STEREO GUIDE Testurteil
Als einer der kleinsten und günstigsten Bluetooth-Mobilspeaker, überzeugt der Anker Soundcore 3 im Test dennoch mit zünftigem Klang.
Vorteile
- erwachsener Klang mit satten Oberbass
- sehr günstiger Preis
- Partymodus mit bis zu 100 Geräten
- Equalizer per App
Nachteile
- etwas dumpfe Stimmen, wenig Auflösung
- Nicht besonders eindringenden Schmutz und Staub geschützt
- kein Analog-Eingang wie beim Vorgänger
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Klang: Neutralität5.5
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Klang: Bass/Dynamik5
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Praxis/Connectivity9
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Preis/Leistung10
Bereits der Vorgänger des Anker Soundcore 3 war einer der Topseller bei Amazon, obwohl die Marke noch relativ neu im Geschäft ist. Mit 17,5 Zentimeter im Querformat markiert er die kleinste Klasse der mobilen Bluetooth Lautsprecher, die mit virtueller Raumdarstellung aufwarten können. Dementsprechend arbeiten in dem kleinen Brikett zwei Breitbänder mit Titan-Membranen, die den Ansatz einer Stereodarstellung ermöglichen sollen. Um möglichst erwachsenen Bass aus diesem winzigen Volumen zu holen, arbeiten zwei Passivmembranen vorne und hinten im Gehäuse. Sie ersetzen von der Funktion her den Bassreflexkanal, sparen aber im Vergleich zu einem solchen Platz.
Einsatzmöglichkeiten und Connectivity
Der Anker Soundcore 3 gehört mit der Klassifizierung nach IPX7 schon zu den tauchfähigen Geräten, denen ein halbstündiges Bad im Wasser nichts ausmachen soll. Die USB-C-Buchse ist entsprechend abgedichtet, bietet aber ebenso wie das Abdeckgitter keinen Schutz vor Sand und Staub. Im harten Outdoor Einsatz sollte man diese Stellen also ab und ab mal reinigen.
Besondere Tricks erwartet man bei diesem günstigen Preis eigentlich gar nicht, und trotzdem bietet der Hersteller eine kostenlose Soundcore App für iOS und Android an, die unter anderm mit einer Bassboost- und Equalizer-Funktion aufwarten kann.
Bis zu 24 Stunden Betrieb ermöglichst laut Hersteller eine Akkuladung. Das ist allerdings bei geringen Lautstärken gerechnet und kann im Outdoor-Party-Modus auch deutlich darunter liegen. Trotzdem bietet der 5.200-mAh-Akku eine reife Leistung, die selbst teureren Speakern gut zu Gesicht stehen würde.
So ließ sich der Anker Soundcore 3 in der Praxis verwenden
Die Verbindung per Bluetooth war problemlos, und auch die Handhabung ist in der Praxis sehr gut. So lässt sich eine Trageschlaufe an der entsprechenden Öse befestigen. Die Taste sind trotz fehlender farblicher Markierung aufgrund ihrer Reliefstruktur und der Größe gut zu erkennen, die Bedienung ist völlig unproblematisch.
Und wem die dynamischen Fähigkeiten des Soundcore 3 nicht ausreichen, der kann bis zu 100 (!) baugleiche Geräte im Party-Modus („PartyCast“) koppeln. Oder zwei zu einem Stereopaar verbinden, die beiden Funktionen schließen sich allerdings gegenseitig aus.
Soundcore 3 vs Soundcore 2: Das sind die Unterschiede
Ein Hauptunterschied liegt in der Leistung der beiden Lautsprecher-Generationen: Der Soundcore 3 ist mit zwei 1,5-Zoll-Titan.Manbran-Treibern und zwei Passivstrahlern ausgestattet und erreicht ein soll laut Anker hohe Frequenzen von bis zu 40 kHz. Der immer noch erhältliche Soundcore 2 verfügt nur über Dual-Neodym-Treiber und besitzt nur einen Passivstrahler. Außerdem erreicht der Soundcore 3 eine Stereo-Leistungsabgabe von 8 Watt pro Kanal, während der Soundcore 2 laut Bedienungsanleitung lediglich 6 Watt pro Kanal liefert.
Auch bei der Multi-Speaker-Konnektivität gibt es Unterschiede. Der Soundcore 3 unterstützt wie schon erwähnt die PartyCast-Technologie, mit der bis zu 100 Lautsprecher miteinander gekoppelt werden können. Im Vergleich dazu unterstützt der Soundcore 2 nur die TWS-Funktion (True Wireless Stereo), die eine Verbindung mit zwei Lautsprechern ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil des Soundcore 3 ist die App-Unterstützung: Über die Soundcore-App lassen sich die EQ-Einstellungen individuell anpassen, eine Funktion, die dem Soundcore 2 nicht zur Verfügung steht. Auch bei der Ladefunktion punktet der Soundcore 3, da er über einen modernen USB-C-Anschluss verfügt, während der Soundcore 2 noch auf einen Micro-USB-Anschluss setzt.
Ein Punkt, bei dem der Soundcore 2 jedoch vorne liegt, ist der analoge AUX-Eingang. Dieser ermöglicht es, kabelgebundene Geräte anzuschließen, eine Funktion, die beim Soundcore 3 nicht mehr vorhanden ist.
Klangtest: Soundcore 3 by Anker
Angesichts der Größe und des Preises konnte der recht volle Klang des Anker Soundcore 3 absolut überzeugen. Gesang klang zuweilen etwas stumpf und ließ Details vermissen. Doch ansonsten lieferte der kleine Bluetooth-Lautsprecher aus dem Hause Anker sowohl ein sattes Tieftonfundament als auch ordentliche Attacke.
Natürlich geht Dynamik zwischen den lauten und leisen Tönen verloren, wenn man die Lautstärke aufdreht und die akustischen Möglichkeiten des kleinen Mini-Riegels mit Hilfe des DSP-Limiters voll ausreizt. Dann muss der Controller-Chip den Tiefgang im Bass beschneiden, um Verzerrungen oder gar Beschädigungen der Treiber zu vermeiden. Doch selbst das steckte der Anker Soundcore 3 locker weg, ohne völlig unangenehm zu klingen oder an Detaildarstellung zu verlieren. Was man dabei nicht vergessen darf: Schließlich greifen solche Schutzmaßnahmen auch bei den zwei oder dreimal so teuren Mitbewerbern.
Anker Soundcore 3: Test-Fazit und Alternativen
In seiner Preis- und Größenklasse muss der Anker wenig Konkurrenz fürchten. Vergleichbare Modelle bei andern Herstellern kosten deutlich mehr. Und dem Soundcore 2 ist der Soundcore 3 in fast allen Belangen überlegen. Nur für jene, die einen Analog-Anschluss benötigen, um Audio-Geräte via Kabel anzuschließen, ist der Soundcore 3 keine Alternative zu seinem Vorgänger: Anker hat beim Modellwechsel nämlich den AUX-Eingang gestrichen.
Technische Daten: Anker Soundcore 3
- Preisempfehlung des Herstellers: 56 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 17.4 x 6 x 5.7 cm
- Gewicht: 372 g
- Akkulaufzeit bis zu 24 Stunden
- Besonderheiten: Bluetooth-Version: 5.0, wasserdicht gemäß Schutzklasse IPX7, PartyCast
- Mehr unter: www.de.soundcore.com