STEREO GUIDE Testurteil in Verbindung mit Sonos Beam 2
Der Sonos Sub Mini zeigte sich im Test als subtiler Helfer des Beam 2. Der Sub bringt Substanz und Pegelreserven, aber keine Revolution.
Vorteile
- saubere, tiefreichende Basswiedergabe
- Präzision besser als beim Beam 2 alleine
- Verbesserung der Abbildung und Transparenz
- Trueplay Raumeinmessung für schwierige Positionen
Nachteile
- beim Beam 2 fällt die Wirkung eher subtil aus
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz7.9
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Klang: Bass / Dynamik8.5
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Räumlichkeit8.2
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Praxis / Connectivity9.4
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Preis/Leistung9.3
Der Sonos Sub Mini basiert auf den Bedürfnissen der stetig wachsenden Fangemeinde der amerikanischen Streaming-HiFi-Pioniere. Kompakte Soundbar plus drahtloser Subwoofer – diese Kombi ist bei TV-Fans beliebt. Im Multiroom-System des Marktführers Sonos tat sich da bisher eine Lücke auf. Zwar gibt es zwei kompakte Soundergänzungen zum Fernseher: Den Sonos Ray und den Sonos Beam 2, dem wir unlängst im Test ein sehr gutes Zeugnis austellten. Mit dem großen Sonos Sub werden die alledings seltener kombiniert, weil weder Preisgefüge noch Design oder Größenverhältnisse wirklich zueinander passen.
Die Lücke hat auch Sonos erkannt, und bringt den brandneuen Sonos Sub Mini auf den Markt. Er kostet soviel wie ein Beam 2 oder ein Paar Sonos One. Damit ist er als Bassergänzung für alle kleineren Sonos-Speaker geeignet. Mit den mobilen Modellen Move und Roam lässt er sich nicht verbinden, ebensowenig kann man ihn mit prähistorischen Sonos Modellen kombinieren, die nur auf der S1 App laufen. Wohl aber mit allen IKEA Symfonisk Speakern sowie auch passiven Kompaktboxen, die von einem Sonos Amp angetrieben werden.
Wir meinen: Mit dem schwarzen oder weißen Mattlack und der runden, unauffälligen Grundform passt er am besten zum Sonos Beam 2. In genau dieser, 1000 Euro teuren Kombi haben wir ihn schon getestet. Wer ein anspruchsvolles Heimkino-Setup ins Wohnzimmer bringen will, kann ein paar Sonos One als Rear Speaker zusätzlich einbinden. Alles drahtlos, versteht sich. Allerdings besitzt der Sub Mini für alle Fälle wie alle stationären Sonos-Komponenten für alle Fälle auch einen Ethernet-Anschluss für Netzwerkkabel – dezent versteckt auf der Unterseite des robusten Kunststoffgehäuses. Ein Setup mit zwei Sub Mini ist dabei nicht vorgesehen.
Technik und perfektes Design
Wenn es darum geht, einen Subwoofer unauffällig ins Wohnzimmer zu integrieren, hat Sonos mit dem Sub Mini das Genre wohl neu erfunden: Das monolithische, runde Gehäuse mit mattem Lack bleibt unauffällig. Selbst wenn es nicht als Blumenuntersetzer missbraucht wird. Durch die Aussparungen links und rechts bekommt der optische Eindruck noch mehr Leichtigkeit, als die ohnehin kompakten Maße es vermuten lassen. Im Durchmesser kommt der Rundling gerade einmal auf 23 Zentimeter und ragt 30 Zentimeter in die Höhe. In welche Richtung man die Öffnungen dreht, ist dabei akustisch egal.
Die beiden schmalen Fenster sind natürlich kein Design-Gag, sondern transportieren die Basswellen an die Umgebungsluft. In dem schmalen Spalt sitzen zwei Basschassis je einer harten, fast flachen Membran von 15 Zentimetern Durchmesser. Sie arbeiten in umgekehrter Richtung, was Impulse auf das kompakte Gehäuse praktisch komplett eliminiert. Das ist umso wichtiger, als dass der Hersteller einen Tiefgang von 25 Hz verspricht und ein geschlossenes Volumen hinter den Chassis einsetzt. Das führt zwangsläufig zu höheren Hüben und würde einen konventionellen Subwoofern dieser Dimensionen sonst schütteln und wandern lassen. Über die genaue Leistung der verbauten Class-D-Verstärker schweigt der Hersteller sich aus. Erfahrungsgemäß ist dieser Wert bei einem geschlossenen Subwoofer auch nur in der alleruntersten Oktave wirklich entscheidend.
Komfort und Features im Sonos Reich
Dass sich der Sonos Sub Mini ausschließlich drahtlos über die Kombination mit anderen Sonos-Speakern über die eigene App einbinden lässt, folgt der Logik dieses durchdachten Multiroom-Systems. Wie alle Speaker mit der neuesten Prozessor-Generation, ist die Sonos App der Generation S2 zwingend notwendig.
Einpegelung und Wahl von Trennfrequenzen, wie von konventionellen Woofern gewöhnt, übernimmt das System automatisch. Auch die Wahl der Klangregelung in der App wird mit in die Berechnung einbezogen. Ebenso kann die Wiedergabe durch eine Einmessung per Trueplay-Funktion in der App auf den Raum optimiert werden. Hierfür ist allerdings einmalig ein iPhone notwendig.
Selten war Subwoofer-Sound so einfach einzurichten
Die App-Verbindung des Sonos Beam 2 mit dem Sonos Sub Mini gelingt problemlos und schnell. Das Kopfzerbrechen über Pegel-Anpassung oder die Wahl der richtigen Übergangsfrequenz zwischen Subwoofer und Soundbar können sich Sonos-User bequem sparen. Die Einrichtung gleicht der Prozedur, die man von Sonos-Komponenten kennt. Man muss ihn dann nur der gleichen Hörzone wie dem Beam 2 oder einem anderen Soundbar oder Lautsprecher von Sonos zuordnen. Danach erhält man in der App automatisch die Anfrage zum Koppeln. Danach kann man das Ganze noch mit Trueplay einmessen, sofern man ein iPhone oder iPad besitzt. Das war’s. Bequemer geht es nicht.
Die Ansteuerung, Anschlussmöglichkeiten und die Bedienung des Sub/Bar-Sets entsprechen dem Betrieb des Sonos Beam 2 im Standalone-Betrieb. Diesen hatten wir hier bereits im Test und haben alle Funktionen detailliert beschrieben. Nutzer können in der Sonos S2 App über einen Slider nach Gusto den Subwoofer-Pegel getrennt von der Klangregelung des Soundbars regeln. Eine Anhebung macht aber eigentlich nur Sinn bei Filmen mit fetten Sound-Effekten oder als Boost für elektronische Beats. Eine Absenkung ist im Grunde nur nachts nötig. Wer sich etwas besser auskennt, kann auch in einem Menü die Phasenlage des Subwoofers in zwei Stufen (0° und 180°) an die Satelliten beziehungsweise den Soundbar anpassen.
So klingt der Sonos Beam 2 mit dem Sonos Sub Mini
Der neue Sonos Sub Mini zeigt im Test als Erweiterung zum Beam 2, was er drauf hat. Der Subwoofer macht sich überraschend subtil bemerkbar. Man muss schon eine gewisse Hörerfahrung besitzen, um den Effekt richtig greifen zu können. Wer einfach nur mehr Bass im Sinne von Effekthascherei oder Party-Beats erwartet, dürfte womöglich erst mal etwas enttäuscht sein. Wem hingegen Qualität vor Quantität geht, kann durchaus Gefallen an dem Gespann finden.
Der Beam 2 erzeugt wie alle Sonos-Lautsprecher dank Aktiv-Technik dynamischer Loudness einen enorm satten Bass für seine Größe. Das geht natürlich dank physikalischer Grenzen bei allem Eindruck, der sich damit schinden lässt, auf Kosten der Präzision. Und richtig tief in den Frequenzkeller kommt der kleine Soundbar auch nicht. Dennoch veranstaltet er ein Spektakel, das gerade in kleinen und mittleren Räumen und generell in Mehrfamlienhäusern für normale Nutzer völlig ausreicht.
Subtile Perfektionierung
Das Hinzufügen des Sub Mini kann man sich am besten in etwa wie die Wirkung der Trueplay-Einmessung vorstellen. Der Bass gewinnt an Kontur und Präzision. Dazu kommt ein minimaler Gewinn an Tiefgang, der sich aber vor allem bei höheren Lautstärken bemerkbar macht. Außerdem stellt sich ein Effekt ein, den wir sogar immer wieder bei großen Standboxen mit viel, viel größeren Tieftönern als im zierlichen Sonos Beam 2 beobachten konnten: Die Bass-Unterstützung durch den perfekt angepassten Subwoofer lässt nicht nur den Bass souveräner wirken. Auch die Transparenz im für Sprachverständlichkeit wichtigen Mitteltonbereich und der Räumlichkeitseindruck nehmen durch das zusätzliche aktive Bass-Modul zu.
Das alles ist wirklich schön, zumal sich der Sonos Sub Mini auch bei geringem Hörabstand nicht orten lässt. Durch diesen positiven Umstand eignet er sich auch sehr gut für anspruchsvolle Gamer, die ihren Desktop aufrüsten wollen. Allerdings führte diese Auslegung in Verbindung mit dem überraschend subtilen Bass-Boost auch dazu, dass ich im Laufe des Hörtests mehrmals die Hand in den Luftspalt zwischen den beiden gegenläufig arbeitenden Membranen hielt, um mich zu überzeugen, dass der Sub Mini überhaupt mitlief.
Am deutlichsten macht sich der Sub Mini in Verbindung mit dem ohnehin verblüffend bassstarken Sonos Beam 2 bemerkbar, wenn man Actionfilme mit heftigen Spezialeffekten sehr laut hört. Hier kann man durch die Subwoofer-Pegel-Anpassung auch noch eine Schippe im Pegel drauf legen ohne die kleineren Membranen des Soundbars zu überfordern. Am wenigsten tritt der Sub Mini in Erscheinung, wenn man damit Musik mit moderatem Pegel hört.
Testfazit und Alternativen zum Sonos Sub Mini
Für Sonos-Nutzer gestaltet sich die Suche nach Alternativen ganz einfach. Da keine der Sonos-Boxen oder Soundbars einen analogen Subwoofer-Ausgang hat und sich innerhalb der Fangemeinde die Begeisterung für Drittanbieter-Lösungen ohnehin in engen Grenzen halten dürfte, gibt es innerhalb des proprietären Netzwerk-Audio-Systems lediglich eine Alternative zum Sub Mini: Den größeren Sonos Sub, der aber nur Sinn macht, wenn man einen großen Raum hat und laut aufdrehen kann.
Für alle anderen ist der neue Sub Mini eine gute und angemessen bepreiste Lösung, gerade in Verbindung mit einem Paar Sonos One, IKEA Symfonisk oder den beiden kleinen Soundbars Beam 2 und Ray. Letzterer dürfte auf Grund seiner geringen Abmessungen – Bass braucht möglichst große Treiber und Gehäuse – am meisten vom Sub Mini profitieren. Das wäre auch eine reizvolle und wohnraumfreundliche Lösung für Musik-Fans. Beim großen Sonos Five, den wir bei STEREO GUIDE bereits getestet haben würde der kleine Subwoofer hingegen keinen Sinn machen.
Technische Daten Sonos Sub Mini / Beam 2
- Preisempfehlung des Herstellers: 500 Euro (Beam 2) + 500 Euro (Sub Mini)
- Abmessungen Subwoofer (D x H): 23 x 30,5 cm
- Gewicht Subwoofer: 6,4 kg
- Besonderheiten: LAN, WLAN, Sonos S2 App kompatibel, Trueplay Einmessung (nur iPhone)
- Mehr unter www.sonos.com