STEREO GUIDE Testurteil
Der Tronsmart Bang 2 legt bei Leistung, Dynamik und Laufzeit spürbar zu. Der Bass kickt kräftig und kontrolliert, Stimmen klingen klar und präsent. Trotz kleiner Rätsel um die Akkuangabe überzeugt der Party-Speaker mit durchdachter Ausstattung, hoher Lautstärke und solidem Outdoor-Konzept. Ein gelungener Schritt nach vorn gegenüber dem Vorgänger.
Vorteile
- Satter, sauberer Bass und hohe Pegelfestigkeit
- Logische App und gut gemachtes Bedienfeld am Gerät
- Lange Akkulaufzeit
Nachteile
- Klang etwas harsch, bei sehr hohen Pegeln scharf
- In Räumen wird der Bass wummerig
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Natürlichkeit / Transparenz6.6
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Bass / Dynamik8.6
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Praxis / Connectivity9.3
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Preis/Leistung9.3
Erst vor einem guten Jahr hatten wir den Vorgänger des Tronsmart Bang 2 im Test, der als günstige Alternative zu den Platzhirschen von JBL Xtreme 3 und Co auftrat. Am Konzept hat sich bei der Generation 2 nichts geändert: Ein gerade noch kompakter, nach IPX6 spritzwassergeschützter Bluetooth-Ghettoblaster am festen Henkel, der sich vor allem beim Outdoor-Einsatz auf dem Sportplatz, am Strand oder im Park empfiehlt. In punkto Mobilität punktet er durch ein etwas geringeres Gewicht als der Vorgänger, hat dafür bei Breite und Höhe leicht zugelegt. Mit einem Metallic-Blau ist eine recht frische Farbvariante hinzugekommen, der den Bang 2 aus dem Einheitsschwarz abhebt.
Der Hersteller bewirbt den Tronsmart Bang 2 denn auch mit durchaus erstaunlichen Verbesserungen in den B-Noten: die Akkulaufzeit soll jetzt bis zu 26 Stunden betragen (bei halber Lautstärke und ohne Licht, vorher waren das 15 Stunden). Das ist unserer Erfahrung nach nicht zu hoch gegriffen. Für die Laufzeit-Verlängerung stieg die Akkukapazität gegenüber dem Vorgänger von 10.800 mAh auf 18.000 mAh. Allerdings gibt es auch diesmal wieder Widersprüche zwischen den Angaben auf der Homepage des Herstellers und der Bedienungsanleitung, an der wir uns orientierten. Schließlich macht es auch Sinn, wenn man beim Stromverbrauch nachrechnet. Der oft vermisste Schultergurt wird gleich mitgeliefert, und auch im Bereich Verstärkerleistung (90 statt 60 Watt) und Bassperformance verspricht man einen deutlichen Sprung nach vorn.

Gespannt waren wir insbesondere darauf, ob sich der Klangcharakter bei gehobenen Lautstärken verbessert hat. Der war bei unserem Test des Tronsmart Bang (Generation 1) ein recht deutlicher Kritikpunkt, und verhinderte eine höhere Einstufung.
Mehr Leistung, neues Chassiskonzept
Die ungewöhnlichste Veränderung hinter dem Mesh-Gewebe der Schallwand zeigt sich in der Chassisbestückung: Der Tronsmart Bang 2 setzt auf eine Mono-Wiedergabe im Tiefmittelton, behält aber trotzdem zwei Hochtöner. Während man von letzteren nur einen rudimentären Stereoeffekt erwarten kann, macht der große, ovale Racetrack-Midwoofer absolut Sinn, wenn es darum geht, Membranfläche, Basswiedergabe und Wirkungsgrad gegenüber dem Vorgänger mit zwei kleineren Woofern zu steigern.
Im unteren Bass helfen zwei seitlich montierte Passivradiatoren. Zugleich hat sich die Gesamt-Ausgangsleistung von 60 auf 90 Watt erhöht. Davon entfallen allein 66 Watt auf den zentralen Tiefmitteltöner. Die seitlichen Rundfüße neben den Radiatoren erlauben dem Tronsmart auch einen Betrieb im Stehen. Zumindest theoretisch, denn die Sache ist kippelig.

Konnektivität und Verbindungen
Bei der Bluetooth-Schnittstelle verfügt der Bang 2 über eine modernere Version (5.3). Mit anderen Geräten des Modells lässt er sich einfach zu einem Stereopaar verbinden, oder mit bis zu 100 weiteren Bang 2 im Party-Modus betreiben. Auf der Rückseite des nach IPX6 gegen Regen und Spritzwasser geschützten Kunststoff-Gehäuses sitzen unter einer Gummi-Abdeckung einige Anschlüsse: USB A, USB C und AUX sowie einen Speicherkartenslot. Außerdem kann der Bang 2 auf USB-Sticks im USB-A-Slot zugreifen, sofern diese als FAT32 formatiert sind und entsprechende MP3-Dateien enthalten.

Der USB-C ist nicht als Eingang beschaltbar, sondern dient nur dem Aufladen oder der Powerbank-Funktion. In Bezug auf die Kapazität der eingebauten Akkus macht der Hersteller wie eingangs erwähnt etwas widersprüchliche Aussagen, in mAh gerechnet ist die Batterie aber enorm. Um sie in halbwegs adäquater Zeit aufzuladen, empfiehlt sich der USB-C-Anschluss und ein 9V-Netzteil.

Tronsmart Bang 2: Bedienung und App
Die Bedientasten sind gegenüber dem Vorgänger des Tronsmart Bang 2 weiß bedruckt und damit sehr gut erkennbar. Die Bedienung ist vorbildlich intuitiv bis auf einen Punkt: Es gibt zwei Tasten mit Symbolen, die man ohne Bedienungsanleitung nicht einordnen kann. Dabei handelt es sich um den TuneConn– und den Soundpulse-EQ-Button. Mit dem ersten lassen sich Lautsprecher als Partyketten oder Stereo-Paare drahtlos via Bluetooth koppeln. Mit dem zweiten lässt sich die Klangabstimmung beeinflussen. Unter den Klangmodi des Bang ist dabei das Soundpulse-Preset für maximale Partywirkung konzipiert.





Funktionelle App
Die Lichteffekte lassen sich in der kostenlosen Tronsmart App für Android und iOS verändern oder deaktivieren. Dort gibt es auch einen Equalizer mit sechs Sound-Presets, darunter „Felsen“, was auf laxen Umgang mit automatischen Übersetzungen schließen lässt. Der Equalizer lässt sich in 5 Bändern auch manuell an Raum und Geschmack anpassen. Die Sprachassistenten des via Bluetooth gekoppelten Smartphones lassen sich über eingebaute Mikrofone via Stimme (je nach Betriebssystem „Hey Siri“, „OK Google“ oder „Hi Cortana“) aktivieren.



So klingt der Tronsmart Bang 2: Besser als der Vorgänger?
Im Open-Air-Hörtest zeigte der Tronsmart Bang 2, dass er reichlich Pegel erzeugen kann und seinem Ruf als günstiger Party-Speaker gerecht wird. Positiv fiel uns bei Popmusik, Hiphop und Elektronik vor allem der satte, tiefe und saubere Bass auf, der bis in gehobene Lautstärkeregeionen erstaunlichen Spaß machte. So richtig mit dem Rest des Spektrums harmonierte er allerdings nicht, denn der Tronsmart Bang 2 kombinierte einen dünnen Grundton mit einer übermäßig frischen, nicht ganz sauberen Brillanz.
Zwar kippte das Klangbild, im Gegensatz zum Vorgänger, nicht mit steigendem Pegel ins Scharfe, doch sämtliche Musik mit Stimmen klang irgendwie übertrieben künstlich, überbrillant und zuweilen harsch. Selbst in den Betriebsarten Klassisch und Standard legte er diesen Charakter nicht ab. Wenn es aber um reine Feierlaune statt HiFi-Natürlichkeit ging, lieferte der Bang 2 im Freiluft-Betrieb ab, wenn man die „Soundpulse“ Einstellung wählte, die in punkto Bass und durchdringenden Höhen noch einmal eine Schippe drauflegte.
Mit dem Indoor-Betrieb haben wir ein wenig gehadert: in der Wohnung kippte der draußen noch satte, impulsive Bass ins Überfette, und sorgte zuweilen für wummeriges Dröhnen. Auch kam die tonale Unausgewogenheit, gerade bei Stimmen und obertonreichen Instrumenten wie Blechbläsern und E-Gitarren, hier nochmals stärker zum Vorschein.
Tronsmart Bang 2: Test-Fazit und Alternativen
Auf dem Papier bietet der Tronsmart Bang 2 eine Menge Leistung und große Connectivity-Vielfalt für wenig Geld. Besonders die lange Akkulaufzeit und der im Freien satte, kräftige Bass dürften ihn für Anwendungen wie im Park oder auf dem Sportplatz attraktiv machen. Zumal er recht durchsetzungskräftig klingt und der Bass auch bei gehobenen Pegeln recht satt bleibt. Den Aufpreis gegenüber dem Vorgänger Tronsmart Bang (Gen 1) ist er in jedem Fall wert, allein wegen der gestiegenen Bass- und Pegelqualitäten und dem weniger aggressiven Klang bei hohen Pegeln.
Wer HiFi-Qualitäten erwartet, gerne Musik mit Gesang hört oder den Bang 2 auch in kleineren Räumen einsetzen will, sollte aber vorsichtig sein. Hier liefert die Tribit Stormbox Blast deutlich mehr Qualitäten, auch wenn Preis und Gewicht für den Tronsmart sprechen würden.
Technische Daten: Tronsmart Bang 2
- Preisempfehlung des Herstellers: 130 Euro
- Abmessungen (B x H x T ): 38,9 x 20,8 x 15,9 cm
- Gewicht: 2,6 kg
- Akkulaufzeit bis zu 26 Stunden
- Besonderheiten: AUX-Eingang, IPX6 Wasserschutz, Stereo-Pairing, Party-Modus, LED-Lichtorgel, Powerbank
- Mehr unter: www.tronsmart.com




