STEREO GUIDE Testurteil
Der Ultimate Ears Wonderboom 2 ist die robustete Musik-Granate für Outdoor- und Beach Parties, die satt-spritzigen Klang bietet.
Vorteile
- kraftvoller, für die Größe satter Bass
- gute Dynamik und ausgewogener Klang
- strahlt Klang in alle Richtungen ab
- lange Akkulaufzeit
Nachteile
- für Rucksäcke und Handtaschen etwas unhandlich
- spielt nicht wirklich fein
- kein Analogeingang
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz6
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Klang: Bass/Dynamik6.8
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Praxis / Connectivity8.5
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Preis/Leistung8.5
Dass die Kugelform bei gegebenen Maximalmaßen in allen Dimensionen für maximales Volumen steht, weiß nicht nur jeder Schüler aus dem Mathematikunterricht. Auch der von Logitech hergestellte Ultimate Ears Wonderboom 2 nähert sich dieser Form an. Und er verspricht so bei nur 10,4 Zentimeter in der Höhe so viel Bass wie es eben geht.
Allerdings ist er so breit wie tief. Damit lässt er sich in Handtasche oder Rucksack nicht so einfach verstauen wie die flacheren oder röhrenförmigen Kollegen. Getragen wird er bevorzugt an einem kleinen Stoffhenkel, überzeugt bei der Pool- oder Strandparty mit Wasser- und Staubdichtigkeit nach IP67. Er soll sogar im Pool an der Oberfläche schwimmen. Zusätzlich verspricht der Hersteller eine Resistenz gegen Fallenlassen bis zu 1,5 Meter Höhe (letzteres haben wir lieber nicht ausprobiert).
Farbenfrohe Outdoor-Granate
Von militärischen Andeutungen aufgrund der Form wollten wir eigentlich absehen. Doch der Hersteller wird nicht müde, auf der Homepage von „Bombe“ und „Bombenstimmung“ zu berichten. Pazifisten können, um solche Assoziationen zu zerstreuen, zu sommerlich-frischem Blau oder Rot greifen. Ansonsten sind noch eine schwarze und eine graue Version mit Stoffüberzug erhältlich.
Endgültig zum Outdoor-Paket wird der runde Musik-Zylinder mit seinen versprochenen 13 Stunden Akkulaufzeit. Die Schallabstrahlung erfolgt mithilfe von zwei kleinen Breitbändern in annähernd alle Richtungen. Der Wonderboom 2 ist also ideal für die Beschallung einer ganzen Truppe am Strand. Damit auch im Gegensatz zum etwas bassarmen Vorgänger genug Wumms aus dem Einzylinder kommt, unterstützten zusätzlich zwei Passivmembranen. Diese funktionieren wie Bassreflexrohre, verhindern aber gleichzeitig das Eindringen von Staub oder Wasser ins Gehäuse.
Bedienung und Funktionen
Die Lautstärketasten sind absolut nicht zu übersehen. Jeweils ein riesiges Plus- und Minus-Zeichen ziehen sich auf der Frontseite des Gewebebezugs über die gesamte Höhe des rundlichen Speakers. Deutlich schwieriger gestaltet sich die Bedienung der Multifunktionstaste oben. Sie lässt zudem einen klaren Druckpunkt vermissen und zeichnet für mehrere Aktionen gleichzeitig verantwortlich. Eine Fehlbedienung ist hier nicht auszuschließen.
Die Liste der Zuspielmöglichkeiten ist kurz: Bluetooth. Stereo-Pairing und Party-Kopplung werden als zusätzliche Funktion angeboten. Außerdem gibt es einen „Outdoor-Modus“, der bei moderatem Verzicht auf Basstiefe noch einmal etwas Maximalpegel herausholen soll. Alles dreies muss aber immer wieder neu aktiviert werden, wenn man den Ultimate Ears erst einmal ausgeschaltet hat. Nachgeladen wird über eine Mikro-USB-Buchse hinter einer Gummiabdeckung. Voll aufgeladen verspricht der Klang-Knirps bis zu 13 Stunden Akkulaufzeit.
Weitere Funktionen wie Analogeingang oder Mikrofon gibt es nicht. Die Ein- und Ausschalttöne sind etwas übertrieben laut, was man beim Heimeinsatz beachten sollte.
So klingt der Ultimate Ears Wonderboom 2
Im Klangtest spielte der Ultimate Ears seinen Volumenvorteil gegenüber anderen Mini-Speakern voll aus: Er klang für seine Größe ungewöhnlich satt im Bass und konnte auch recht gute Pegel. Dabei gelang ihm ein Klangbild, das gleichzeitig weit war und sich gut vom Lautsprecher löste. Eine Klangcharakteristik, die Impulse aber auch zackig und mitunter frisch wiedergab.
Bei Stimmen oder akustischen Aufnahme kippte das allerdings auch zuweilen ins Dünne, und die brillanten Zischlaute konnten nerven. Auch war es mit der Detailauflösung nicht so weit her wie von den besten Speakern mit 2-Wege-System dieser Größenklasse gewohnt. Für ruhige Hintergrundbeschallung oder HiFi-Sessions ist er damit weniger geeignet, für Party und die Beschallung kleinerer Gruppen umso mehr. Der Rundum-Sound funktionierte tatsächlich erstaunlich gut.
Testfazit und Alternativen
Der Ultimate Ears Wonderboom 2 positioniert sich in unserem Test mit einem guten Verhältnis aus Preis und Volumen genau zwischen den portablen flachen Minis und den röhrenförmigen Party-Biestern à la JBL Flip 6. Allerdings gibt es da noch den Tronsmart T7 Mini, der deutlich günstiger ist und klanglich beinahe mithalten kann. Bei der Entscheidung gibt es aber etwas zu beachten: Der Ultimate Ears Wonderboom 2 strahlt wirklich in alle Richtungen die Musik ab, während der Tronsmart einen nur schmalen Bereich adäquat beschallen kann.
Technische Daten Ultimate Ears Wonderboom 2
- Preisempfehlung des Herstellers: 100 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 10,5 x 9,5 x 9,5 cm
- Gewicht: 420 g
- Akkulaufzeit bis zu 13 Stunden
- Besonderheiten: wasserdicht und staubfest gemäß Schutzklasse IP67, Stereo-Pairing, Outdoor-Boost, Chain-Modus, Laden via Micro-USB
- Mehr unter: www.ultimateears.com