Dass Sonos im Markt der drahtlosen Multiroom-Systeme nach wie vor Marktführer ist, hat seinen Grund. Zum einen haben die US-Amerikaner die Idee eines geschlossenen, drahtlosen Multiroom-Systems mit verschiedenen zueinander kompatiblen Komponenten einst erfunden. Bedienung und Einrichtung sind dabei nach wie vor ungeschlagen einfach und intuitiv. Dazu kommt, dass die Integration verschiedener Quellen und Streamingdienste so einfach funktioniert wie bei keinem anderen Komplettsystem.
Die Produktvielfalt der Sonos Komponenten mag auf den ersten Blick nicht ganz so groß sein wie bei Mitbewerbern. Sie deckt aber die allermeisten Anwendungsfälle im Heim ab. Darüberhinaus ist die App besonders bedienerfreundlich und stabil, auch wenn Hifi-Fans mitunter die beschränkte Bandbreite kritisieren.
Produkt Vielfalt ohne High End Extravaganz
Das Portfolio an Sonos Komponenten ist zwar zahlenmäßig nicht das stärkste am Markt. Dafür sind die einzelnen Lautsprecher nicht nur in Größe und Gewicht abgestufte Varianten desselben Konzepts, sondern dienen fundamental anderen Zwecken. Sie lassen sich auch in verschiedenen Kombinationen betreiben, etwa um Subwoofer oder Rear-Speaker ergänzen, die sich wirklich hervorragend drahtlos einbinden lassen. Darüberhinaus gibt es Hybrid-Speaker für den Heim- wie den mobilen Betrieb, die auch mit Bluetooth fernab des heimischen Netzwerks funktionieren.
Die Vielfalt reicht von tragbaren akkubetriebenenen Systemlautsprechern bis zu einem mittelgroßen Virtual-Stereo-System. Auf High End Komponenten wie Standboxen oder schwere Verstärker wird konsequent verzichtet. Für TV-Fans gibt es zwei verschieden große Soundbar-Lösungen, die sich zudem mit Subwoofern und/oder Rear-Lautsprechern ergänzen lassen und zumindest einfache virtuelle Dolby Atmos-Technologie versprechen.
Gerade in modernen Wohnumgebungen ist Sonos für viele Musikhörer erste Wahl. Denn es gibt neben dem klassischen Portfolio auch die IKEA Symfonisk Produkte, die voll kompatibel mit dem Sonos System sind und Musikwiedergabe aus einer Tischlampe, einem Bilderrahmen oder einem Mini-Regallautsprecher ermöglichen. Der Einstieg in das System liegt auch bei einzigartig günstigen 99 Euro für den kleinen Regal-Speaker.
Software und Zuspielung: Die eigene App und mehr
Die Sonos App ist für iOS, Android, Windows und MacOs erhältlich. Die aktuelle Version S2 gibt es seit Mitte 2020, sie ist nicht mehr mit Komponenten ältererer Generationen kompatibel (s.u.). Es handelt sich um eine intuitiv zu bedienende, sehr stabile und ausgereifte Multiroom-Streamingverwaltung. Sie kann sowohl auf Musik zurückgreifen, die auf einem mit dem Netzwerk verbundenen Gerät gespeichert ist (etwa ein NAS), als auch diverse Streamingdienste einbinden.
Bluetooth-Zuspielung ist in der Sonos-Umgebung im Heim eigentlich nicht vorgesehen. Die beiden tragbaren und autarken Modelle Move und Roam bieten jedoch Bluetooth-Zuspielung, wenn sie außerhalb des Netzwerks verwendet werden. Selbstredend steht dann nicht die Multiroom-Funktionalität zur Verfügung, die Speaker verhalten sich wie ganz normale Bluetooth-Oneboxen und leiten den Stream auch nicht weiter.
Als Alternative sind alle Sonos Komponenten Airplay2-fähig und lassen sich somit auch aus vielen anderen Apps mit Musikstreams beliefern. Google Chromecast wird dagegen nicht unterstützt.
So kommt die Musik zum Sonos System
Die Einbindung eines Streamingdienstes ist die komfortabelste Möglichkeit, Musik in der Sonos Welt abzuspielen. Sowohl bei den klassischen Abodiensten als auch bei Internetradio-Portalen ist die Kompatibilität mit Sonos die führende in der Multiroom-Welt. Eine kleine Auswahl der kompatiblen Dienste:
- Amazon Music
- Apple Music
- Deezer
- Napster
- Spotify
- Tidal
- Youtube Music
Die vollständige Liste aller kompatiblen Dienste aktualisiert Sonos auf der Hersteller-Homepage.
Lokal vorliegende digitale Musikdaten, etwa auf dem Computer, dem Tablet, Smartphone oder einem Server, lassen sich über die Sonos App ebenfalls abspielen, dazu gibt es den Menupunkt „Musikbibliothek“.
Die Einspeisung von externen Quellen ist im Sonos Universum möglich, aber es hängt sehr stark davon ab, welche Sonos Komponenten man im Netzwerk hat. Denn nicht alle Sonos Devices bieten die dafür notwendige Eingangsvielfalt. So ist die Zuspielung des TV-Tons per HDMI (ARC) nur bei den Soundbars/Sounddecks und dem Amp möglich, ein optischer Digitalanschluss sogar nur bei Beam und Arc. Einen analogen Eingang etwa für alte CD-Spieler, Plattenspieler (mit Vorverstärker) bieten nur Amp, Port und der große Lautsprecher Five.
Bei den zugespielten Musikdateien weist Sonos eine grundsätzliche Limitierung auf: Die Samplingrate ist auf 48 kHz beschränkt, höhere Hires-Auflösungen werden nicht verarbeitet. Dasselbe gilt für Mehrkanal-Dateien, die aus dem Netzwerk und nicht vom Digitaleingang kommen.
Die Sonos S1 App limitiert zudem die Wortbreite auf 16 Bit, während die neuere S2 App auch Dateien bis 24 Bit verarbeiten kann, sofern sie als ALAC oder FLAC vorliegen.
Das wird für ein lauffähiges Sonos Setup benötigt
- Internetverbindung
- WLAN-Router
- min. ein Sonos-Endgerät wie Lautsprecher, Soundbar oder Streamer
- Mobiles Device oder Computer mit lauffähiger Sonos App
- Musikdaten im Netzwerk/auf Smart Device gespeichert oder Abo bei einem Streamingdienst
Raumeinmessung Sonos Trueplay – das wird benötigt
Eine akustische vollautomatische Klangkorrektur mithilfe eines Smartphones ist eine feine Sache, besonders wenn der Raum, in den er spielen soll, akustisch problematisch ist oder eine ungewöhnliche Aufstellung gewählt wird (etwa in der Ecke). Bei Sonos heißt dieses System Trueplay, funktioniert mit allen aktuellen Lautsprechern, aber man benötigt zwingend ein Apple iPhone, um den Prozess durchführen zu können. Hintergrund sind die dort genormten Mikrofone. Eine Lösung für Android gibt es aktuell nicht.
Sonos-Lautsprecher mit eingebautem Mikrofon wie der Roam und der Move beinhalten eine Selbsteinmessung, für die kein Apple Smartphone benötigt wird.
TV-Ton und Heimkino mit Sonos
Für die Wiedergabe von TV- oder Heimkinoton durch eine Sonos-Multiroomumgebung ist ein Sonos Amp, Beam oder eine Bar zwingend erforderlich. Und selbst dabei sollte man vorher sicherstellen, dass die gewünschte Kabelverbindung (HDMI ARC oder Digital-optisch) im jeweiligen Gerät vorhanden und kompatibel ist. Beispiel: Bluray-Player und Sonos Amp sind nur über den Umweg eines Fernsehers miteinander zum Spielen zu bringen.
Funktioniert aber die Kabelverbindung, digitalisiert sich das Sonos Gerät die Tonspuren selbst und streamt sie ins eigene Netzwerk. So lassen sich weitere Sonos Komponenten integrieren und mit dem Soundtrack beschicken. So können beliebige Sonos Lautsprecher die Funktion eines Rear-Speakers für echtes Surround-Gefühl übernehmen (auch die Ikea-Modelle), und ein oder zwei Subwoofer sorgen für Bassdruck und erheblich gesteigerte Pegelreserven.
WLAN und stabileres Funknetz
Die frühen Generationen von Sonos Lautsprechern verzichteten bewusst auf einen offenen Funkstandard. So konnte die Signalübertragung stabiler gehalten werden selbst in Räumen, in denen der Empfang nicht optimal ist.
Zwar hat sich die Technik mittlerweile auch bei Sonos geändert, geblieben ist aber ein Konzept, bei dem Stabilität der Musikstreams oberste Priorität hat. Während andere Multiroom-Standards, die ausschließlich auf dem vorhandenen Netz aufbauen, nicht frei von Aussetzern und Verbindungsproblemen sind, ist das bei Sonos kein Thema. Denn die Lautsprecher fungieren im internen Protokoll zusätzlich als Repeater oder Extender und halten die Übertragung erstaunlich stabil.
Das ist besonders dann wichtig, wenn ein sehr großer Wohnbereich mit Multiroom-Musik versorgt werden soll, oder wenn zwischen einzelnen Räumen oder Geschossen Hindernisse für Funkwellen in den WLAN-Frequenzbereichen existieren, wie Wände oder Decken mit hohem Metallanteil oder dicke Brandschutzwände. Die Netzverbindungen in einem Sonos-Setup funktionieren erfahrungsgemäß auch dann noch stabil, wenn ein Lautsprecher kaum noch Verbindung zum zentralen Router hat, dafür aber von benachbarten Sonos Komponenten mitversorgt werden kann.
Für diese Ansprüche ist das Sonos/IKEA System ideal
Sonos ist zurecht das beliebteste Multiroom-System. Wem es auf eine komfortable, stabile App, die einfache Einbindung von Streamingmöglichkeiten und sehr gute TV-Ton/Surround-Integration ankommt, findet im Sonos System eine clevere Lösung. Die Soundqualität der Komponenten ist durchweg sehr hoch angesichts von Budget und Größe, die Einmessfunktion ein echte Alleinstellungsmerkmal.
Die Einschränkung, dass es keine Standboxen, kräftige Verstärker oder die Anbindung von Fremdkomponenten gibt, ist in der Praxis eigentlich keine. Wer gehobene Ansprüche an Dynamik und Wiedergabepegel hat, kommt mit einer Sub/Sat-Kombination auch im Sonos-System sehr weit, und eine analoge Hifi-Anlage lässt sich problemlos mit dem Sonos Port bespielen.
Abzuraten von Sonos ist hingegen jenen Nutzern, die Bluetooth und Chromecast zwingend nutzen wollen oder die die Integration einer großen Mehrkanalanlage in die Multiroom-Umghebung planen.
Alle Komponenten des Sonos und IKEA Systems im Überblick (mit Links zu allen bereits von Stereo Guide getesteten Komponenten).
Mobile Mini-Lautsprecher mit Akkubetrieb und WLAN:
- Sonos Roam
- Sonos Move
- Heim-Mono-Lautsprecher mit WLAN
- IKEA Symfonisk Box Gen 2 im Test
- IKEA Symfonisk Box Gen 2 bei IKEA ansehen*
- IKEA Symfonisk Tischlampe Genration 2 im Test
- IKEA Symfonisk Tischlampe Genration 2 bei IKEA ansehen*
- IKEA Symfonisk Standleuchte bei IKEA ansehen*
- Sonos One
WLAN-Stereo-Onebox
WLAN-Soundbars
- Sonos Beam 2
- Sonos Bar
- Sonos Ray
WLAN-Subwoofer
- Sonos Sub
- Sonos Sub Mini
Onwall-Lautsprecher
Tischlampen- und Standleuchten-Lautsprecher mit WLAN
- IKEA Symfonisk Lampe Gen 2 (2022) im Test
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- IKEA Symfonisk Standleuchte bei IKEA ansehen*
Zonenstreamer
- Sonos Port
Verstärker/Receiver
- Sonos Amp
Zwei Generation der Sonos App: S1 oder S2?
Die Sonos App existiert in zwei Versionen, die in den App Stores mit dem Zusatz S1 oder S2 gekennzeichnet sind. Hintergrund ist die Weiterentwicklung des Systems mit neuen Funktionen, die mehr Rechenleistung in den Endgeräten benötigt, also die allererste Generation liefern konnte. Die frühen Sonos Komponenten wie die Sonos Zoneplayer und die erste Generation des Play:5 (Baujahr vor ca. 2014) funktionieren daher nur mit der einfacheren S1-App. Die überwiegende Mehrzahl der in der Zwischenzeit verkauften Sonos und IKEA Bausteine akzeptieren beide Apps, so dass man in der Praxis gut kombinieren kann.
Die klassische S1 App wird weiterhin mit Sicherheits-Updates versorgt, soll aber laut Hersteller keine neuen Funktionen mehr erhalten
Folgende Komponenten (ab Baujahr ca. 2020) benötigen zwingend die S2-App:
- IKEA Symfonisk Rahmen
- IKEA Symfonisk Lampe Gen 1 (bis 2021)
- IKEA Symfonisk Lampe Gen 2 (ab 2022)
- IKEA Symfonisk Regallautsprecher Gen 2 (Ab 2022)
- Sonos Arc
- Sonos Beam
- Sonos Five
- Sonos One Sl
- Sonos Roam
- Sonos Sub (ab 2020)
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