STEREO GUIDE Testurteil
Tronsmart T7 Mini ist der Kauftipp unter den Mini-Bluetooth-Speakern. Sein Klang ist ausgewogen, doch auf eine Sache muss man achten.
Vorteile
- ausgewogene bis warme Klangabstimmung
- präziser, größenbezogen satter Bass
- MicroSD-Kartenleser und analoger AUX-Eingang
Nachteile
- mit aktiviertem Lichteffekt kaum Akkulaufzeit
- außerhalb des optimalen Winkels etwas dunkel
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Klang: Neutralität5.8
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Klang Bass / Dynamik6.2
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Praxis / Connectivity9.1
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Preis/Leistung9.6
Den letzten Bluetooth-Speaker der Marke, den wir im Test hatten, war der dank Metallgehäuse recht schwere, aber klangstarke Tronsmart Studio. Auch beim neuesten Modell, dem Tronsmart T7 Mini, hat man sich bei der Form an erfolgreichen Wettbewerbern orientiert.
Wie setzt man sich also von der Konkurrenz ab? Mit zwei Werten, die das Zeug haben, den Markt aufzumischen: 35 Euro ist der empfohlene Preis für den tragbaren Outdoor-Lautsprecher, und 18 Stunden die vom Hersteller versprochene maximale Laufzeit. Das ist echt eine solche Ansage, dass man Zusatzfeatures wie einen kleinen LED-Ring, den Trageriemen und die IPX7 Wasserdichtigkeit gerne mitnimmt.
Viel Ausstattung in seiner Klasse
Die Überraschungen gehen bei der Liste der Zuspielmöglichkeiten weiter: Neben Bluetooth in der Version 5.3 akzeptiert der Tronsmart T7 Mini Analogsignale per Klinkenkabel, und hat einen Kartenslot für MicroSD-Speicherkarten. Damit kann er auch mal autark Musik machen.
Als Quellenumschalter dient der Aus/An-Knopf. Und auch ansonsten setzt die Bedienlogik auf Mehrfachverwertung: Die Lautstärkebuttons sind zugleich mit Titelwahl per Doppelklick belegt, die Play-Taste hat gar 5 Funktionen. Ohne die teilweise putzig übersetzte Anleitung geht hier nichts. Hat man die Funktionen einmal gelernt, wird man die Freisprechfunktion wahlweise mit Annahme oder Ablehnen der Anrufe sowie das Aufrufen des Sprachassistenten sicherlich schätzen. Ein zweites Telefon kann per Multipoint verbunden werden, bleibt aber beim Telefonieren und Sprachassistieren außen vor.
Für den farbigen LED-Ring, der eine Art Mini-Lichtorgel darstellt, gibt es dagegen einen eigenen Taster. Die Benutzung desselben reduziert auch die Akkulaufzeit erheblich: von 18 auf 8 Stunden. Immerhin gibt es im Fall des fast leeren Akkus eine wild blinkende rote Warn-LED.
Werbung und Wirklichkeit
Bestückt ist der Tronsmart T7 Mini mit einem Breitbandlautsprecher vorn und einem Passivradiator für den Bass hinten. Satte 15 Watt soll die Endstufe zur Verfügung stellen. Wie der Hersteller darauf kommt, bei dieser Anordnung einen „Ultimate Stereo Sound“ zu versprechen, darf ein Rätsel bleiben. Das geht nämlich nicht. Was dagegen funktioniert, ist das Verkoppeln von zwei Exemplaren zu einem Stereopaar. Angesichts des günstigen Preises ist das auch eine naheliegende Versuchung.
Endgültig die Gäule durchgegangen sind der Marketingabteilung bei der Erstellung des Datenblattes. Wir glauben ja vieles, aber bei einem behaupteten Frequenzumfang von 20 bis 20.000 Hz muss ein erfahrener Hörtester dann doch schmunzeln.
Verschiedene Farbausführungen gibt es nicht, sondern nur schwarz. Dafür liefert der Hersteller sowohl ein USB-C-Kabel zum Laden als auch ein Klinkenkabel zum Anschließen analoger Quellen mit.
So klingt der Tronsmart T7 Mini
Der Bluetooth-Lautsprecher heißt nicht nur T7 Mini, er klingt auch wie eine kleinere Ausgabe des Tronsmart T7. Er verfolgt die gleiche neutrale Linie bei der Klangabstimmung, sorgt für angenehm ausgewogene Stimmwiedergabe und gut strukturierte, nicht zu scharfe Höhen. Für seine Größe liefert der Wireless-Speaker ein ordentliches, vor allem aber trockenes Bass-Fundament. Er kann Bässe für diese Klasse richtiggehend differenziert wiedergeben und produziert sogar einen gewissen Kick. Auch die Pegelreserven sind gut.
Allerdings gibt es einen grundlegenden Unterschied zum Tronsmart T7: Der T7 Mini hat keinen Hochtöner. Dementsprechend sollte man keine audiophile Feinzeichnung und nicht allzu viel Höhenglanz erwarten, ebenso ist er nicht für ominidirektionalen Klang ausgelegt. Er richtet Mitten und vor allem Höhen nach vorne und sollte daher für maximalen Klang mit dem senkrecht stehenden Tronsmart-Logo auf den Hörplatz ausgerichtet werden. Außerhalb des optimalen Wirkbereiches klingt er vergleichsweise fad und manchmal dunkel.
Tronsmart T7 Mini: Test-Fazit und Alternativen
Messen muss sich der Tronsmart T7 Mini mit dem etwas teureren Sony SRS-XB13 und dem Dockin D Mini. Er ist in diesem Kreis klar der beste Kauf. Der Sharp GX-BT60 spielt zwar im Vergleich feiner und detailreicher, aber deutlich kleiner und kann dem Bass des Tronsmart T7 Mini nicht im Ansatz das Wasser reichen. Selbst mit dem mehr als doppelt so teuren Ultimate Ears Wonderboom 2 kann er klanglich fast mithalten.
Technische Daten Tronsmart T7 Mini
- Preisempfehlung des Herstellers: 35 Euro
- Abmessungen (D x H): 8,5 x 10,5 cm
- Gewicht: 190 g
- Akkulaufzeit bis zu 18 Stunden
- Besonderheiten: AUX Eingang, MicroSD Slot, IPX7 Wasserschutz, Freisprecheinrichtung
- Mehr unter: www.tronsmart.com