Wer gern Schallplatten hört, aber keine Lust auf komplizierte Verkabelung des Spielers hat, denkt schnell an eine drahtlose Signalübertragung. Genau dazu dienen Plattenspieler mit eingebautem Bluetooth- oder sogar WLAN-Transmittermodul.
Dieser Ratgeber erklärt, wie man am einfachsten die analoge Musik der LP drahtlos zu einer digitalen Anlage schickt. Und welche Modelle für welchen Zweck am besten geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
Die besten Plattenspieler mit Bluetooth-Transmitter
Einfach drahtlos ohne Kabel
Einen Plattenspieler an die Anlage anzuschließen, ist für viele Musikhörer schon eine höhere Wissenschaft: Es gibt, in der Anlage oder im Plattenspieler einen entsprechenden Vorverstärker zu haben. Bei der Verkabelung gerade analoger Art kann man auch so einiges falsch machen, was zu Brummen oder Problemen führt. Das gilt besonders, wenn Spieler und Anlage weit auseinanderstehen.
Die drahtlose Übertragung, in der Regel via Bluetooth, verhindert so etwas. Der Plattenspieler darf dort stehen, wo der Besitzer ihn spielen lassen will. Von dort sendet er seine Musik an einen Bluetooth-Lautsprecher oder eine entsprechend ausgerüstete Anlage. Natürlich tut er das erst nach dem Einschalten und dem Aufsetzen des Tonarms auf die Platte. Denn vollautomatische Spieler sind auch in der Bluetooth-Laufwerken noch die große Ausnahme.
Eine noch seltene Ausnahme bilden Plattenspieler mit LLAN-Connectivity: Diese streamen die von der Platte abgetastete Musik mittels LAN in eine Multiroom-Streaming-Umgebung.
Was gibt es zu beachten?
Lautstärkesteuerung ist wichtig!
Erfahrungsgemäß funktioniert die Verbindung der Bluetooth-Transmitter mit dem Endgerät problemlos. Allerdings haben die üblichen Plattenspieler mit Bluetooth-Transmitter keinen Lautstärkeregler eingebaut. Daher senden sie die Musiksignale immer mit maximaler Aussteuerung oder reagieren allenfalls auf Lautstärke-Steuersignale vom Wiedergabegerät.
Kopfhörer völlig ohne Lautstärke-Steuerfunktion sind deshalb auch für den Betrieb an Bluetooth-Plattenspielern nicht geeignet.
Wird die Lautstärke über Bluetooth lediglich gesteuert und im Transmitter geregelt, können die einzelnen Stufen dabei recht grobschrittig sein. Und gerade wenn man Schallplatten hört, die unterschiedlich laut ausgesteuert sind, kommen Lautstärkeregelungen via Bluetooth an ihre Grenzen.
Deshalb ist es bei einem Lautsprecher ohne eigene Lautstärkeregelung sinnvoll, die Kombination mit dem gewünschten Bluetooth-Plattenspieler auszuprobieren. Das gilt grundsätzlich auch für alle Kopfhörer, die eine Lautstärkesteuerung haben.
Im Vorteil: Geräte mit eigener Lautstärkeregelung
Noch besser sind Wiedergabegeräte geeignet, die auch wirklich die Lautstärke selbst regeln und sich nicht darauf verlassen, dass das digitale Quellgerät dies vor der Bluetooth-Übertragung tut. Das gilt für die allermeisten Hifi-Verstärker und -Receiver sowie einige All-In-One-Lautsprecher. Aufgefallen ist uns eine solche Funktion zum Beispiel bei den Bluetooth-Lautsprechern von Marshall, die völlig unabhängig vom Bluetooth-Quellgerät funktioniert.
Die Lautstärkeregelung ist in den allermeisten Fällen hier deutlich feinfühliger abgestuft und weist einen größeren Regelungsbereich auf.
Bluetooth, Dynamik und Plattenaussteuerung
Im Gegensatz zu digitaler Musik weisen Schallplatten keine eindeutige Aussteuerungsgrenze auf. Damit es nicht zu Verzerrungen kommt, lassen die Hersteller von Phono-Vorverstärker, A/D-Wandlern und Bluetooth-Transmittern zumeist eine Sicherheitsreserve für sehr laut ausgesteuerte Platten.
Das führt aber auch dazu, dass bei leisen Schallplatten die Klangqualität spürbar nachlässt und im Extremfall sogar Störgeräusche ständig hörbar werden. Wer also eine exzellente Hifi-Qualität von einem Plattenspieler mit Bluetooth-Übertragung erwartet und gar noch Klassik- oder Jazz-Scheiben hört, sollte die gewählte Kombination unbedingt vorher ausprobieren. Sonst erlebt man womöglich eine böse klangliche Überraschung.
Plattenspieler mit Sonos verbinden
Neben dem Sonos Five (unseren Test finden Sie hier) und Play:5 oder dem Sonos Connect und Sonos Port, die einen analogen 3,5-mm-Klinken-Eingang für Plattenspieler mit Hochpegel-Ausgang (unsere Zusammenstellung finden Sie hier) besitzen, gibt es vereinzelt auch die Möglichkeit, die Musik via Bluetooth zuzuspielen. Das gelingt mit dem Sonos Roam und dem Sonos Move, die Bluetooth-Schnittstellen bereit halten. Mit dem Roam lässt sich dank seiner Bluetooth Line-In-Fuktion das Tonsignal des Plattenspielers auch anderen Sonos-Speakern im ganzen Netzwerk ohne Zeitverzögerung bereitstellen.
Alternativen: Phono-Verstärker mit Digitalausgang oder Anlage mit Phono-Eingang
Gerade wer seine LPs in höherer Qualität hören will, stößt mit Bluetooth schnell an Grenzen. In diesem Fall hilft eine digitale Kabelübertragung und ein Plattenspieler mit höherer Datenrate beim A/D-Konvertieren. Viele Bluetooth-Plattenspieler bieten neben dem drahtlosen Transmitter noch weitere Ausgangsoptionen, oft ein Analoger Line-Out, der sich an praktisch jedes Gerät mit Analogeingang anschließen lässt, oder einen USB-Out.
Hier ist aber wiederum Vorsicht angesagt. Schließlich besitzen die meisten Plattenspieler mit kabelgestütztem Digitalausgang nur einen USB-Ausgang für den Anschluss an den Computer, der dort wie eine Soundkarte gesehen wird. Die meisten HiFi-Anlagen und All-In-One-Geräte können aber mit einem solchen Signal nichts anfangen. Deshalb wäre ein optischer Digitalausgang (der sehr selten ist) oder die vorgenannte analoge Hochpegel-Kabelübertragung besser geeignet.
Kaufratgeber: Plattenspieler mit Digitalausgang
Kaufratgeber Plattenspieler mit analogem Ausgang und Phono-Verstärker
Aufpassen sollte man beim Kauf eines in der obigen Auflistung nicht genannten Modells: In vielen Online-Shops werden Plattenspieler nur nach vorhandenen Funktionen aufgelistet und gefiltert. Es gibt aber auch solche Modelle, die einen Bluetooth-Eingang besitzen und nicht selbst das Signal der Schallplatte drahtlos streamen können.