Warum sollte man sich eigentlichen einen Bluetooth-Lautsprecher fürs heimische Wohnzimmer kaufen und dann noch ein zweites Modell für Draußen? Das macht vielleicht Sinn, wenn man letzteren am Strand oder bei der Outdoor-Party hart rannimmt und Sand wie Wasser aussetzt. Hier findet sich unsere Test- und Empfehlungs-Übersich für spezielle Outdoor-Boxen. In dieser Kaufberatung möchten wir Ihnen zeigen, dass es auch anders geht: Die besten Bluetooth-Boxen für Zuhause und Garten im Testüberblick.
Direkt zu den einzelnen Punkten
Das Design der meisten Outdoor-Spezialisten ist aber kaum wohnzimmertauglich. Für eine gepflegte Garten- oder Balkonparty genügen aber auch einige Bluetooth Speaker, die auf dem Designmöbel oder unter dem Fernseher eine gute Figur machen.
Beim Indoor-Betrieb kommt es auf andere Qualitäten als Wasserdichtigkeit und Akkulaufzeit an. Das betrifft etwa die Anschlüsse und Zuspielmöglichkeiten, Klangregler für akustisch schwierige Aufstellort, und nicht zu vergessen der Wunsch vieler Musikhörer nach einer mehr oder minder überzeugenden Stereo-Wiedergabe.
Deshalb zunächst ein kurzer Ratgeber, auf was es ankommt, wenn ein batteriebetriebener Bluetooth Lautsprecher hauptsächlich im Indoor-Betrieb eingesetzt wird. Eine Übersicht der besten Bluetooth-Lautsprecher für Drinnen UND Draußen folgt weiter unten für verschiedene Preisklassen und Anwendungsbereiche.
Vergleichstabelle: Die besten Bluetooth-Lautsprecher für Zuhause und Garten im Überblick
Bluetooth-Boxen mobil | Teufel Motiv Go | Tronsmart Studio | Marshall Emberton 2 | Dockin D Fine 2 | Sonos Move | Teufel Boomster | Ultimate Ears Hyperboom |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bild | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Preis-Check | |||||||
Vor- / Nachteile | + recht guter Bass + flexibel und praktisch - etwas teuer | + Recht vollwertig im Bass + wertig und praktisch - im Pegel beschränkt | + natürlich, gute Auflsung + vollwertig und tief - kein Analog-In | + tiefer Bass, sehr dynamisch + sehr flexibel einzusetzen - könnte wärmer spielen | + natürlich-satter Klang + sehr flexibel mit App - wenig Raum, etwas teuer | + Knackiger, tiefer Bass + Dynamischer, breiter Klang - könnte feiner spielen | + ausgewogener Klang + druckvoll tiefer Bass + Klang passt sich an |
NatÌ_rlichkeit | 78% | 70% | 77% | 74% | 70% | 78% | 80% |
Bass / Dynamik | 69% | 55% | 70% | 83% | 78% | 80% | 88% |
Praxis / Connectivity | 85% | 84% | 83% | 88% | 97% | 100% | 98% |
Abmessungen | 20 x 11 x 6,5 cm / 0,9 kg | 21 x 7 x 6 cm / 1 kg | 16 x 7 x 8 cm / 0,7kg | 31 x 11 x 11 cm / 2,3 kg | 14 x 24 x 13 cm / 3 kg | 37 x 18 x 15 cm / 3,75 kg | 16 x 37 x 19 cm / 5,9 kg |
Funktionen | Bluetooth, AUX, Freisprechen | Bluetooth, AUX, Micro-SD, EQ-Presets | Bluetooth | Bluetooth, AUX, Stereo-Pairing | Sonos-S2-Streaming, Airplay2, Bluetooth, | AUX, UKW&DAB+, Virtual-Stereo | AUX, Toslink, Virtual-Stereo |
Besonderheiten | Basisverbreiterung | App-Steuerung, Party-Modus | Differenz-Stereo, Multifunktionstaster, lange Akkulaufzeit, wasserdicht | EQ-Presets, Akku austauschbar | automatische EQ-Einmessung, Sprachsteuerung, Stereo-Pairing | Fernbedienung | App, automatische EQ-Einmessung |
Zum detaillierten Testbericht | Teufel Motiv Go im Test | Tronsmart Studio im Test | Marshall Emberton 2 im Test | Dockin D Fine 2 im Test | Sonos Move im Test | Teufel Boomster im Test | Ultimate Ears Hyperboom im Test |
Zum Shop* |
Auf diese Dinge unbedingt achten bei der Auswahl des richtigen Outdoor-Speakers!
Tipp 1: Wie soll der Lautsprecher aufgestellt werden?
Liegend oder stehend, auf dem Regal, dem Lowboard oder dem Boden – ist das nicht egal? Nein, akustisch ist es das nicht! Denn gerade viele kleine Bluetooth-Lautsprecher mit Breitband-Lautsprecher und flachen Gehäuse haben eine bevorzugte Abstrahlrichtung für den Schall. Legt man sie auf die Terrasse oder den Beistelltisch, ist alles super. Stehen sie dann aber auf einem erhöhten Regal oder Highboard, klingt der Sound dunkel und blechern.
So trivial es klingt: Bevor man einen Bluetooth-Lautsprecher für Regal oder Highboard sucht, sollte man sich vergewissern, dass er auch in Richtung Hörer abstrahlt und auf Ohrhöhe optimal klingt.
Tipp 2: Welche One-Box-Systeme können eine Stereo-Abbildung?
Beim Outdoor-Einsatz ist eine Raumabbildung normalerweise nicht so wichtig, und gerade bei kleineren Speakern können wir ohne Bedenken zu Mono-Speakern (die dann vielleicht ein Mehrwege-System beinhalten oder mehr Dynamik liefern) raten. Im Wohnzimmerbetrieb ist das nicht der Fall, hier klingt ein Mono-Speaker eben wirklich erkennbar nach Mono. Das ist besonders nervig, wenn akustische Musik wie Klassik und Jazz gehört wird oder der Speaker auch TV-Ton wiedergeben soll. Das klingt in Mono nämlich wirklich von gestern.
Doch Vorsicht: Nicht alle Bluetooth-Lautsprecher, die zwei Kanäle für Stereo in Schall verwandeln, bieten auch eine überzeugende Raumabbildung. Als Faustregel gilt: Je weiter die Hochtöner (oder Breitbänder) der beiden Stereokanäle voneinander entfernt sind desto eher kann man auf ein Stereo-Klangbild hoffen. Unsere Erfahrung: unter 30 Zentimeter Boxenbreite ist nur in Ausnahmefällen mit Stereoabbildung vereinbar. Breite Lautsprecher mit Hochtönern sind hier generell im Vorteil.
Viele Hersteller ergreifen zudem akustische Maßnahmen, die für eine gerichtete Abstrahlung der Stereokanäle zu den Seiten oder eine künstliche Verbreiterung des Klangbilds sorgen. Das kann funktionieren, muss aber nicht, im Einzelfall haben wir auch schon phasige, undynamische Klangbilder statt eines großen Raumes erlebt. Im Open-Air-Betrieb nutzt das meistens auch gar nichts. Hier sollte man Prioritäten setzen und im Zweifelsfall mit einem eingeschränkten Stereobild zufrieden sein.
Tipp 3: Welche Funktionen und Anschlüsse sind wichtig?
Aufladen am Netzteil ist im Heimbetrieb kein großes Thema, weshalb man bei der Akku-Laufzeit weniger wählerisch sein muss als bei Outdoor-Speakern für lange Touren.
Als sehr praktisch hat sich eine Multipoint-Bluetooth-Verbindung erwiesen, so dass auch zwei Smartphones gleichzeitig mit dem Speaker verbunden sein können. Oder ein Tablet und ein Fernseher. Falls letzterer keine Bluetooth-Möglichkeit hat, empfieht sich eine analoge Verbindung mit einem Klinkenkabel vom Kopfhörerausgang zum AUX In des Speakers. Das bieten viele System, aber eben nicht alle.
Wer seinen Bluetooth-Lautsprecher zuhause wandnah, auf dem Regal oder in einer Ecke aufstellen will, sollte checken, ob es eine Klangregler-Funktion gibt. Denn der Bass dickt durch eine solche Aufstellung schnell auf, was man gerade bei größeren, tieftonpotenteren Systemen unbedingt ausgleichen will. Beim Betrieb im Garten wiederum profitiert der Bass nicht von Reflexionen an Wänden oder Decke und wird dann dünn. Einige Speaker bieten sogar einen Equalizer in der App, voreingestellte Presets für bestimmte Situationen oder eine akustische Einmessung.
Übersicht: Die besten Bluetooth-Lautsprecher für Terrasse, Garten und Wohnzimmer zugleich

Der edle Flachmann mit Stereo: Teufel Motiv Go
Der Motiv Go ist geradezu der Prototyp eines Lautsprechers, den sowohl auf dem Regal eine gute Figur macht wie auch bei der Terrassen. Dabei ist er erstaunlich flach, und mit 15 Stunden Akkulaufzeit wirklich für jede Gartenparty gerüstet. Sein dezentes Design mit kleinen Retro-Anleihen an ein tragbares Radio überzeugt dank Metallgehäuse und Geflecht-Gitter auch in edlen Interieurs.
Dazu überzeugt er auch klanglich, angesichts seines flachen Volumens mobilisiert er ein erstaunliches Bassfundament. Für TV-Sound oder Hintergrundmusik bietet er genug Raumabbildung, und ein analoger Eingang für alle möglichen Quellen ist auch vorhanden. Einziger Wermutstropfen: Der Preis ist für einen so kompakten Speaker recht ambitioniert.

Kompakter Metallriegel: Tronsmart Studio
In einer ähnlichen Gewichtsklasse agiert der ebenfalls sehr gut verarbeitete Tronsmart Studio. Dabei ist er aber deutlich günstiger als der Teufel, und auch einige Zentimeter flacher. Sowohl auf dem Lowboard wie im Regal macht er eine sehr dezente und unauffällige Figur, was auch an seinem minimalistischen Design mit umlaufendem Metallprofil liegt.
Seine Ausstattung vom analogen Eingang bis zum bis zu 15 Stunden lang laufenden Akku macht ihn zum perfekten Kandidaten für einen Indoor/Outdoor-Speaker. Seine Stereoabbildung ist ebenfalls nur angedeutet, geht aber auch bei TV-Ton und Hintergrundmusik vollkommen in Ordnung. Er klingt zwar ebenfalls erwachsen, aber weniger spielfreudig als der Teufel und geht auch nicht so laut.

Das kleine Retro-Schmuckstück: Marshall Emberton 2
Mit seiner Kunstlederbespannung, dem Messing-Bedienknopf und dem Retro-Gitter sieht der kleinste Marshall Stereo Speaker aus Hifi-Sicht aus wie ein Design-Gadget. Doch in dem kompakten Gehäuse steckt erstaunlich viel sinnvolle Technik, und er überzeugt auch klanglich. Für den Heimbetrieb ist die Klanganpassung per App ebenso sinnvoll wie der für einen so kleinen Speaker erstaunlich breite Stereoraum. Der Klang löst sich hervorragend von der Box. Auch sonst agiert er spielfreudig, gut aufgelöst, natürlich und macht bei fast jeder Musikrichtung einfach Spaß. Natürlich ist er nicht der lauteste oder basskräftigste, aber für den Hausgebrauch reicht es absolut.
Für den Einsatz im Garten ist er nach IP67 absolut staub- und wasserdicht. 30 Stunden Akkulaufzeit sind ebenfalls auf der Habenseite zu verbuchen, zumal die Akkustandsanzeige vorbildlich ist. Einziger Nachteil für den Heimbetrieb: Es gibt keinen Analogeingang, nur Bluetooth.

Fett, aber unauffällig: Dockin D Fine 2
Der Dockin sieht von weitem wie die vergrößerte Variante der beliebten mobilen „Alu-Riegel“ aus, und er ist auch ganz schön schwer. Wegen seiner mehr als 2 Kilogramm Lebendgewicht will man ihn nicht unbedingt weiter als bis in den Garten oder die Terrasse bringen. Obwohl er mit IP55 Wasser- und Staubschutz und 12 Stunden Akkulaufzeit dafür tauglich wäre.
Sehr gut gelang dem Hersteller das Design: Obwohl der liegende Riegel recht groß ist, sieht er mit aberundeten Kanten und matter, sehr fein gelochter Metalloberfläche ziemlich unauffällig und elegant aus. Sein Sound betört besonders durch einen fetten Bass, der sich je nach Aufstellung sogar noch boosten oder zurücknehmen lässt, und gut aufgelöste Höhen. Der neutralste Speaker ist er nicht, aber seine Raumabbildung geht in Ordnung.

Unerreichte Vielfalt mit Multiroom und Einmessung: Sonos Move
Der Sonos Move legt auf völlig andere Qualitäten wert als die vorgenannten: Er ist nicht nur ein Bluetooth- sondern zudem ein WLAN-tauglicher Multiroom-Speaker. Bedient wird er primär mit der vorzüglichen S2 App von Sonos, die geradezu unendliche Streaming-Möglichkeiten eröffnet. Sofern man eine stabile WLAN-Verbindung auf die Terrasse oder in den Garten hat, spielt der Sonos Move völlig autark vom Smartphone.
Trotz seiner nicht mehr ganz handlichen Maße fügt er sich optisch gut ein, denn sein mattes Gehäuse mit ovaler Grundform sieht sehr dezent aus. Er wäre sogar richtig portabel, wenn man nicht stolze 3 Kilogramm schleppen müsste. So macht er im Normalfall im Heim eine gute Figur. Dank 2-Wege-Technik mit Hochtöner klingt er sehr fein und kann auch Dynamik, allerdings keinerlei Stereo-Raumabbildung. Dafür müsste man zwei Stück des Move verkoppeln, was allerdings ordentlich ins Geld geht. So werden Sonos-Besitzer wohl eher eine andere Stereo- oder Soundbar-Kombi ins Wohnzimmer stellen und den Move so flexibel einsetzen, wie es mit kaum einem anderen batteriebetriebenen Speaker möglich ist.

Radio-tauglich mit cleveren Funktionen: Teufel Boomster
Das Design erinnert etwas an ein etwas zu groß geratenes Küchenradio der Bauhaus-Design-Ära: Wenn man sich aber mit dem gut gemachten Kunststoffgehäuse und dem Tragegriff optisch anfreunden kann, erhält man mit dem Teufel Boomster quasi das ideale Paket für den Musikspaß Drinnen und Draußen. Das fängt bei einem eingebauten DAB+/UKW-Radio und Fernbedienung an und hört bei Strahlwasserschutz und 18 Stunden maximaler Akkulaufzeit noch lange nicht auf.
Seine herausragenden klanglichen Stärken sind der tiefe, satte und dynamische Bass und ein für ein Onebox-System geradezu üppiges Raumbild. Dafür muss man auch seine manchmal etwas übertriebene Spielfreude mögen, die es nicht so mit sanft hauchender Hintergrundbeschallung hat. Hier spielt die Party immer!

Partypower mit Stereo-Qualitäten und Einmessung: Ultimate Ears Hyperboom
Wer richtigem Rumms auf der Gartenparty und alternierend satten Filmsound im Wohnzimmer will, wird den kompakten Ultimate Ears Hyperboom vielleicht zunächst links liegen lassen. Ein Fehler, denn der im Tower-Format mit quadratischer Grundfläche gehaltene, aber recht schwere Speaker beherrscht beides. Akustisch sowieso, denn er misst sich per Mikrofon auf die Umgebung ein, was bei seinen erwachsenen Bassambitionen ein sehr sinnvolles Feature ist.
Dank 24 Stunden Akkureserve ist er selbst für extreme Outdoorparties gerüstet. Allerdings muss man dann auch 6 Kilogramm Lebendgewicht in den Garten hieven. Im Wohnzimmer, besonders in mittleren und größeren Räumen, beeindruckend er doch einen lebendigen Klang mit einem beeindrucken virtuellen Raum. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Speaker im 45Grad-Winkel auf einem Regal oder Lowbard plaziert wird. Billig ist der Spaß nicht, aber klanglich jeden Euro wert.
Das waren unsere besten Bluetooth-Boxen für zuhause und unterwegs.
Für Links auf dieser Seite erhält STEREO GUIDE ggf. eine Provision vom Händler. Das gilt etwa für solche, die mit * gekennzeichnet sind.