sonos Move
- für Outdoor-Betrieb etwas schwer
-
Klang: Natürlichkeit / Transparenz7
-
Klang: Bass/Dynamik7.8
-
Praxis / Connectivity9.7
-
Preis / Leistung8.5
Er ist etwas größer und schwerer als der Bestseller Sonos One, hat ähnliche Leistungsdaten, und ist doch fast doppelt so teuer. Was spricht also für den Sonos Move?
Vieles, denn der Hybrid zwischen Zonenspeaker fürs Heim und batteriebetriebenem Mobilspeaker füllt eine echte Marktlücke für alle, die einen Lautsprecher mal im Heimnetzwerk mit der Sonos-App, mal unterwegs oder im Garten verwenden wollen. Und weil er gleich zwei Speaker auf einmal ersetzt, bietet er auch einen adäquaten Mehrwert, und ist in seiner Klasse in bester Preis-Gesellschaft mit dem ähnlich konzipierten Bose Portable Smart Speaker.
Denn der mit 3 Kilogramm schon nicht mehr handtaschentaugliche Move kann sowohl mit Bluetooth als auch im heimischen WLAN-Netzwerk mit Musik versorgt werden. Und er bleibt dank Akku mit 11 Stunden Laufzeit entsprechend lange autark. Der Betrieb im Freien ist absolut möglich. Wasser- und Staubschutz gibt Sonos mit Klasse IP56 an. Zusätzlich verspricht der Hersteller, dass der Move auch sturzfest ist. Wir verzichteten in diesem Fall vorsichtshalber auf Nachprüfung…
Funktionen und Einsatzmöglichkeiten
Mit 14 x 24 Zentimetern ist er noch unauffällig genug für eine Platzierung im Design-Wohnzimmer, und gerade die kompakte Tiefe von 12,5 cm machen ihn regaltauglich. Dort steht er auch dank eines Fußrings sicherer, in den zugleich ein Ladekontakt eingelassen ist.
Sonos versucht erst gar nicht, in die schmale Taille eine komplette Stereo-Anordnung hineinzuquetschen. Der Move ist wie sein kleiner Bruder Roam ein Mono-Konzept mit 2 Wegen, nämlich einen Tiefmitteltöner und eine Hochton-Kalotte mit Horn-Schallführung, was insbesondere bei spartanisch eingerichteten und entsprechend halligen Räumen von Vorteil sein soll.
Dafür empfiehlt er sich besonders, denn die hervorragende akustische (Selbst-)Einmessung namens Trueplay ist eingebaut. Man benötigt aber kein Apple-Smartphone dafür. Der Move misst sich mit dem eingebauten Mikrofon selbst und automatisch auf den Raum ein. Das geschieht automatisch durch einen akustischen Vergleich zwischen Eingangs- und Mikrofonsignal, sobald der Speaker eine Positionsänderung bemerkt. Ein Herumfuchteln mit dem Smartphone in der Umgebungsluft ist nicht mehr notwendig. Damit bietet er gegenüber anderen Sonos Speakern obendrein einen Vorteil für Android-User. Die konnten auf ihren Smart Devices Trueplay nämlich nicht nutzen.
Im Normalbetrieb spielt der Move in der heimischen Multiroom-Umgebung mit anderen Sonos-Komponenten. Er lässt sich aber auch mit einem rückwärtigen Knopf in den autarken Bluetooth-Betrieb versetzen. Die Verbindung zur Sonos-S2-App kappt er damit ganz automatisch. Eine Akkulaufzeit von 11 Stunden dürfte mehr als ausreichend für einen Grillabend oder eine Gartenparty sein.
Keine Analog-Eingänge am Sonos Move
Einen analogen oder klassischen Digitaleingang sucht man vergeblich. Auch Google Chromecast ist nicht vorgesehen, Airplay 2 dagegen schon. Wie bei Sonos üblich, akzeptiert der Move Datenströme nur bis zu einer Auflösung von PCM 48/24. Im heimischen WLAN eingebunden, stehen die wichtigsten Streamingdienste von Spotify über Amazon bis Apple Music zur Verfügung. Der Nutzer kann aber auch vom heimischen Musikarchiv auf einer NAS streamen.
Das integrierte Mikrofon-Array im Sechseck auf der Oberseite dient aber nicht nur der akustischen Trueplay-Anpassung. Es ermöglicht auch eine Steuerung per Sprachassistenten. Wer Google Assistant oder Amazon Alexa benutzt, kann dem Roam direkt Befehle erteilen. Das funktionierte im Test auch recht gut.
Einbindung und Inbetriebnahme des Sonos Move
Das Sonos System samt der S2 App ist ausgereift und lässt sich wie immer recht leicht mit dem WLAN verbinden. Das geht nur drahtlos über den Umweg einer temporären Bluetooth-Verbindung, eine Ethernet-Buchse gibt es nicht.
So klingt der Multi-Use Sonos Move
Sein recht ansehnliches Gewicht und Volumen spielte der Move im Hörtest aus: Er produzierte einen saftigen bis fetten Bass, der extrem souverän wirkte und nur bei sehr hohen Pegeln dezent an Kraft verlor.
Stimmen und natürliche Instrumenten gab er eher warme bis dezente Klangfarben, ohne dass es ihm aber an Transparenz oder Feinzeichnung gefehlt hätte. Bei fett aufgenommen Klassik- oder Jazzalben konnte das, insbesondere in kleineren Räumen, trotz der akustischen Einmessung schon einmal des Basses zuviel sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, die von Haus aus aktivierte Loudness zu deaktivieren. Das kostet aber wiederum etwas Glanz und Dynamik in den Höhen. Die Loudness kann ansonsten aktiviert bleiben. Mit ihr machte der Move mit seinem souveränen bis dominanten Fundament, das nie zum schwammigen Dröhnen führte, auch bei geringen Abhörpegeln wirklich Spaß.
In Räumen fokussierte sich das Klangbild recht vernehmlich auf den Punkt, an dem der Move stand, was wiederum bei größeren Hörabständen aber eine gute Deutlichkeit und entspannte Dynamik zur Folge hatte.
Test-Fazit und Alternativen zum Sonos Move
Wer das Sonos-System wegen der guten App bereits zuhause nutzt, wird bei Sonos bleiben und sich um Alternativen wenig scheren. Die gibt es auch praktisch nicht, wenn man einen batteriebetriebenen, auch für den Gartenbetrieb geeigneten WLAN-Zonenspeaker mit zusätzlicher Bluetooth-Funktion sucht. Allenfalls der Bose Portable Smart Speaker hat ein ähnliches Einsatzprofil, bleibt aber klanglich hinter dem Sonos zurück und klingt eher diffus bis räumlich weit. Wer nur auf die Flexibilität, nicht auf die Klangfülle des Outdoor-Sonos Wert legt, bekommt Bluetooth und die Funktionalität des Akku-Lautsprechers auch mit dem ultrakompakten Sonos Roam.
Technische Daten Sonos Move
- Preisempfehlung des Herstellers: 450 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 14 x 24 x 12,5 cm
- Gewicht: 3 kg
- Besonderheiten: 2-Wege, StereoPairing, Bluetooth, WLAN, Bluetooth, Sonos 2 App kompatibel, autarke Trueplay-Raumeinmessung, Alexa- und Google-Assistant-Sprachsteuerung über integrierte Mikrofone
- Mehr unter www.sonos.com
Für Links auf dieser Seite erhält STEREO GUIDE ggf. eine Provision vom Händler. Das gilt etwa für solche, die mit * gekennzeichnet sind.