STEREO GUIDE Testurteil
+ natürliche, breitbandige Abstimmung
+ Satte, präzise, nie aufgeblähte Bässe
+ hervorragende Pegelreserven
+ praktisch im Outdoor-Betrieb
+ Equalizer zur Raumanpassung
+ Analog-Eingang
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Klang: Natürlichkeit7.7
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Klang: Bass/Dynamik8.5
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Praxis/Connectivity8.5
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Preis/Leistung9.2
Der JBL Xtreme 3 ist die dritte Generation des beliebten tragbaren „Bluetooth-Ghettoblasters“. Er ist größer als der Charge 5 und etwa doppelt so schwer. Mit dem Verstauen in Tasche oder Rucksack wird es schon daher schwierig. Deshalb wird er besonders gern am Textil-Riemen geschultert und in Parks, zum Badesee oder in den Skatepark getragen. Gegenüber dem Vorgänger sparte man fast 20 Prozent an Gewicht ein – durch besonders leistungsfähige Neodym-Magnete statt Ferritkerne. Das spürte man im Test beim Tragen – wenn auch nur ganz leicht.
Neu ist die Wasser- und Staubfestigkeit nach IP67. Das Modell der dritten Generation wurde zwar von der Hardware seit seinem Erscheinen im Jahr 2021 nicht mehr verändert, dafür gibt es aber eine neue App, die nun auf dem Xtreme 3mit neuer Firmware Funktionen wie einen Equalizer verleiht. Das mit Nylonfasern überzogene Gehäuse gibt es in drei Farben. Freunde des martialischen Looks bekommen Tarnlook, dezenter geht es in Blau oder Schwarz.
Praktisches, überraschendes Handling
Die Seitenwände des röhrenförmigen, stoffbespannten JBL Xtreme 3 sind jetzt schräg. Man kann ihn wahlweise liegend oder eben aufrecht betreiben, auch wenn das auf den ersten Blick ungewöhnlich aussieht. Die Töne der seitlichen Passivbässe entweichen weiterhin durch Lücken, die sich jetzt durch zusätzliche Gummifüße ergeben. So steht er besonders rutschfest.
Das gilt auch für die nun mittig angeordnete Fläche von Gummipuffern für die liegende Aufstellung. Damit lässt er sich jetzt auf einer kleineren Fläche positionieren, etwa einem Hocker. Eine gewisse Standfestigkeit ist hier aber anzuraten.
Viel Technik, App-Equalizer nur nach Software Update
Als aktive Lautsprechertreiber setzt JBL weiterhin auf zwei 2-Wege-Systeme mit Passiv-Radiatoren in den Seiten für besonderen Druck im Bass. Die Chassis messen jeweils 2 cm Durchmesser für die Hochtöner und 7 cm für die Tief-Mitteltöner. Die maximale Akkulaufzeit liegt bei 15 Stunden, ein Smartphone kann an der USB-C-Buchse wie an einer Powerbank geladen werden. Dem Xtreme 3 liegt ein externes Netzteil bei. Das lädt bei Bedarf den eingebauten Akku in 2,5 Stunden komplett auf. Ein Leuchtbalken zeigt den Ladezustand an.
Zwei Smartphones lassen sich gleichzeitig verbinden. Mit der Party-Boost-Funktion, die nur zu aktuelleren Modellen kompatible ist, lassen sich zwei JBL Xtreme 3 drahtlos zu einem Stereopaar koppeln oder mit der PartyBoost-Funktion unzählige Lautsprecher verbinden.
Die neue Version der JBL Portable App (für iOS und Android) ist inklusive des sehr nützlichen 3-Band-Equalizers auch für den Xtreme 3 verfügbar. Bisher ausgelieferte Geräte müssen dafür aber teilweise noch ein Firmware-Update der Gerätesoftware durchlaufen, was einige Zeit dauern kann.
Praxis und Anschlüsse des JBL Xtreme 3
Die Bedienung am Gerät funktioniert über gummierte Tasten, die teilweise in die obere Stoffbespannung zwischen die massiven Riemenösen eingelassen sind. Regelung der Lautstärke, Start/Stop/Skip Forward sowie der PartyBoost funktionieren auch, ohne extra das Smartphone zu entsperren.
Die Zuspielung erfolgt per Bluetooth oder über den 3,5-mm-Analogeingang. Ein Mikrofon zum Telefonieren besitzt der große Bluetooth-Lautsprecher aber nicht.
Highfideler Party-Sound aus 2 Kilo-Lautsprecher
Der JBL Xtreme 3 klingt verblüffend erwachsen und souverän, fast wie ein Paar kleine Hifi-Boxen. So projiziert er eine ordentliche Klangbühne und zeichnet Stimmen sehr lebendig und sauber nach. Kräftige und realistische Klangfarben stehen ebenfalls auf seiner Habenseite, die er mit Transparenz, Lebendigkeit und Stimmschönheit kombiniert. Die Höhen sind silbrig und bei poppiger Musik auch durchsetzungsstark, aber nie scharf – so wünscht man sich einen Mobilspeaker.
Und mit den Bässen serviert der JBL-Rundling ebenfalls Partylaune und HiFi-Feinkost zugleich. Satte Beats und die nötigen Dynamikreserven. Weil er so sonor klingt und tief runter kommt, macht neben Party-Musik mit Elektro-Beats vor allem auch Rockmusik mit akustischen Drums wirklich Spaß. Nur wenn man zugleich am Pegellimit mit aufgedrehten Bässen hört, merkt man manchmal, wie der Limiter des Extreme 3 das Fundament und die Impulse vom Bassanteil befreit, um Verzerrungen und Schäden abzuwenden.

Trotz der ausgewogenen Abstimmung des JBL ist der Equalizer in der Bluetooth-App ein echter Gewinn: So kann der Tiefton in kleinen Räumen oder bei ecknaher Platzierung zu fett werden. Auf einem Campinghocker frei aufgestellt ist er wiederum tendenziell schlank. Genau das korrigiert der Bassregler vorzüglich. Vermutlich dürfte er aber bei einem Party-Bluetooth-Speaker wie dem Xtreme 3 eher dazu dienen, den Bass anzuheben. Das geht zwar besser als mit dem viel kleineren JBL Flip 6, doch verstärkt das Aufdrehen der Bässe bei hohen Pegeln das oben beschriebene Eingreifen des Limiters.
Test-Fazit und Alternativen zum JBL Xtreme 3
In punkto Pegel und Dynamik spielt der Nachfolger des bisherigen Klassenbesten die Konkurrenz an die Wand, ohne dabei irgendwelche Kompromisse bei Feinauflösung, Natürlichkeit und Sauberkeit zu machen. Allenfalls der etwas schwerere und sperrigere Teufel Rockster Cross kann hier mit mehr Funktionen und etwas mehr Bassreserven bei gleichem HiFi-Niveau mithalten.
Technische Daten JBL Xtreme 3
- Preisempfehlung des Herstellers: 330 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 30 x 13,6 x 13,4 cm
- Gewicht: 1970 g
- Akkulaufzeit bis zu 15 Stunden
- Besonderheiten: wasser/staubdicht gemäß Schutzklasse IP67, JBL Party Boost, Powerbank-Funktion, Equalizer
- Mehr unter: https://de.jbl.com
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