STEREO GUIDE Testurteil
+ satter, ausgewogener Klang
+ sehr effektives Noise-Cancelling
+ hervorragende App
+ viele individuelle Funktionen
- minimal kühle Klangfarben
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Klang: Natürlichkeit7.8
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Klang: Bass/Dynamik8.8
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Praxis/Connectivity10
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Preis/Leistung9.5
Der dänische Hersteller, der im Kopfhörermarkt gerade für Furore sorgt, ist kein Newcomer. Seine Headsets gibt es schon mehr als 30 Jahre lang. So kann er sich beim True Wireless Spitzenmodell, dem Jabra Elite 7 Pro, auch einen Preis erlauben, den man sonst eher gehobenen HiFi-Manufakturen zutraut.
Um im hart umkämpften Markt gegen diese Platzhirsche bestehen zu können, soll der Elite 7 Pro mit 8 Stunden ohne Ruhepause im Ladecase eine besonders hohe Ausdauer bieten. Außerdem verspricht der Hersteller eine vollwertige Resistenz gegen Wasser und Staub nach Schutzklasse IP57. Und das ist in der zweijährigen Garantie auch gleich mitversichert.
Ebenso soll die Sprachqualität der Headset-Funktion und die Anpassbarkeit sowie Effektivität seines aktiven Noise-Cancellings Maßstäbe setzen. Und natürlich mit seiner eigenen Jabra Sound+ App. Die sorgt für die Individualisierung des in grau, schwarz und gold/beige erhältlichen Edelstöpsels.
Funktionen des Jabra Elite 7 Pro
Die ausschließlich per Bluetooth (5.2) ansteuerbaren Ear Buds sind in einem Materialmix-Gehäuse verpackt und machen einen sehr wertigen Eindruck. Da linker und rechter Hörer eine getrennte Bluetooth-Verbindung aufbauen, ist die Stabilität hervorragend. Anders als viele andere Hörer dieser Bauart lässt sich auch ein beliebiger Ear Bud als Mono-Headset verwenden
Besonderen Wert legt der Hersteller auf die Sprachqualität der Headset-Funktion. Neben sechs Mikrofonen steht zusätzlich ein Kontaktaufnehmer für Knochenschall zur Verfügung. Der hilft dem Jabra-exklusiven Algorithmus auch in lauter Umgebung bei der Filterung entscheidend zu verstehen, welche Schallanteile vom Träger gesprochen wurden und welche als Störschall ausgeblendet werden sollen.












Individualisierbar in allen Belangen
Die auf dem Smartphone installierbare Jabra App bietet eine überraschende und manchmal verwirrende Vielzahl von Einstellungen. Die sind aber in der Praxis großteils außerordentlich nützlich. So meldet die App etwa, ob die In-Ears wirklich korrekt im Gehörgang sitzen. Schließlich sollen sie nicht zu locker für satten Bass und effektives Noise-Cancelling platziert werden. Eine individuelle Gehörmessung und Kalkulation unter Eingabe Geschlecht (männlich, weiblich, nicht-binär) und Alter sollen die Wiedergabe perfektionieren.
Eine Dosierung der Noise-Cancelling-Intensität und ein praktikabler 5-Band-Equalizer runden den hervorragenden Funktionsumfang der App ab. Die Jabra App unterstützt den Benutzer auch dabei, die Touch-Felder auf den Kapseln individuell mit Funktionen zu belegen. So kann man zum Beispiel das Aufrufen eines Sprachassistenten oder die Anwahl des Transparenzmodus´ für Durchsagen nach Gusto mit einem Tastenbefehl koppeln.
Die Sprachsteuerung ist mit Amazon Alexa und den Google Assistant kompatibel (entsprechenden Account und Verbindung vorausgesetzt). Auch Siri lässt sich aufrufen, wenn ein entsprechend ausgerüstetes Apple-Smartphone verbunden ist.
Praxistest und Connectivity
Die Jabra Elite 7 Pro sind mit 5,5 Gramm das Stück sehr leicht. Sie halten dank drei in verschiedenen Größen mitgelieferter weicher Gel-/Silikon-Adapter in den meisten Ohren sehr gut.
Der Hersteller verspricht bis zu 8 Stunden Betrieb ohne Nachladen. Anschließend müssen die beiden InEars (oder nur einer davon im Mono-Betrieb, Vieltelefonierer können auch abwechseln) in das gut gemachte, sehr runde Case gelegt werden. Es enthält Energie für fast drei weitere Hörzyklen, insgesamt 30 Stunden sind also möglich. Das Case kann man wiederumper USB-C-Kabel oder drahtlos aufladen.
Über die App lässt sich auch ein Firmwareupdate der Hörer erzwingen, was allerdings eine längere Zwangspause bewirkt.
Klangbewertung und Noise-Cancelling
Ein vollwertiges Klangbild mit sattem Bass stellte sich ein, ohne dass man den Jabra allzu fest in den Gehörgang drücken musste. Im Hörtest überraschte der Jabra Elite 7 Pro vom ersten Takt an mit einem ausgewogen-natürlichen und kraftvollen Klangcharakter. Einstellungen am Equalizer waren in den allermeisten Fällen völlig unnötig. Er bewies audiophile Talente mit seiner Saubereait und einem hohen Maß an Transparenz.
Die Abbildung war eher weiträumig als knallig-direkt, was zum entspannenden Charakter eines In Ears auf langen Flug- oder Zugreisen perfekt passt. Denn das ging weder mit einem Verlust an Detailauflösung noch mit einer lahmen Dynamik einher.
Sein Tieftonbereich klang sehr differenziert und impulsiv auf den Punkt, bot auch das richtige Maß an Punch, ohne zu fett zu werden oder sich in den Vordergrund zu spielen. Allenfalls Gesangsstimmen klangen manchmal etwas kühl, aber mit dem Equalizer der App ließen sich auch noch einige Grundtöne mehr herbeizaubern.
Test-Fazit und Alternativen zum Jabra Elite 7 Pro
Mit 200 Euro spielen die Jabra Elite 7 Pro schon in einer sehr gehobenen Kategorie. Die beiden InEars rechtfertigen jedoch mit feinsinnig-ausgewogenem Klang und einem hervorragenden Funktionsumfang diesen Preis auch. Als Gesamtpaket mit dem sehr effektiven Noise-Cancelling und der langen Batterielaufzeit gibt es kein attraktiveres Angebot. Der Panasonic RZ-S 500W bietet ähnliche Qualitäten mit etwas geringerer Auflösung und weniger smarten Funktionen zum günstigeren Preis.
Technische Daten Jabra Elite 7 Pro
- Preisempfehlung des Herstellers: 200 Euro
- Bauart: In-Ear
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Gewicht: 5,5 g
- Besonderheiten: Ladecase, Multisensor-Headset-Funktion, App-Steuerung, Equalizer, IP57
- Mehr unter: https://www.jabra.com.de/
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