STEREO GUIDE Testurteil
Der Sonos Arc Ultra mit Sonos Sub 4 sind eine perfekte Kombination. Sie verbinden übliche Sonos-Funktionalität mit Einmess-Automatik und praxisgerechten Einstellmöglichkeiten. Selbst ohne den WLAN-Subwoofer liefert die Soundbar einen erstaunlich satten Klang.
Vorteile
- Natürlicher Klang mit sattem Bass-Fundament
- Praxisgerechte Einstellmöglichkeiten und Trueplay-Enmessung
- Soundbar produziert auch ohne Subwoofer ordentlich Bass
- HDMI-eARC-Anschluss
Nachteile
- Höhen- und Hintenortung überzeugt nicht
- Kein Analog-Eingang
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Natürlichkeit / Transparenz9.2
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Bass / Dynamik9.4
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Räumlichkeit8.8
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Praxis / Connectivity9.5
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Preis/Leistung9.4
Die Soundbars von Sonos haben sich über die Jahre einen hervorragenden Ruf erarbeitet, indem sie kompakte Abmessungen mit einem vollen, natürlich wirkenden Klangbild vereinten. Mit der neuen Sonos Arc Ultra und dem ergänzenden WLAN-Subwoofer Sonos Sub 4 zielt der amerikanische Multiroom-Pionier nun noch stärker auf Heimkino-Enthusiasten, die sowohl auf raumgreifenden Klang als auch auf ästhetisches Design großen Wert legen. Die Soundbar-Subwoofer-Kombination liegt preislich deutlich über der vor zwei Jahren getesteten Kombination aus Sonos Beam 2 und Sonos Sub Mini. Zwar konnte auch schon der kompakte Beam 2 mit Dolby Atmos 3D-Raumklang aufwarten, bot aber keine höhere Bühnenabbildung – von Hubschraubern oder Jets über den Köpfen des Publikums ganz zu schweigen.
Design und Materialien
Die Sonos Arc Ultra misst 1,18 Meter in der Breite und ist damit passend für viele mittelgroße bis große TV-Geräte, insbesondere jene mit 55 Zoll Bilddiagonale. Das Gehäuse ist in den Farben Schwarz oder Weiß erhältlich und bleibt dem dezenten, funktionalen Design der Marke treu. Anstelle kantiger Kunststoff-Elemente setzt Sonos auf weich fließende Formen und Radien und ein dezentes Lochgitter aus Metall, das Front und Oberseite umhüllt.
Der Minimalismus betrifft auch das Bedienkonzept. Ein echtes Display sucht man bei der Arc Ultra vergebens. Lediglich eine farblich wechselnde LED oberhalb des Sonos-Logos verrät den Betriebszustand. Das ist nicht gerade intuitiv zu handhaben, lenkt aber nicht vom Geschehen auf dem Bildschirm ab. Will man mehr über Wiedergabemodus, Lautstärke oder Eingangsquellen erfahren, greift man zur zugehörigen Sonos-App. Diese Philosophie spiegelt den Ansatz des Herstellers wider: Minimalismus beim Gerät selbst, umfassende Kontrolle via Software.
Bedienung und Anschlüsse
Drei berührungssensitive Tastenfelder sind auf der Oberseite der WLAN-Soundbar angeordnet: Links lassen sich Sprachassistenten starten (Amazon Alexa oder die hauseigene Sonos Voice Control), in der Mitte finden sich Play/Pause sowie Titelvor- und -zurück, und rechts steuert man per Tippen oder Wischen die Lautstärke. Rückseitig präsentiert sich die Sonos Arc Ultra mit weiteren abgerundeten Konturen. Hier liegen die Gewindebuchsen zur Wandmontage und Luftaustrittsöffnungen für den großen integrierten Tieftöner. Je nach Platzierung – Wandmontage oder liegend auf einem TV-Möbel – erfolgt die Belüftung nach unten oder hinten.
Im Innern der neuen, vollaktiv aufgebauten Dolby Atmos Soundbar von Sonos arbeiten 15 Class-D-Digitalverstärker, die jedes Lautsprecher-Chassis direkt ansteuern. Insgesamt sieben Seidenkalotten-Hochtöner sind nicht nur für klare Höhen- und Sprach-Wiedergabe, sondern auch für die räumliche Abbildung zuständig. Zwei davon strahlen nach oben ab als Atmos-Höhenkanäle und sollen so für ein dreidimensionales Klangerlebnis sorgen. Sechs Mitteltöner plus ein Array aus zwei ovalen Tieftönern mit jeweils doppelten Antrieben komplettieren die üppige Lautsprecher-Bestückung von Sonos‘ großer Soundbar.
Zeitgemäße Connectivity: Arc meets eARC
Für die Signalübertragung setzt Sonos auf einen HDMI-eARC-Anschluss, der zusammen mit dem Stromkabel seitlich nach innen versetzt ist. Das vereinfacht das Handling bei der Kabelführung, denn so können beide Kabel unauffällig nach unten oder hinten geführt werden. Wer eine besonders stabile Netzwerkverbindung wünscht, nutzt die Ethernet-Buchse. Alternativ kann man den Klangriegel drahtlos ins Heimnetzwerk einbinden. Zu guter Letzt gibt es eine Bluetooth-Taste zum drahtlosen Koppeln von Mobilgeräten, die kein AirPlay beherrschen. Der integrierte Mikrofon-Array des Geräts lässt sich übrigens mit einem Schiebeschalter auf der Rückseite physisch deaktivieren. Das dürfte Nutzer erfreuen, die Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Sonos Voice Control misstrauisch gegenüberstehen.
Apropos Sprachassistent: Während Alexa nach dem Verknüpfen mit dem Amazon-Konto des Nutzers die Spachbefehle zur Erkennung an einen externen Server verschickt und damit Sorgen um Datenschutz schürt, verarbeitet Sonos Voice Control die Befehle an Bord der Soundbar. Allerdings versteht und spricht die Sonos-eigene Sprachsteuerung wie schon beim Test des Era 300 lediglich Englisch oder Französisch. Die Erkennung des jeweiligen Wake-Words klappte im Test – wie bei Sonos üblich – auch aus der Distanz und bei zünftigem Wiedergabepegel. Danach wird der Ton ausgeblendet und Befehle werden zuverlässig erkannt.
So lässt sicher der Ton von Arc zum Ace umleiten
Ein Goodie hält der Arc Ultra für das perfekte Zusammenspiel mit dem Kopfhörer Sonos Ace, dem wir auch schon einen Testbericht gewidmet haben. Durch Drücken der Content-Taste an dem geschlossenen Over-Ear genügt, um den Ton von der Arc Ultra auf die Kopfhörer umzuschalten und ein privates Kinoerlebnis zu genießen. Ein sinnvolles Feature, das auch intensives Hören zu später Stunde ohne Stress mit Mitbewohnern oder Nachbarn erlaubt.
Sonos Sub 4: Kompakter Subwoofer mit Stil
Der ergänzende Sonos Sub 4 ist ähnlich schlicht, aber ebenfalls durchdacht gestaltet. Statt einer nüchternen Würfelform mit scharfen Kanten hat man sich für ein Gehäuse mit abgerundeten Ecken und einer markanten ovalen Öffnung in der Mitte zum Luftaustritt der beiden gegenüber positionierten Tieftöner entschieden. Sonos rät sogar, die Öffnung als Griff zu verwenden, was das Positionieren erleichtert. Mit 39 × 40 × 16 Zentimetern bleibt der Sub 4 zwar angenehm kompakt. Der Subwoofer wiegt jedoch rund 12 Kilogramm. Die Bedienelemente beschränken sich auf eine Taste und eine Status-LED. Alle weiteren Einstellungen erfolgen wie beim Soundbar über die App. Der Woofer gibt sich in der Aufstellung ausgesprochen flexibel: Er darf frei stehen, funktioniert aber auch mit einer Wand im Rücken. Selbst liegend lässt sich der Sub 4 betreiben. Das ist ideal, um ihn unter einer Couch verschwinden zu lassen.
Zwei ovale Tieftöner (12 × 20 Zentimeter) arbeiten im Inneren auf zwei unterschiedlich abgestimmte Bassreflexkanäle. Damit deckt der Sub 4 einen beachtlichen Tiefbassbereich ab, kann aber das Gehäuse schmaler gestalten als das mit klassischen, runden 25-cm-Membranen möglich wäre. Die genaue Verstärkerleistung bleibt ein Geheimnis, Sonos verweist lediglich auf die interne DSP-Power und den Quadcore-Prozessor. Derartige Zurückhaltung scheint im HiFi-Bereich einer amerikanischen Tradition zu entspringen. Auch der bekannte US-Mitbewerber Bose verzichtet üblicherweise auf die Angabe der in Werbetexten und an Stammtischen gleichfalls beliebten Watt-Angaben.
Doppelt hält besser
Wer besonderen Wert auf tiefste Frequenzen legt oder in einem sehr großen Raum beschallen möchte, kann sogar zwei Sonos Sub 4 mit einer Arc Ultra kombinieren. Das steigert nicht nur den Maximalpegel, sondern ermöglicht eine geschickte Aufstellung im Raum, um Dröhnen oder Auslöschungen besser in den Griff zu bekommen.
Sonos App: Alles unter Kontrolle
Der Einrichtungsprozess erfolgt zwangsläufig über die Sonos-App für iOS und Android, da die Amerikaner wie üblich auf eine klassische Fernbedienung verzichten. Hier muss man als Neuerwerber zunächst ein Sonos-Konto anlegen, um anschließend die Soundbar samt Subwoofer zu koppeln und eventuelle Firmware-Updates einzuspielen. Dieser Schritt ist zwar nicht ganz frei von Mühen, dafür eröffnet sich danach eine enorme Flexibilität. Man kann die Raumanpassung „Trueplay“ verwenden, die sowohl auf das Mikrofon im Smartphone als auch auf die integrierten Mikrofone der Arc Ultra zugreift. In akustisch bereits gut gedämpften Räumen wie dem Heimkino-Hörraum von LowBeats, wo wir den Test gemeinsam mit dem Kollegen Raphael Vogt durchführten, wirkt Trueplay eher subtil. In suboptimalen Umgebungen hingegen kann die bewährte Raumkorrektur deutlich zur Verbesserung des Klangs beitragen.
Wer nach eigenem Gusto in die Klangbalance eingreifen möchte, findet dafür in der Sonos App Bass- und Höhenregler sowie eine standardmäßig aktivierte adaptive Loudness-Regelung. Die verhilft Sonos-Geräten auch bei niedriger Lautstärke zu einem spritzigen und sattem Klang, ohne bei hohem Pegel zu dick aufzutragen.
Sound-Test: Sonos Arc Ultra mit und ohne Sonos Sub 4
Von Haus aus bietet die Sonos Arc Ultra bereits einen satten und tief reichenden Klang. Wie bei der Marke allgemein üblich, gelang den Entwicklern auch bei ihrer großen Atmos Soundbar ein stimmiges Klangsetup mit natürlicher. differenzierter Stimmen-Wiedergabe bei Gesang. und Dialogen.
Wenn man mit Dolby-Atmos-Test-Tracks die Stimme auf die einzelnen Kanäle legt, setzt der Arc Ultra gegenüber der vor einiger Zeit im gleichen Raum getesteten Bose Smart Soundbar 600 oder dem JBL Bar 1300 ein Ausrufezeichen mit einer klaren, phasenkorrekten Wiedergabe des Center-Kanals. Die beiden Front-Kanäle lassen sich jeweils links und rechts davon orten. Sonos verzichtet erfreulicherweise auf exzessives Processing, das bei den Soundbars vieler Mitbewerber die Klangreinheit und Lokalisation beeinträchtigt. Die Bühne erscheint breiter als die Bar. Allerdings braucht man im LowBeats-Hörraum schon sehr viel Phantasie, um die Atmos-Kanäle höher als die Basis zu lokalisieren. Das gleiche gilt für die Surround-Kanäle, die eher vor einem, als hinter einem zu stehen scheinen.
Wer also richtig Surround-Sound oder Dolby Atmos erleben möchte, wird an zusätzlichen Surround-Boxen wie den Era 300 nicht vorbeikommen. Den Subwoofer dürften viele Nutzer gar nicht vermissen. Die Sonos Arc Ultra wirkt schon auf sich allein gestellt erstaunlich satt und druckvoll. Im Frequenzbereich um 50 bis 60 Hertz hebt die Soundbar das Signal sogar merklich an. Das sorgt für ein wuchtiges Fundament bei Musik und Filmton, das viele Hörer als angenehm satt empfinden dürften.
Sub 4 macht mehr draus
Nimmt man den Sub 4 hinzu, gewinnt die Kombination an Präzision im Bassbereich, da die Soundbar dann weniger Verantwortung für die tiefen Frequenzen tragen muss. Und weil größere Tieftöner in Verbindung mit mehr Gehäusevolumen zum Einsatz kommen. Der Punch ist für ein so wohnraumfreundliches Heimkino-System richtig „amtlich“, der Tiefgang und die Präzision ebenfalls.
Interessant ist hierbei die Phasenlage. Der Sub 4 spielt ab Werk gegenüber der Soundbar phasenverkehrt, was für eine gewisse Auslöschung um 80 Hertz sorgen kann, wenn er direkt unter oder nahe bei der Soundbar aufgestellt wird. Zwar versucht Trueplay, das automatisch zu kompensieren, doch wer genauer hinhört, stellt fest, dass ein manuelles Umschalten der Phase in den App-Einstellungen oft ein saubereres Ergebnis liefert. Bei korrekter Einrichtung verschmilzt der Sub fast nahtlos mit der Arc Ultra, was die Darstellung von Bassdrums, tiefen Film-Explosionen und ähnlichen Effekten deutlich natürlicher wirken lässt.
Musik- und Filmwiedergabe
Ist das System einmal eingerichtet, zeigt sich die Kombi aus Arc Ultra und Sub 4 als überzeugendes Klangensemble – sowohl bei Musik als auch im Heimkino. Mit Musik-Streaming von Diensten wie Qobuz, Spotify oder Apple Music erklingt eine breite, zugleich fokussierte Stereobühne. Trotz ihrer flachen Bauform wirkt die Soundbar erstaunlich „groß“ und kann gerade bei mittleren und gehobenen Lautstärken überzeugen.
Bei Surround-Ton (Dolby Digital+, Dolby TrueHD oder Atmos) emuliert die Arc Ultra ein 9.1.4-Setup, was in vielen Fällen bereits ausreichend immersive Effekte erzeugt. Zwar bleiben Höhenkanäle durch die Deckenreflexionen oder Virtualisierung immer ein gewisses Kompromissfeld, jedoch klingen die Schallanteile aus allen Richtungen stimmig und verfärbungsarm. Wer maximale Effekte sucht, kauft sich zusätzliche Sonos-Lautsprecher wie die Era 300 als Rear-Kanäle hinzu.
Die Qobuz-Playlist mit einigen Test-Tracks aus unserem Hörtest
Fazit und Alternativen: Sonos Arc Ultra mit Sonos Sub 4
Mit der Sonos Arc Ultra und dem dazugehörigen Sub 4 zeigt der Multiroom-Pionier erneut, dass sich räumlicher und kraftvoller Heimkino-Klang, Wohnraumfreundlichkeit und intuitive App-Steuerung nicht ausschließen müssen. Die Soundbar überzeugt durch ihr geschwungenes Gehäuse, einfache Bedienung per App sowie ein Klangprofil, das bei Musik natürlich wirkt und bei Filmen mit kraftvoller Bassdynamik punktet. Gerade in Kombination mit dem Sub 4 braucht das System Vergleiche in puncto Tieftonwiedergabe und Pegelfestigkeit mit weniger dezenten und platzsparenden Ensembles wie dem JBL Bar 1300 nicht zu scheuen. Allerdings bringt der trotz des niedrigeren Preises schon diskrete Funk-Lautsprecher für die Surround-Kanäle mit, die sich sogar als mobile Bluetooth-Boxen mit Akku zum Musikhören mit dem Smartphone koppeln lassen.
Wer im Sonos-Universum bleiben möchte, aber noch mehr immersiven Klang wünscht, ergänzt Rear-Speaker wie die Sons Era 300 und kann so einen noch räumlicheren Heimkinoeffekt erzielen. Insgesamt liefert Sonos hier ein sehr durchdachtes, erwachsen klingendes Set ab. Ein Home Theatre Sound System, das gleichermaßen optisch wie akustisch begeistert und sich sowohl in kleinere als auch in mittelgroße Wohnräume integrieren lässt.
Technische Daten Sonos Arc Ultra + Sonos Sub 4
- Preisempfehlung des Herstellers: 1.000 Euro (Arc Ultra) + 900 Euro (Sub 4)
- Abmessungen (B x H x T)): 117,8 x 7,5 x 11,1 cm / 40,2 x 38,9 x 15,8 cm (Soundbar / Subwoofer)
- Gewicht Subwoofer: 5,9 cm / 11,8 kg (Soundbar / Subwoofer)
- Besonderheiten: LAN, WLAN, HDMI eARC, Trueplay Einmessung