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Für ein Budget von 100 Euro bekommt man ordentlichen Klang von einer mobilen Bluetooth-Box ohne größere Kompromisse, wie unsere zahlreichen Tests bestätigen. Der Markt bietet einige Konzepte, denen kein schmerzlicher Mangel an Bass, Dynamik oder Neutralität mehr bescheinigt werden muss. Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzuhören.
Den Einsatzzweck des Speakers sollte man dabei im Kopf haben: Will ich einen wasserdichten, ultrakompakten Flachmann für Wanderung und Strand? Oder ein größeres Teil, das auch mal im Wohnzimmer spielen soll? Wir versuchen deshalb in diesem Ratgeber, zunächst die wichtigsten Fragen zu klären, die man sich als Hörer auf der Suche nach dem perfekten Speaker selbst stellen sollten. Im Anschluss nennen wir mehrere Beispiele für Bluetooth Lautsprecher bis 100 Euro, die wir für jeden Anwendungsfall als Favoriten sehen.
Vergleichstabelle: Die besten Bluetooth-Lautsprecher bis 100 Euro
Bluetooth-Boxen bis 100Euro | Anker Soundcore 3 | Tribit Stormbox Micro 2 | Sony SRS-XB 23 | JBL Flip 5 |
---|---|---|---|---|
Vor- / Nachteile | + Klang satt und breit + ordentlicher Bass - etwas farbloser Klang | + vollwertig, spritzig + robust und flach - wenig Maximalpegel | + vollmundig-warmer Klang + satter Bass - weder dynamisch noch spritzig | + ausgewogen, spritzige Höhen + recht substantieller Bass - wenig Connectivity |
Natürlichkeit | 55 | 66 | 72 | 66 |
Bass / Dynamik | 50 | 52 | 62 | 60 |
Praxis / Connectivity | 90 | 92 | 72 | 75 |
Abmessungen | 17 x 6 x 6cm / 0,37kg | 10 x 4 x 10cm / 0,31kg | 8 x 21 x 8cm / 0,6kg | 18 x 8 x 7cm / 0,55kg |
Schutzklasse | IPX7 | IP67 | IP67 | IPX7 |
Batterielaufzeit | bis 24 Stunden | bis 12 Stunden | bis 12 Stunden | bis 12 Stunden |
Anschlüsse/Funktionen | Bluetooth, Stereo | Bluetooth, Stereo-Pairing | Bluetooth, Stereo, Stereo-Pairing | Bluetooth, Partyboost |
Zu den einzelnen Testberichten | Anker Soundcore 3 im Test | Tribit Stormbox Micro 2 (2022) mit App im Test | Sony SRS-XB23 im Test | JBL Flip 5 im Test |
Den besten Bluetooth-Lautsprecher für unter 100 Euro finden
Tipp 1: Probehören an verschiedenen Orten
Auch ein Bluetooth-Lautsprecher für 100 Euro muss klangliche Kompromisse eingehen und wird keine große Stereoanlage ersetzen. Gerade, wenn das Gehäuse kompakter ist, sollte man keine Wunder von Basstiefe, Maximallautstärke oder Raumabbildung erwarten. Ob einen das als Musikhörer wirklich stört, muss jeder selbst entscheiden. Eine halbwegs ausgewogene, dynamische und im Ansatz auch schon feine Wiedergabe kann man dagegen bei den besten dieser Klasse heute schon bekommen.
Hier hilft wieder: Selber hören. Und zwar mit der Musik und dem Szenario, wo man den Speaker später auch nutzen will. Das gilt besonders für Outdoor-Lautsprecher, die an der freien Luft Bässe produzieren sollten, ohne in kleinen Räumen gleich aufzudicken.
Tipp 2: Einsatzzweck und Features
Viele akustische Tricks gibt es in der 100 Euro Klasse meist nicht, dafür aber einige Modelle mit interessanten Anschluss- und Steuerungsmöglichkeiten. Genaue Gedanken sollte man sich deshalb machen, wenn etwas mehr von dem System gefordert ist:
- Soll er wasserdicht sein (Das klärt die IP-Zertifizierung, in diesem Ratgeber erklärt)?
- Brauche ich einen Analog-Anschluss?
- Will ich mit dem Lautsprecher auch telefonieren oder den Sprachassistenten nutzen?
- Soll später ein weiteres Exemplar für Stereo-Pairing oder Party-Modus angeschafft werden?
- Brauche ich eine lange Akkulaufzeit?
Beantwortet man eine oder mehrere der Fragen mit Ja, muss man bei den persönlichen Favoriten etwas filtern. Wir empfehlen aber, bei diesen Punkten keine Kompromisse zu machen.
Tipp 3: Nicht auf Auslaufmodelle und Vorgänger ausweichen!
Gerade in der Preisklasse der Bluetooth Lautsprecher unter 100 Euro werden oft Auslaufmodelle und Vorgänger der bei STEREO GUIDE gut getesteten Produkte mit hohem Rabatt angeboten.
Wir empfehlen klar: lieber das getestete und für gut befundene Modell kaufen. Zwar verbessert sich das klangliche Niveau bei renommierten Herstellern von Generation zu Generation nur schrittweise. Wir haben aber auch schon Auslaufmodelle gehört, die wirklich nicht überzeugten.
Bei Marken, die schon länger im Bereich der mobilen Bluetooth-Boxen führend sind, wie etwa JBL, gilt das vielleicht nicht. Bei anderen dafür umso mehr.
Tipp 4: Budgetgrenze überdenken!
100 Euro sind für eine vollwertige Onebox-Anlage immer noch ein knappes Budget. Gibt man nur wenige Euro mehr aus, wird das Angebot an tragbaren Bluetooth-Lautsprechern gleich vielfältiger und die Dynamik- wie Bassreserven steigen bei größeren Exemplaren enorm. Auch die ersten Modelle mit Hifi- oder Party-Ambitionen und Ansätzen von Stereo-Abbildung findet man erst zwischen 100 und 150 Euro. Wer also in Klangqualität investieren will, ist mit einem etwas höheren Budget vielleicht deutlich besser beraten. Abstriche bei Connectivity und Bedienung muss man dagegen unter 100 Euro kaum machen.
Unsere Top-Empfehlungen: Die besten mobilen Bluetooth-Boxen bis 100 Euro
Stereo-Riegel für alle Fälle: Anker Soundcore 3
Der Marktpreis für den Anker Soundcore Icon Mini liegt nur knapp über der 50 Euro Marke. Er ist trotzdem fast besser ausgestattet als die meisten Modelle bis 100 Euro. 24 Stunden Akkulaufzeit, virtuelles Stereo, Passivmembranen, App-Steuerung, Party-Modus und EQ. Hält er bei den teureren Modellen mit?
Bei der Ausstattung vollkommen, beim Klang: Es kommt auf die Ansprüche an. Der kleine Riegel kann größenbezogen einen ordentlichen Bass und geht sogar gut laut. Sein genereller Klangcharakter ist angenehm und rund. Die Wiedergabe könnte klar spritziger, detailreicher und transparenter sein, bei den meisten Anwendungen muss er sich aber vor der 100-Euro-Konkurrenz nicht verstecken.
Kompakt, preiswert, gut: Tribit Stormbox Micro 2
Wenn es bei der Wandertour auf jedes Gramm Gewicht ankommt oder am Strand auch mal die Flut kommt: Die Tribit Stormbox Micro 2 ist für den harten Outdoor-Alltag unser Tipp. Sie überschreitet nur knapp die Budgetgrenze für die preiswerten Bluetooth-Lautsprecher bis 50 Euro. Dazu ist sie nach IP67 staub- und wasserdicht, passt mit 4,3cm Höhe und abgerundeter Form wirklich in jeden Rucksack und hat sogar eine App-Steuerung. Dank eines Gummibandes ist sie wirklich überall leicht befestigt.
Der Klang reicht nicht in die Hifi-Feinauflösung hinein, aber für die Größe spielt sie erstaunlich vollwertig, recht dynamisch und ausgewogen. Gerade wer den etwas dynamischeren Klang und die bessere Akkulaufzeit haben will, sollte unbedingt die aktuelle Tribit Stormbox Micro 2 kaufen und nicht auf die günstigere erste Generation ausweichen.
Feiner satter Klang vom Vorgängermodell: JBL Flip 5
Während der aktuelle JBL Flip 6 deutlich über 100 Euro rangiert, fällt das Vorgängermodell noch in den gesteckten Preisrahmen. Und es ist eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, keine älteren Generationen zu kaufen. Der JBL Flip 5 bot nämlich bereits 2-Wege-Schallwandler, ist wasserdicht nach IPX7 und hat mit 12 Stunden Laufzeit auch einen praxistauglichen Akku. Nach allen Rahmenparametern sind die beiden Versionen auf Augenhöhe.
Wo ist nun der Haken am Flip 5, der mehr als ein Viertel preiswerter ist als der JBL Flip 6? Nun, die Klangqualität hat schon mit der 6. Generation einen Schritt gemacht. Wer maximale Auflösung, Basskraft und Pegel aus einer so kleinen Rolle haben will, muss den Aufpreis zahlen. Das bedeutet aber nicht, dass der Flip 5 Fehler aufweisen würde. Im Gegenteil, er bietet auch heute noch eine recht ausgewogene und satte Wiedergabe für sein Geld, auch wenn es dynamisch vielleicht potentere Speaker gibt. Deshalb gehört er für uns immer noch zu den besten mobilen Bluetooth-Speakern bis 100 Euro.
Schmale Säule mit angenehmem Sound: Sony SRS-XB23
Sony zweitkleinster mobiler Bluetooth-Speaker ähnelt in Größe und Gewicht dem Bestseller von JBL. Allerdings gibt es mit dem Sony SRS-XB23 einen etwas eleganteren, in verschiedenen Pastelfarben erhältlichen säulenförmigen Speaker. Und die aktuelle Version ist schon unter 100 Euro erhältlich, nicht ein Auslaufmodell. Im Gegensatz zur 2-Wege-Konkurrenz setzt er auf Breitbandlautsprecher und eine Stereo-Wiedergabe.
Klanglich ist er auf der ausgewogenen bis sanften Seite mit einem recht substanziellen Tiefton, besonders wenn man den entsprechenden Betriebsmodus aktiviert. Vom Raumklang merkt man etwas, wenn der Säulenlautsprecher liegt, im stehenden Betrieb ist das Feature sinnlos. Mit dem JBL Flip 5 ist er klanglich etwa auf Augenhöhe, wenn er auch nicht dessen Auflösung und Spielfreude bei höheren Pegeln bietet. Besonders im Hybrid-Betrieb im Wohnzimmer und für Outdoor ist der Sony ein guter Allrounder, der jeden Euro wert ist.