STEREO GUIDE Testurteil
Mit dem Tronsmart Element Groove 2 bietet der Hersteller eine ähnlich bepreiste Alternative zum T7 Mini. Doch klanglich trennen beide Welten.
The Good
- für seine Größe laut und dynamisch
- durchsetzungsfreudige Höhen
- Robuste Bauart, praktischer Haken
- Gute Ausstattung bei Quellen
Nachteile
- Bass nicht sehr tief, dünne Klangfarben
- bei einigen Aufnahmen leicht aggressiv und zischelig
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz4.2
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Klang: Bass / Dynamik6
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Praxis / Connectivity9
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Preis/Leistung8.5
Versuchen sich die anderen mobilen Bluetooth-Speaker des Herstellers, die wir zuletzt im Test hatten an einem dezenten Äußeren, wirkt der Tronsmart Element Groove 2 wie ein martialisches Werkzeug. Man könnte ihn sich problemlos im Portfolio eines bekannten Baumaschinenherstellers vorstellen. Wäre da nicht der achteckige Ring um das zentrale Gitter, das als mehrfarbeige Lichtorgel fungiert.
Mit 32 Euro wäre er aber selbst im Baumarkt schon ein Bestseller. Klingt er noch so gut wie die jüngst getesteten großen Brüder, schafft er womöglich den Status des Preishammers. Doch dazu später. Praktische Features wie ein doppelter Haken für Trageriemen, die IPX7 Wasserdichtigkeit und 18 Stunden vom Hersteller versprochene Maximallaufzeit gibt es obendrein. Also kann dem Strand- oder Campingeinsatz nichts mehr im Wege stehen?
Martialisches Tool, viele Möglichkeiten
Drei Zuspielmöglichkeiten bietet der eckige Tronsmart Element Groove 2: Neben Bluetooth (5.3) akzeptiert er Analogsignale per Klinkenkabel, und hat einen Kartenslot für Micro-SD-Speicherkarten. Damit kann er auch mal ohne verbundenes Phone Musik machen.
Umschalter der Quelle verbirgt sich, wie andere Funktionen, hinter diversen Tastenkombinationen. Die Bedienlogik, die auf Mehrfachverwertung setzt, ist für unseren Geschmack eine Nummer zu kompliziert: Mit nur 4 Tasten werden alle möglichen Funktionen hinterlegt, teilweise sind diese 6fach (!) belegt. Wer bei einer Strandparty noch weiß, dass ein 3-fach-Klick auf die Play-Taste den Sprachassistenten aktiviert, hat sich entweder die Anleitung ausgedruckt oder ein gutes Gedächtnis.
Auch die Stereo-Pairing-Funktion sowie eine zusätzliche EQ-Soundfunktion verbergen sich hinter geheimen Tastenbefehlen. Eine App-Steuerung gibt es dagegen nicht.
Für den farbigen achteckigen LED-Ring gibt es ebenfalls eine Tastenkombi. Deaktiviert man die Lichtorgel nicht, geht die Akkulaufzeit von 18 auf 8 Stunden in die Knie. Immerhin gibt es im Fall des fast leeren Akkus eine wild blinkende rote Warn-LED.
Mono mit Bassunterstützung
Bestückt ist der Tronsmart Element Groove 2 mit einem Breitbandlautsprecher vorn und einem Passivradiator für den Bass hinten. Das ist insofern von Bedeutung, als dass man ihn nicht liegend, sondern immer stehend betreiben sollte.
10 Watt soll die Endstufe zur Verfügung stellen. Ob der Passivradiator die im Datenblatt angegeben 20Hz Tiefgang schafft, werden Lautsprecherentwickler doch bezweifeln.
Verschiedene Farbausführungen gibt es nicht, sondern nur schwarz. Dafür liefert der Hersteller sowohl ein USB-C-Kabel zum Laden als auch ein Klinkenkabel zum Anschließen analoger Quellen mit. Mit „Karabiner“ ist wohl der doppelte Haken gemeint, der Trageschlaufen, Rucksackgurte und anderes Geseil aufnimmt.
So klingt der Tronsmart Element Groove 2
Auch wenn der Tronsmart Element Groove 2 haptisch einen guten, soliden Eindruck hinterlässt und das markante Styling manchen ansprechen dürfte: Klanglich hinterließ er einen zwiespältigen Eindruck. Nicht nur wegen seines sichtbaren Bass-Radiators, auch gerade nach der Hörtest-Vorstellung des ähnlich bepreisten Tronsmart T7 Mini, hätten wir mehr etwas mehr Volumen und Sattheit erwartet.
Vor allem im Bass blieb der Groove 2 auch nach einiger Einspielzeit für seine Treiber hinter den Erwartungen zurück. Er deutet eher im Oberbass den Punch Beats an als unten auch die Substanz zu liefern. Dazu kommt eine etwas spitze, dünne Stimmwiedergabe. Was man dem Groove 2 lassen muss, ist seine viel spritzigere und besser aufgelöste Höhenwiedergabe. Im direkten Vergleich klingt der T7 Mini nach dem Umschalten erst mal etwas muffig. Und auch bei Impulsen legt er sich nicht so ins Zeug. Für sich genommen ist er aber der Tronsmart T7 Mini stimmiger, auch wenn der Element Groove 2 gerade bei Live-Aufnahmen mit tobendem Publikum viel mehr Details, Dynamiksprünge und Transparenz bietet. Aber was nutzt das bei Parties, wenn ausgerechnet die Beats dünn und mager daherkommen?
Testfazit und Alternativen zum Tronsmart Element Groove 2
Der Tronsmart Element Groove 2 bräuchte im Grunde einen Subwoofer, denn auf sich gestellt kann er im Tieftonbereich die hohen Erwartungen, die seine spritzige, differenzierte, allerdings auch etwas zischelige Höhenwiedergabe weckt, nicht im Ansatz erfüllen. So ist der Tronsmart T7 Mini trotzt vergleichsweise etwas verhangener Mittenwiedergabe der bessere Kauf. Andere Minis wie der Sony SRS-XB13 sind auch nicht perfekt, dafür aber deutlich teurer. Von Funktion und Verarbeitung ist der Groove 2 seinen Preis wert, im was den Klang betrifft, scheiden sich die Geister.
Technische Daten Tronsmart Element Groove 2
- Preisempfehlung des Herstellers: 32 Euro
- Abmessungen (B x H x T ): 11 x 10,5 x 5,9 cm
- Gewicht: 470 g
- Akkulaufzeit bis zu 18 Stunden
- Besonderheiten: AUX Eingang, MicroSD Slot, IPX7 Wasserschutz, Freisprecheinrichtung
- Mehr unter: www.tronsmart.com