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STEREO GUIDE – Das HiFi-Magazin
Home » Kopfhörer » True Wireless » Yamaha TW-E5B im Test
Bluetooth-Kopfhörer In-Ears True Wireless

Yamaha TW-E5B im Test

Mehr Spielfreude aus einem In-Ear ohne Noise-Cancelling?
Stefan SchickedanzStefan Schickedanz8. Juni 2022
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Im Test bei STEREO GUIDE: Yamaha TW-E5B im Case
Strom für bis zu 30 Stunden Spielzeit: Yamaha TW-E5B im Ladecase. (Foto: Stefan Schickedanz)

STEREO GUIDE Testurteil

87%
87%

+ hervorragende Stimmdarstellung und Detailauflösung
+ Spielfreude, Dynamik und Raum herausragend
+ Bedientasten statt Touchfelder
- Oberbass teilweise etwas zu dominant
- Tragekomfort je nach Ohrkanal etwas eingeschränkt

  • Klang: Natürlichkeit / Transparenz
    9
  • Klang: Bass / Dynamik
    9.2
  • Praxis / Connectivity
    8.2
  • Preis / Leistung
    8.5

Für viele jüngere Musikliebhaber sind True Wireless In Ear Hörer das erste hochwertige Wiedergabegerät, das sie sich anschaffen. Entsprechend heiß ist der Markt umkämpft, und der japanische Spezialist Yamaha bringt gleich eine ganze neue Serie auf den Markt. Der Yamaha TW-E5B, den wir hier in den Test nehmen, verspricht für 160 Euro Listenpreis zahlreiche neue Features und eine Audioqualität in der Spitzenklasse. Auf ein adaptives Noise-Cancelling wird allerdings verzichtet, das ist dem teureren Spitzenmodell TW-E7B vorbehalten.

Damit ist auch klar: der Hersteller versucht, vor allem über Sekundärtugenden wie einen Gaming-Modus, maximale Klang- wie Sprachqualität seinen Hörer gegen die ANC-Konkurrenz reussieren zu lassen. Der Gadget-Faktor ist jedenfalls nach dem Auspacken schon einmal hoch: Es gibt neben schwarz und weiß noch zwei dezente Farbalternativen (dunkelblau und braun). Die Gehäuse fühlen sich solide an, aber dennoch leicht. Und im eher üppigen Außengehäuse sind sogar richtige Tasten statt Touch-Oberflächen untergebracht.

Viele Funktionen, viele Ideen 

Die Werbung für den Yamaha TW-E5B führt lauter Schlagworte ein, die selbst Kennern der Marke zunächst einmal nichts sagen: Listening Care, True Sound und Ambient Sound. Hinter letzterem verbirgt sich ein Voice-Through-Modus, um etwa Verkehrsgeräusche oder Ansagen in Flugzeug wie Zug besser mitzubekommen. Hinter Listening Care steckt eine Art Loudness-Funktion für sehr geringe Wiedergabepegel. Frequenzen, die sonst mit der menschlichen Hörschwelle unterzugehen drohen, werden bei solchen Flüsterpegeln dynamisch leicht angehoben. Das betrifft mal vor allem den Tiefbass, aber auch in geringerem Maße die höchsten Höhen. Die Wirkung ist aber eher subtil und wirklich auf sehr geringe Pegel beschränkt.

Mit 8,5 Stunden Dauerbetrieb ohne Nachladen liegt der Yamaha in der vorderen Gruppe seiner Klasse. Insgesamt mithilfe einiger Nachladezyklen im schön verrundeten, aber nicht ganz handlichen Case kommt er auf 30 Stunden, was absolut praxistauglich ist.

Telefonieren inklusive

Mehrere Mikrofone, ein speziell geformter und gerichteter Mikrofonkanal sowie die neueste Sprachidentifikations-Hardware von Qualcomm sollen eine in dieser Klasse sonst nicht bekannte Verständlichkeit beim Telefonieren erbringen.

Dank der Chips gibt es auch bei den qualitativ hochwertigeren Codecs Gutes zu vermelden: Sowohl aptX Adaptive als auch AAC werden unterstützen. In der Android- lässt sich damit genauso wie in der Apple-Welt Musikströme in gehobener Qualität zuspielen. Bei aptX gibt es zusätzlich noch den Low-Latency-Mode fürs Gaming. Damit will Yamaha störende Zeitverzögerungen zwischen Bild und Ton vermeiden.

Das tropfenförmige Gehäuse – Motorenspezialisten kennen die Form von der Nockenwelle – muss zunächst ins Ohr eingesetzt werden, was Personen mit kleineren Ohrmuscheln nicht immer ganz so leicht fallen dürfte. Dank des schlanken Vorsatzvolumens gibt es aber am Sitz nichts zu meckern, wenn man den Hörer erst einmal per „Drück und Dreh“-Technik eingesetzt hat. In der Yamaha Headphone Control App gibt es sogar ein kleines Video als Anleitung. Vier verschiedene Größen von mitgelieferten Ear Pads helfen dabei, den Sitz zu optimieren.

Yamaha Headphones Control App
Die Yamaha Headphones Control App hat einen Equalizer und eine Loudness-Funktion. (Foto: Stefan Schickedanz)
Yamaha TW-E5B vorm Ladecase
Die Yamaha TW-E5B sind relativ große In-Ears mit zweigeteiltem Gehäuse. (Foto: Stefan Schickedanz)

Richtige Tasten statt Touch-Flächen

Das zweigeteilte Volumen soll auch dem 7-mm-Treiber akustisch helfen, stellt es doch ein gewisses Rückvolumen zur Verfügung, wie man es von geschlossenen Over-Ear-Hörern kennt. Die drei Tasten je Paar sind klassisch ausgeführt und haben einen spürbaren Druckpunkt. Das ist gegenüber vielen True-Wireless-Modellen mit Touch-Flächen definitiv ein Bedienungsvorteil. Je nach Betriebssystem des verbundenen Devices werden die Sprachassistenten sowohl von Apple als auch Google unterstützt und per längerem Druck auf den größeren Button an der rechten Ohrmuschel aktiviert.

Links lassen sich Telefongespräche annehmen oder beenden und die Wiedergabe starten und anhalten. Rechts lässt sich mit der kleinen und der großen Taste auch die Lautstärke regeln, was allerdings etwas Gewöhnung erfordert. Man muss einmal die jeweilige Taste kurz antippen und warten, bis sich der Pegel über Bluetooth mit dem Zuspiel-Device synchronisiert hat. Wer die kleine Taste zweimal klickt, skippt zum nächsten Track. Wer das Gleiche mit der Großen macht, skippt zum Anfang des laufenden Titels und wer diesen länglichen Button eine Sekunde gedrückt hält, hat je nach Smartphone Siri oder den Google Assistant am Ohr.

Einige der neuen Features gibt es nur über die App. Die heißt Yamaha Headphone Control App – und sollte auf keinen Fall mit dem Yamaha Headphones Controller verwechselt werden, der nicht kompatibel ist! Neben dem Aktivieren des Loudness gibt es auch eine Batteriestandsanzeige und einen 5-Band-Equalizier.

So klingt der Yamaha In-Ear True Wireless

Zunächst überzeugt am Yamaha TW-E5B die gelungene Kombination aus hohem Detailreichtum und dynamischer Stimmwiedergabe. Es entsteht ein für In-Ear-Verhältnisse weiträumiges, transparentes Klangbild. Die mittig platzierten Solo-Stimmen spielen zwar wie allgemein üblich im Kopf, aber zu beiden Seiten hin entsteht ein großzügiger, stabiler Raumeindruck. Die flinke Reaktion auf Impulse und perlende Feindynamik in den Höhen sprechen ebenfalls für den japanischen Ohrhörer. Wenn man allerdings zu oft ältere Pop- und Rock-Aufnahmen von schwieriger Aufnahmequalität hört, legt er auch alle Details akustisch offen wie ein Studiomonitor, bis hin zum leichten Zischeln.

Sitzen die Gummiadapter nicht korrekt in den Ohrkanälen, bleibt der Bass unterbelichtet. In diesem Fall sollte man wie wir im Test unbedingt die richtige Größe experimentell ermitteln. Die richtigen Adapter erkennt man daran, dass der Ohrhörer die Gehörkanäle wirklich dicht isoliert abschließt, und der Bass nach dem Einsetzen satt, tief und im Kickbassbereich sogar etwas dominant erscheint. Das kann sogar je nach Musikrichtung zu viel des Guten sein und den Stimmbereich etwas in den Hintergrund treten lassen. Ein kleiner Dreh am Equalizer (jeweils -2 Schritte in Bass und untere Mitten) bringt eine neutrale Wiedergabe, aber begrenzt auch wiederum den Spaßfaktor im Tiefbass. Als Hörer muss man sich also entscheiden, ob unbedingte Spielfreude oder unbedingte Neutralität oberstes Ziel sind. Für ältere, schlankere Aufnahmen populärer Musik ist die Abstimmung aber ideal und bringt viel Fundament

Bei einigen Testpersonen verursachten die Schallkanäle ein leichtes Druckgefühl, was den ansonsten hervorragenden Tragekomfort beeinträchtigen könnte. Hier ist also Ausprobieren angesagt. Denn der natürliche, sehr detailliert zeichnende und im Tiefton überbordend knallige Klang des Yamaha In Ears ist perfekt für langes, intensive Hören ohne Ermüdung geeignet.

Testfazit und Alternativen zum Yamaha TW-E5B

Eine Entscheidung muss jeder, der im Preisbereich unter 150 Euro nach True Wireless Earbuds sucht, zunächst treffen: Wie wichtig ist Noise Cancelling? Ein JBL Tune 230NC TWS oder ein Panasonic TZ-S500W bieten beide ANC, und kosten weniger als der Yamaha ohne. Der JBL Tune 230NC TWS hat sogar noch etwas mehr saftigen Beat in den untersten Oktaven und saß bei einigen Testpersonen bequemer in den Ohren. Der Yamaha dafür punktet mit wesentlich neutraleren und nuancierteren Stimmen und einem viel besseren Raum. Der Panasonic beherrscht Noise-Cancelling in Vollendung und klingt etwas sanfter und trockener als der Yamaha, der dafür aber mit Spielfreude, Raum und audiophilem Schmelz in den Höhen seinen Mehrpreis rechtfertigt.

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Technische Daten Yamaha TW-E5B

  • Preisempfehlung des Herstellers: 160 Euro
  • Gewicht: 6,5 g
  • Besonderheiten: AAC und aptX Adaptive Codecs, Wasserdicht nach IPX5, App-Steuerung
  • Mehr unter yamaha.com
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  • Yamaha TW-E7B TWS im Test
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Akkubetrieb App App-Steuerung Bluetooth In-Ear Mikrofon Schwarz Weiß Yamaha
Stefan Schickedanz, STEREO GUIDE
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Der Chefredakteur von STEREO GUIDE testet seit über drei Jahrzehnten als HiFi-Experte für Print- und Online-Magazine wie AUDIO, stereoplay, LowBeats oder FAZ Kaufkompass. Neben gepflegter Musikwiedergabe mag er schnelle Autos – gerne auch Oldtimer – mit sattem Sound. Über dieses Thema berichtet er ebenfalls regelmäßig, nicht zuletzt auf dieser Plattform.

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