STEREO GUIDE Testurteil
Der Ikea Sonos Bilderrahmen erfüllt den Wunsch nach einer unsichtbaren Stereoanlage mit WLAN. Außerdem ist die flache Box sehr günstig.
Vorteile
- angenehm ausgewogener, warmer Klang
- versteckte Kabel und Bedientasten
- Raumeinmessung
- einfache Stromverkabelung bei mehreren Bilderrahmen
Nachteile
- wenig Bass und Dynamik
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Klang: Natürlichkeit8
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Klang: Bass/Dynamik5.5
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Praxis/Connectivity9.5
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Preis/Leistung8.5
Lautsprecher, die im Wohnraum unsichtbar sind, sind für Wohndesigner ein Traum und für Hifi-Fans ein Alptraum. Ausgerechnet die Kooperation von Sonos und IKEA schickt sich jetzt an, diese Idee neu zu erfinden und die üblichen Kompromisse zu überwinden. Der in Schwarz oder Weiß erhältliche Ikea Sonos Bilderrahmen aus der Symfonisk-Serie ist ein wirklich konsequenter Onwall-Streaming-Lautsprecher, dem man seine Funktion in keiner Weise ansieht. Dazu gehört auch eine verdeckte Zuführung der Stromkabel die eine völlig plane Wandmontage erlaubt. Teil des Konzepts ist eine ausschließlich drahtlose Beschickung mit Musik-Signalen.
Hinter der bedruckten Bilderfläche verbirgt sich ein aktives 2-Wege-Lautsprechersystem mit Hochtöner und erstaunlich kleinen Tiefmitteltöner. Der Austausch der mit Kunstmotiven bedruckten Bespannung ist übrigens später möglich. IKEA bietet eine ganze Reihe von Austauschmotiven an, falls sich die Geschmäcker mal ändern.
Funktionen und Einsatzmöglichkeiten
Musikströme erhält der Symfonisk ausschließlich per WLAN, über die Sonos App angewiesen. Kabelgebundene Eingänge gibt es ebensowenig wie optionales Bluetooth.
Die App ist kostenlos und für die Betriebssysteme Android, iOS, Windows und FireOS erhältlich. Die schon bei den Sonos Speakern hervorragend funktionierende Raumeinmessung namens Trueplay ist beim IKEA Speaker ebenso integriert (und bei einer Wandmontage auch sinnvoll). Allerdings ist hierfür das Mikrofon eines der kompatiblen iPhone Modelle erforderlich. Mit Android funktioniert es nicht.
Im heimischen WLAN eingebunden, stehen die wichtigsten Streamingdienste von Spotify über Amazon bis Apple Music zur Verfügung. Das Streaming von einem hauseigenen NAS-Server ist ebenfalls möglich. Bei der Ansteuerung durch die App muss man keinerlei Abstriche gegenüber den Sonos Komponenten machen. Das gilt auch für ein mögliches Stereo-Pairing, das zwei Bilderrahmen zu einer unsichtbaren kleinen Onwall-Hifi-Anlage zusammenzaubert.
Einbindung und Inbetriebnahme des Ikea Sonos Bilderrahmens
Das Sonos System im eigenen WLAN ist ausgereift und lässt sich relativ leicht installieren. Die üblichen Klimmzüge zur Einbindung ins heimische Drahtlos-Netzwerk muss man beim IKEA Symfonisk alle durchlaufen. Eine Ethernet-Buchse wie bei den großen Sonos Speakern steht nicht zur Verfügung. Einzig die Stromverkabelung ist zwingend notwendig. Doch aufgrund des mit weißem Retro-Stoff ummantelten Kabels und der Möglichkeit, es in einem Kabelkanal vom Speaker herunterzuführen, relativ unauffällig möglich.
Sonos besteht auf einer Registrierung über ein Nutzerkonto und gibt sich auch sonst fordernd bei Zugriffsrechten: Obwohl zur Ortung kompatibler Geräte Bluetooth aktiviert sein muss, fordert die Sonos S2 App auch noch Zugriff auf die Ortungsdienste an.
So klingt der WLAN Speaker IKEA Sonos Symfonisk
Die klangliche Verwandschaft zu anderen Sonos WLAN Speakern war auch dem Bilder-Symfonisk anzuhören: Eine tendenziell warme Wiedergabe mit dezenten, doch nicht verschleierten Hören machen das Musikhören zum Langzeit-Genuss. Der singende schwedische Bilderrahmen eignet sich sowohl zum fokussierten Hören wie für Hintergrundbeschallung. Dabei ist der Tiefgang des Basses angesichts der eingeschränkten Volumenverhältnisse dennoch erstaunlich, man hat hier nie das Gefühl einem Spielzeug oder Mini-Speaker zu lauschen
Dynamisch sollte man vom Symfonisk keine Wunder erwarten, der gefällige, sanfte Grundcharakter bleibt immer erhalten. Um sich bei einer Hausparty die Dröhnung zu geben, ist ebensowenig das Metier des klingenden Bilderrahmens wie die Übernahme der Aufgabe als Front-Heimkino-Beschallung.
Im Mono-Betrieb ist der Ikea Symfonisk Bilderrahmen immer relativ klar ortbar, und die Illusion, die Musik käme aus dem Nichts, zerstreut sich etwas, wenn man das Bild als Musikquelle ortet. Im Paarbetrieb klappt das mit der Räumlichkeit viel besser. Und trotz eines gewissen Hangs zu weniger präziser Wiedergabe ist die Raumillusion ebenso gut wie das Ablösen des Klanges von den Boxen und die Verblüffung, diese käme aus dem Nichts. Das trifft besonders dann zu, wenn man mit zwei Symfonisk ein halbwegs sinnvolles Stereodreieck zur Hörzone aufbauen kann.
Testfazit: Gibt es Alternativen zu einem Alternativlosen?
Die Diskussion, ob ein Paar Sonos One oder Denon Home 150 impulsiver und kraftvoller klingen, ist eigentlich müßig. Denn der Charme des Symfonisk Bilderrahmens ist eben die Illusion, dass man keinerlei Lautsprecher sieht. Im deutlich teureren Bereich gibt es auch beim Bluesound/Dali-System die Möglichkeit eines Onwall Lautsprechers. Aber in der Disziplin Unsichtbarkeit ist der IKEA Symfonisk die einzig denkbare Lösung.
Technische Daten IKEA Sonos Bilderrahmen
- Preisempfehlung des Herstellers: 180 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 41 x 57 x 6 cm
- Besonderheiten: 2-Wege, Stereo-Pairing, WLAN, Sonos 2 App kompatibel, TruePlay-Raumeinmessung, 3,5 Meter langes Stromkabel mit Stoffummantelung
- Mehr unter www.ikea.com