STEREO GUIDE Testurteil
Der Tronsmart Mirtune C2 ist ein kleiner Bluetooth-Speaker zum Preis einer Mini-Box. Dafür bekommt man eine tollte Ausstattung, gute Bedienung, aber einen etwas schwachbrüstigen Klang.
Vorteile
- Toller Klang fürs Geld
- Lichtshow und App mit Equalizer
- Lange Akku-Laufzeit, Analog-Eingang, MicroSD-Kartenleser
- Große Trageschlaufe, große Bedientasten, Freisprech-Mikrofon
Nachteile
- Etwas harsche Stimmwiedergabe
- Wenig Volumen und Punch im Bass
-
Natürlichkeit / Transparenz6.6
-
Bass / Dynamik4.7
-
Praxis / Connectivity9.2
-
Preis/Leistung9.8
Der Tronsmart Mirtune C2 ist von seinem Konzept und seinen Abmessungen eher ein Konkurrent für den JBL Flip 6. Rein preislich konkurriert er aber eher mit den kleinsten Bluetooth-Boxen im Programm der Amerikaner. Doch selbst die können nach den Preisempfehlungen des Herstellers nicht mithalten: Der winzige JBL Go 4 soll 49 Euro kosten, der vor allem wegen seines Karabinerhakens geringfügig größere JBL Clip 5 sogar 69 Euro. Dabei bietet der Mirtune C2 nicht nur ein deutlich größeres, im Bass äußerst hilfreiches Gehäusevolumen. Er fährt für knapp 40 Euro sogar eine Licht-Show mit LED-Ringen in den Bass-Radiatoren auf. Dabei hinterlässt der Tronsmart mit seinem, in Meshgewebe gehülltem Gehäuse durchaus einen guten Eindruck in der Verarbeitung.
Und zum positiven Gesamtbild tragen auch die vorbildlich großen Bedienelemete, die sich auch vom Gehäuse des nur in Schwarz erhältlichen kleinen Bluetooth-Speakers gut abheben. Mit seinen zwei auf entgegengesetzten Seiten des runden Gehäuses angeordneten Vollbereichstreibern soll der Mirtune C2 einen 360°-Surround-Sound liefern. Diesem Konzept folgt auch schon die kürzlich getestete Tribit StormBox 2, die mit 70 Euro deutlich teurer ist. Allerdings jonglieren hier die jungen Marken aus China ungeniert mit Begriffen, die eigentlich anders besetzt sind: Bei Surround-Sound-Systemen wie im Kino oder Home Cinema sind die Lautsprecher eines Multi-Kanal-Systems um einen herum verteilt. Und auch virtueller Sourround-Sound setzt dann doch einiges mehr als eine kleine Dose mit zwei Treibern voraus.
2-Kanal-Konzept vs 2-Wege-Technik
Unabhängig von Werbesprüchen fordern die beiden Preisbrecher den Platzhirsch JBL trotzdem auch technisch heraus, denn die Amerikaner haben sich vor einigen Jahren beim Modellwechsel von 2-Kanal-Technik verabschiedet, um wie Bang & Olufsen beim Beosound A1 auf 2-Wege-Technik zu setzen. So stehen sich Vollbereichswandler für zwei Kanäle getrennten Tief-Mittel- und Hochtönern für einen Mono-Kanal gegenüber.
Wenn man bedenkt, dass echter Stereoklang mit so nah beieinander sitzenden Kanälen nicht möglich ist, dann haben die 2-Wege-Boxen theoretische und im direkten Vergleich auch hörbare Vorteile mit Treibern, die für die jeweiligen Bereiche optimiert sind. Und schließlich gibt es mit dem Marshall Emberton 2 (rund 180 Euro) auch kostspielige kleine Bluetooth-Boxen, die ebenfalls auf Breitband-Lautsprecher setzen.
Mit der Bluetooth-Version 5.3 bietet der Mirtune C2 eine zeitgemäße Konnektivität und Stabilität, die eine nahtlose Kopplung mit Ihren Geräten gewährleistet. Die kabellose Reichweite von über 15 Metern in einem offenen Bereich bietet Flexibilität und Bewegungsfreiheit, ohne die Klangqualität zu beeinträchtigen. Über einen Button am Bedienfeld lassen sich auch zwei Mirtune C2-Lautsprecher via Bluetooth zu einem Stereo-Paar verbinden.
Vielseitig nutzbar
Mit einem Kartenleser für MicroSD-Karten bis 256 GB und einem Aux-Eingang für analoge Quellen gibt sich der Bluetooth-Lautsprecher in Sachen Konnektivität sehr flexibel.
Der eingebaute 3600-mAh-Akku reicht für eine lange Spielzeit von bis zu 24 Stunden bei 50 % der maximalen Lautstärke. Der Tronsmart Mirtune C2 erfüllt die Wasserdichtigkeitsklasse IPX7, die dokumentiert, dass man ihn bis zu 1 Meter tief für 30 Minuten in Wasser eintauchen könnte. So braucht man sich am Pool oder bei einem plötzlichen Regenschauer keine Gedanken über Wasserschäden machen. Allerdings ist der Mirtune C2 nicht besonders gegen Staub geschützt. Deshalb sollte man ihn am Strand möglichst nicht in den Sand legen.
So klingt der Tronsmart Mirtune C2 im Sound-Test
Im Hörtest überzeugte der kleine Bluetooth-Lautsprecher im Coladosen-Format zwar von der Handhabung her, aber nicht ganz vom Klang. Zwar konnte er im Bass und der Natürlichkeit der Stimmenwiedergabe den teureren JBL Go 4 übertreffen, aber der ist auch nicht mal halb so groß. Doch die vergleichbar große, mit 70 Euro immer noch günstig bepreiste Tribit Stormbox 2 ließ dem Mirtune C2 im Sound-Test keine Chance. Ihr Bass bot mehr Tiefgang und Substanz, die Stimmen waren weniger harsch. Allerdings ist sie auch deutlich teuerer als der Tronsmart. Somit hinterließ uns der C2 etwas gespalten.
Mit unserer STEREO GUIDE Playlist auf Qobuz können Sie Ihre Boxen selber testen
Tronsmart Mirtune C2: Fazit und Alternativen
Der Tronsmart Mirtune C2 gehört in der kleinen Klasse zu den günstigsten Bluetooth-Speakern. Bei Premium-Herstellern wie Marshall bekommt man für das Geld noch nicht einmal einen Mini-Bluetooth-Lautsprecher: Der Willen kostet nach der Preisempfehlung gleich mal das Zweieinhalbfache und auch der aktuelle Straßenpreis zur Zeit dieses Tests liegt deutlich höher als beim Tronsmart. Mit dem MicroSD-Kartenleser hat er zudem ein sehr seltenes Feature und wer Light-Show mag, wird in dieser Klasse auch so schnell keinen zweiten Lautsprecher finden. Und er hat ein Freisprech-Mikrofon, mit dem er nach unseren Praxiserfahrungen Telefongespräche in guter Qualität ermöglicht. Insofern hat der Mirtune C2 trotz etwas dünnem Bass und etwas harscher Stimmwiedergabe gerade bei höheren Pegeln einige gute Argumente auf seiner Seite.
Technische Daten Tronsmart Mirtune C2
- Preisempfehlung des Herstellers: 40 Euro
- Abmessungen (B x H x T ): 7,2 x 18,4 x 7,2 cm
- Gewicht: 0.61 kg
- Akkulaufzeit bis zu 24 Stunden
- Besonderheiten: AUX-Eingang, MircroSD-Kartenleser, IPX7 Wasserschutz, Stereo-Pairing, LED-Lichtorgel, USB-C-Ladekabel, 3,5-mm-Klinken-Kabel, Trageschlaufe
- Mehr unter: www.tronsmart.com