STEREO GUIDE Testurteil
Die Panasonic SC-BMAX10 bietet gegenüber der kleineren SC-BMAX5 zwei Vorteile: einen noch tieferen, knackigeren Bass und vor allem längere Akkulaufzeit. Ansonsten teilt sie Stärken und Schwächen mit ihr.
Vorteile
- Für eine Partybox sehr natürliche Klangabstimmung
- Tiefer, differenzierter und trockener Kick-Bass
- Mikrofon- und Instrumenten-Eingänge
- Akku und integriertes Netzteil
Nachteile
- Akku nicht wechselbar
- Keine App, keine Stativaufnahme
- Lautstärkeregelung nicht über Bluetooth mit Handy synchronisiert
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Natürlichkeit / Transparenz8.4
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Bass / Dynamik9.4
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Praxis / Connectivity8.9
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Preis/Leistung9.5
Mit der Panasonic SC-BMAX10 bringt der japanische Elektronik-Konzern zeitgleich eine größere Version seiner kurz zuvor von STEREO GUIDE getesteten, tragbaren Bluetooth-Partybox SC-BMAX5 auf den Markt – und legt bei gleichem Grundkonzept uns Ausstattungsumfang in Sachen Leistung, Klang und Ausdauer nochmals eine Schippe drauf. Die SC-BMAX10 empfiehlt sich als idealer Lautsprecher für Gartenpartys, Straßenfeste oder spontane Musiksessions – vor allem dann, wenn Mobilität und ausreichend langer Akkubetrieb gefragt sind. Im Test zeigt sich: Diese Partybox spielt nicht nur laut, sondern auch klanglich überraschend ausgewogen.
Stärkere Endstufe, längerer Atem

Im Vergleich zur kleineren SC-BMAX5 punktet die SC-BMAX10 mit seiner stärkeren Class-D-Zweikanal-Endstufe. Im Netzbetrieb bringt sie es laut Hersteller auf satte 150 Watt RMS, die sich auf zwei 14-cm-Tieftöner und zwei 5,7-cm-Hochtöner verteilen. Beim Akkubetrieb reduziert sich die Leistung auf 50 Watt, was aber immer noch mehr als ausreichend für typische Outdoor-Einsätze ist. Ein großer Trumpf gegenüber der kleinen SC-BAX5: Mit einer Laufzeit von bis zu 15 Stunden bei mittlerer Lautstärkeohne Lichteffekte spielt die BMAX10 fast doppelt so lang wie ihr kleiner Bruder. Kein Wunder, sein 7,2-Volt-Akku ist mit einer Kapazität von 4.950 mAh auch doppelt so groß.
Ausstattung: Alles da, was man braucht
Auch die SC-BMAX10 bietet eine breite Palette an Anschlussmöglichkeiten. Über den rückseitigen USB-A-Port lassen sich MP3-Dateien direkt von einem Speicherstick im FAT16-, FAT32- oder exFAT-Format mit 16 Bit und 32 kHz, 44,1 oder 48 kHz abspielen. Man kann via USB auch wie mit einer Powerbank ein Mobilgerät aufladen. Hinzu kommen zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen – einmal als Eingang, einmal als Ausgang, um mehrere Lautsprecher miteinander zu verketten. Anschließend kann man über die „Speaker Mode“-Taste zwischen Stereo-Betrieb (nur bei zwei gleichen Lautsprechern sinnvoll) oder einem Party-Modus mit Drahtverbindung umschalten, bei dem jede Box das gleiche Signal zugeführt bekommt.
Ein zusätzlicher optischer Digitaleingang (Toslink) erlaubt auch die Nutzung als Soundbar-Ersatz für Fernseher oder Beamer. Die Box unterstützt Linear-PCM-Ton mit einer Reihe von Samplingfrequenzen: 32 kHz, 44,1 kHz. 48 kHz, 88 kHz und 96 kHz.
Bei Bluetooth zeigt sich die Panasonic SC-BMAX10 jedoch etwas konservativ: Es wird lediglich der Standard-Codec SBC unterstützt, nicht aber AAC oder aptX. Für einen Partylautsprecher dieser Preisklasse ist das jedoch leicht verschmerzbar.


Volle Kontrolle auf der Oberseite
Die Bedienung erfolgt über großzügig dimensionierte und gut gekennzeichnete Regler und Tasten auf der Geräteoberseite. Neben einem Display gibt es Drehregler für Lautstärke, Mikrofon- und Gitarrenlautstärke sowie Echo-Effekt. Über weitere Tasten lässt sich der Klang mit Effekten wie Rock, Jazz, Samba oder Pop anpassen. Eine Bluetooth-Pairing-Taste erleichtert die Kopplung. Außerdem beherrscht die Box eine Multipoint-Verbindung mit zwei Geräten gleichzeitig – ideal, wenn auf einer Party mehrere DJs am Start sind. Allerdings verzichtet Panasonic bei der SC-BMAX10 gegen den allgemeinen Trend auf eine App.
Gut transportierbar, aber ohne Wetterschutz
Trotz seines Gewichts von knapp 9 Kilogramm ist der SC-BMAX10 mit integriertem Handgriff gut zu tragen. Das aus Kunststoff gefertigte, mit Metallgrill versehene Bassreflex-Gehäuse ist robust gebaut und lässt sich dank zusätzlicher Gummifüße sogar liegend betreiben – praktisch für Situationen mit begrenztem Platz. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Box besitzt keinen Schutz gegen Wasser oder Staub (keine IP-Zertifizierung). Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sie bei Regen besser im Trockenen lassen und auch vor Sand schützen.
Klangqualität: Druckvoll, differenziert, dynamisch
Die Panasonic SC-BMAX10 überzeugt im Test durch ein voluminöses Klangbild mit starkem Bassfundament. Besonders positiv fällt auf, dass die Bass-Boost-Funktion nicht übertreibt – selbst bei hoher Lautstärke bleibt der Sound kontrolliert und präzise. Ob akustische Drums bei „Urgent“ von Foreigner oder synthetische Beats à la Hedegaard – die Box liefert sauberen Punch ohne zu verzerren. Der Bass ist für eine Partybox außergewöhnlich schnell und trocken. Er kickt richtiggehend und wirkt sehr differenziert.
Ein weiteres Highlight: Auch bei wandnaher Aufstellung kommt es nicht zu Dröhneffekten. Die Pegelreserven sind beachtlich und der DSP greift erst spät ein. Stimmen werden ausgewogen und mit einem gewissen Charme wiedergegeben, wenn auch nicht in HiFi-Referenzqualität – was im Kontext einer Partybox absolut in Ordnung geht.
Die Panasonic SC-BMAX10 liefert ganz besonders an der Steckdose einen verblüffenden Dynamikumfang und kippt auch bei bemerkenswert hohen Lautstärken nicht ins Aggressive. Bevor man die Box zu Hause an ihre Grenzen bringt, ist garantiert die Schmerzgrenze der Nachbarn erreicht. Doch gerade im Akkubetrieb bietet die größere Partybox von Panasonic deutlich mehr Tiefgang und Punch bei hohen Pegeln als die SC-BMX5. Wer den Fokus auf Open-Air-Feten legt, ist mit der SC-BMAX10 eindeutig besser bedient.

Kleines Manko: fehlende Lautstärke-Synchronisation
Im Alltag fällt auf, dass Panasonic bei der SC-BMAX10 auf eine Synchronisation der Lautstärke zwischen Smartphone und Lautsprecher verzichtet hat. Je nach Nutzungsszenario kann man damit jedoch umgehen: Für Partys empfiehlt es sich, die Lautstärke am Zuspieler voll aufzudrehen und über den Regler an der Box zu justieren. Zuhause hingegen kann man auch mit kleinen Kompromissen leben und über das Smartphone steuern.
Vergleich zur SC-BMAX5: Mehr Power, besserer Bass
Im direkten Vergleich zur kleineren SC-BMAX5 zeigt sich der Aufpreis von rund 70 Euro als gut investiertes Geld – insbesondere bei Akku-Betrieb. Während bei der BMAX5 mobil eher die Puste ausgeht (was sich nicht nur auf die überschaubare Akkulaufzeit bezieht), bleibt die SC-BMAX10 deutlich druckvoller im Bassbereich und spielt souveräner auf. Selbst im Netzbetrieb liegt sie klanglich hörbar vorn.
Panasonic SC-BMAX10: Fazit und Alternativen
Die Panasonic SC-BMAX10 bietet im wahrsten Wortsinne stramme Klangleistung, ordentliche Akku-Laufzeiten und vielseitige Anschlussmöglichkeiten – ideal für Outdoor-Partys, Gartenfeste oder spontane Jam-Sessions. Zwar fehlt ein Wetterschutz, doch dafür punktet sie mit sattem Sound, guter Ausstattung und einfacher Bedienung. In ihrer Preisklasse ist sie derzeit eines der attraktivsten Gesamtpakete für alle, die unterwegs nicht auf Partyfeeling und kräftigen Bass verzichten wollen.
Von der Größe konkurriert die SC-BMAX10 mit der JBL PartyBox Club 120 oder der Sharp XParty Street Beat PS-949, doch erstere klingt weniger natürlich, letztere hat auch noch mit Überlastungs-Problemen im Bass zu kämpfen. Was allerdings die Praxistauglichkeit betrifft, ist in dieser Klasse gegen die Club 120 kein Kraut gewachsen. Vom Wechsel-Akku, die Stativ-Aufnahme im Boden über eine DJ-taugliche App bis zu Schutzklasse IPX4 sticht sie die klangstarke Panasonic in der Praxis aus. Zudem darf man nicht vergessen, dass es den meisten Leuten bei Partys gar nicht auf Natürlichkeit ankommt.
Technische Daten Panasonic SC-BMAX10
- Preisempfehlung des Herstellers: 350 Euro
- Abmessungen: 28 x 39,7 x 29,3 cm
- Gewicht: 8,7 kg
- Wiedergabezeit mit Akku: bis zum 15 Stunden, Ladezeit 4 Stunden
- Besonderheiten: Lichtorgel, Stroboskop, integriertes Netzteil, Powerbank-Funktion, je ein Mikrofon- und Gitarren-Eingang
- Mehr unter: www.panasonic.com