STEREO GUIDE Testurteil
Der Ikea Symfonisk Regallautsprecher der 2. Generation liefert preisbezogen hervorragende Klangqualität und volle Sonos-Funktionalität.
Vorteile
- ausgewogener Klang, frische Höhen
- größenbezogen guter, dynamischer Bass
- hervorragende Streaming-Funktionalität
- flexibel aufstellbar und einmessbar
Nachteile
- Einrichtungsprozedur selbst mit LAN-Kabel etwas umständlich
- unsaubere Mitten bei höheren Pegeln
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz7.2
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Klang: Bass / Dynamik6.5
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Praxis / Connectivity9.5
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Preis / Leistung10
Als die erste Generation des gemeinsam mit Sonos entwickelten Ikea Symfonisk an den Start ging, etablierte er sich schnell als Preisbrecher im Multiroom-Universum. Mit knapp 130 Euro ist auch die zweite Generation immer noch der günstigste vollwertige WLAN-Hifi-Lautsprecher auf dem Markt. Zumal der Nachfolger des Regallautsprechers die komplette Kompatibilität und Funktionalität von Sonos beinhaltet, was neben der akustischen Einmessfunktion auch die Ansteuerung per Airplay 2 und Roon bedeutet. Einzig beim fehlenden Mikrofon und der damit nicht möglichen Sprachbedienung muss man Abstriche machen.
Klein und vollwertig ausgestattet
Im Gegensatz zur deutlich verbesserten gleichnamigen Symfonisk Tischlamp der Generation 2 weist die Optik nur geringfügige Unterschiede zum Vorgänger auf. Die Streaming-Funktionalität ist dafür komplett neu, der Symfonisk funktioniert dementsprechend nur mit der Sonos S2 App. Er lässt sich über WLAN oder Ethernetkabel ins LAN zu einer Multiroom-Umgebung hinzufügen. Und natürlich lassen sich auch zwei Stück davon zu einem Stereopaar koppeln.
Die Einrichtung des Multiroom-Speakers aus dem schwedischen Möbelhaus erfordert zwar keine besonderen Vorkenntnisse und der Nutzer erhält alle nötigen Anweisungen aus der Sonos App. Aber das Ganze erscheint uns etwas umständlich. Obwohl ich als Autor bereits über ein Sonos-Konto verfüge, musste ich eine ganze Reihe von Schritten durchführen, bevor der Ikea Regallautsprecher losmusizieren konnte. Dabei hatte ich mich der Einfachheit halber für den Anschluss via Ethernet-Kabel entschieden. Neben der obligatorischen Anmeldung mit dem Sonos-Account, musste ich Bluetooth zum Auffinden des Lautsprechers aktivieren, dann trotzdem noch den Zugriff auf die Ortungsdienste des iPhones gewähren.
So schnell kein Ende in Sicht
Wer denkt, damit sei man schon am Ziel, irrt gewaltig. Danach forderte die Anleitung in der App mich noch auf, den Netzwerk-Lautsprecher durch Auflegen des Smartphones via NFC zu detektieren. Mag sein, dass es an der dünnen Hülle lag, das klappte nicht wie geplant. Nachdem ich eine Weile das Handy auf der Schallwand-Bespannung des Ikea Symfonisk hin und her bewegt hatte, bot mir die App eine Alternativlösung an. Was ein Tamtam, für einen Lautsprecher, der über Ethernetkabel mit dem Router verbunden ist. Hätte ich WLAN verwendet, wäre noch die lästige Passworteingabe mit der winzigen Tastatur nötig gewesen. Dabei gibt es Multiroom-Speaker, die mit LAN ohne langwierige Einrichtungs-Prozeduren loslegen.
Wer es perfekt machen möchte, der könnte dann, sofern im Besitz eines iPhones noch via Trueplay des Sonos Ikea Symfonisk Regallautsprecher auf den Raum einmessen. Ein tolle Sache, die allerdings etwas körperliche Ertüchtigung beinhaltet. Man muss nämlich mit dem iPhone herumwedelnd gemäß Anleitung im Zimmer herumturnen und Messtöne an diversen Positionen aufzeichnen. Aber erklären sie das mal einem Android-Nutzer, der auf diese nützliche Funktion verzichten muss, weil es für dieses Betriebssystem unüberschaubar viele unterschiedliche Smartphones mit unterschiedlichen Mikrofonen gibt. Doch Android wäre für Sonos und Ikea ohnehin nur zweite Wahl, weil damit sich damit auch AirPlay nur über Umwege nutzen lässt.
Sinnvolle Details am Ikea Regallautsprecher der 2. Generation
Der Speaker selbst kann dank der kleinen Gummifüßchen auf verschiedenen Seiten wahlweise stehend oder liegend betrieben werden. Bei der stehenden Variante fällt auf, dass er ungewöhnlich schmal gebaut ist, aber auch recht leicht. Das erscheint zum einen nicht ganz kippsicher. Zum anderen ist das Gehäuse in schwarzer und weißer Kunststoffausführung auch nicht sonderlich massiv. Dank des minimalistischen Designs und der sehr gut gemachten Stoffbespannung fügt er sich aber dennoch prima ins Wohnzimmer ein.
Der Symfonisk zeigt viel Liebe zum Detail. So lassen sich die Kabel für Strom und Ethernet auf der Rückseite in einem der beiden Kabelkanäle führen, je nach Aufstellrichtung. Wer kein Regal oder Sideboard zur Aufstellung nutzen will, kann bei Ikea einen Bodenständer für 25 Euro ordern. Dabei fällt dann die recht ordentliche Gehäusegröße optisch auf. Aber das könnte ja durchaus im Sinne manches stolzen Besitzers sein. Immerhin überragt er den bekannten Sonos One fast um das Doppelte in der Höhe.
Eine Wandaufhängung ist ebenso möglich. Vorne auf der Gewebefront gibt es das minimalistische Sonos-Bedienfeld für Lautstärke und Wiedergabe-Steuerung.
Das steckt im Ikea Symfonisk
Am Gehäusematerial des Sonos-Derivats wurde offenkundig etwas gespart. Das gilt jedoch nicht für die akustisch relevante Ausstattung: Der Symfonisk ist ein vollwertiger 2-Wege-Aktivlautsprecher mit Hochtonkalotte und einem kleinen Konuslautsprecher für Bass und Mittelton. Dazu gibt es ein Bassreflexrohr auf der Schallwand. Damit gibt sich die Sonos-Ikea-Box in der Aufstellung deutlich flexibler als andere Lautsprecher mit seitlichen oder rückwärtigen Reflexausgängen. Theoretisch darf der Symfonisk auch im Regal zwischen Büchern eingeklemmt werden, ohne dass es akustisch seine Funktion beeinträchtigt.
Die von Sonos bekannte Raumeinmessung namens Trueplay ist integriert. Man benötigt dafür aber zwingend einmalig ein kompatibles iPhone Modell. Das lohnt sich insbesondere, wenn der Ikea Symfonisk im Regal plaziert wird oder in einer Raumecke steht, wo es leicht zu Dröhnen kommen kann.
So klingt die Ikea Sonos Symfonisk Regalbox der 2. Generation
Klanglich kann man den Ikea Symfonisk der 2. Generation nur als Preisbrecher bezeichnen. Seine Tonalität ist ausgewogen-natürlich mit frischen Höhen. Die Dynamik eher auf der gefälligen bis gemütlichen Seite, ideal für Hintergrundmusik und entspannte Hörsessions. Aber sie liegt weit über dem, was man von simplen Bluetooth-Boxen in dieser Preisklasse geboten bekommt. Der neue Schwede lässt es zwar bei Impulsen etwas sanfter angehen, nervt dafür aber auch nie und liefert eine für diese Preisklasse hervorragende Transparenz und Klarheit.
Ein einziger Symfonisk ist im Raum klar als Mono-Quelle zu orten. Zwei davon sorgen aber durchaus schon für ein echtes Stereo-Klangbild, wie man es von einer hochwertigen Kompaktanlage erwarten würde. Trotz seiner eher ruhigen Gangart sind die Pegelreserven im gut differenzierten Bass erstaunlich, und er behält auch seinen trockenen Punch, wenn es mal ein wenig lauter werden soll. Auch die Höhen bleiben dann gut sauber. Allenfalls in den Mitten mag er keine zu hohen Pegeln, so dass Stimmen zuweilen kratzig oder blechern klingen, wenn man es übertreibt.
Testfazit, Alternativen und Marktumfeld
Für knapp 130 Euro gibt es keinen anderen Multiroom-Lautsprecher mit der Klangqualität des Ikea Symfonisk, schon gar keinen mit dieser Funktionalität. Selbst die besten Bluetooth-Boxen dieser Klasse kommen da nicht ganz heran, wenn nicht gerade maximaler Pegel in den Mitten gefragt ist.
Der Sonos One ist durchaus vergleichbar und bietet etwas mehr Höhenauflösung und Mittendynamik, ist aber auch deutlich teurer.
Technische Daten IKEA Symfonisk
- Preisempfehlung des Herstellers: 130 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 10 x 31 x 15 cm
- Besonderheiten: Stereo-Pairing, WLAN, LAN, Sonos S2 App kompatibel, TruePlay-Raumeinmessung, 1,5 m langes Stromkabel mit Stoffumhüllung
- Mehr unter www.ikea.com
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