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STEREO GUIDE – Das HiFi-Magazin
Home » HiFi » Soundbars » Bose Solo 5 TV Sound System im Test
Soundbars

Bose Solo 5 TV Sound System im Test

Dezenter, günstiger Mini-Soundbar für vollere Stimmen aus flachen Bildschirmen
Stefan SchickedanzStefan Schickedanz10. Juli 2022
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Bose Solo 5 im Test
Das seit Jahren beliebte Mini-(Sound)Bar: Bose Solo 5 TV Sound System stellte sich dem Test. (Foto: Bose)

STEREO GUIDE Testurteil

75%
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Das Bose Solo 5 TV Sound System bewährt sich seit Jahren als günstige Problemlösung gegen flachen Ton von Flat-TVs. Im Test punktete es durch eifache Bedienung und profilierte sich als Upgrade für bessere Stimmwiedergabe gegenüber üblichen Flatscreen-TVs.

Vorteile
  1. gute Sprachverständlichkeit
  2. einfache Installation und Bedienung
  3. praktische Systemfernbedienung im Liederumfang enthalten
Nachteile
  1. Wenig Bassfundament und Dynamik
  • Klang: Natürlichkeit / Transparenz
    6.9
  • Klang: Bass / Dynamik
    6.8
  • Klang: Räumlichkeit
    7.8
  • Praxis / Connectivity
    8.2
  • Preis/Leistung
    8

Das Bose Solo 5 TV Sound System ist schon fast ein Klassiker in der kurzlebigen Welt der Unterhaltungselektronik. Bei Amazon findet sich die bereits vor einigen Jahren von mir getestete ultrakompakte Soundbar auch nach vielen Jahren immer noch in der Bestsellerliste. Dabei zielt er eher auf die Basis-Bedürfnisse jener, die nicht nach einem Home Cinema streben, also Leute, denen einfach der dünne Sound ihres flachen Fernsehers auf die Nerven geht. Genau das ist eine Bose-Spezialität, die grundsätzlichen Ansprüche einer breiten Nutzerschaft ähnlich wie Apple zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Technische Daten und Messwerte treten bei den erfolgsverwöhnten Amerikanern aus der Nähe von Boston dagegen in den Hintergrund.

Der Mini-Bar ist nur 54,8 Zentimeter breit, 7 cm hoch und 8,6 cm tief. Damit lässt er sich unauffällig vor einem Flatscreen-TV auf das Board legen. Wer seinen Flachbildschirm lieber an die Wand hängen möchte, bekommt für rund 20 Euro aber von Bose auch eine Wandhalterung* für den Solo 5. Ein wichtiges Zubehör gehört zum Lieferumfang: Die lernfähige Systemfernbedienung basiert auf Boses eingehnder Analyse von Nutzergewohnheiten. Das Bedienkonzept fällt entsprechend auch für die meisten Laien intuitiv erfassbar aus. Man kann dank Lernfähigkeit damit auch seinen Blu-ray-Player und den Fernseher steuern und muss sich nicht durch ein Bündel Remote-Controlls kämpfen.

Oft übernimmt die Elektronik dem Nutzer auch die Entscheidung ab. So wählt der Bose Solo 5 automatisch das Decodierungs-Verfahren, das am besten zur jeweiligen Tonspur passt. Allerdings kann der Benutzer mit einer eigenen Taste den Bass-Pegel nach Gusto justieren.

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Einfachheit als Teil des Konzepts

Was das Zuspielen von Ton betrifft, bleibt Bose seinem spartanischen Konzept treu. Es gibt neben einer Bluetooth-Schnittstelle zum Streaming von Smart-Devices und dem analogen AUX-Eingang mit 3,5-mm-Klinke lediglich einen optischen und einen koaxialen S/PDIF-Digital-Eingang zur Einspeisung des TV-Tons. Auf HDMI-Anschlüsse verzichten die Amerikaner und der USB-Eingang dient nicht der Musikwiedergabe vom Memory-Stick, sondern dem Aufspielen von Software-Updates. Der Soundbar ist zwar gut verarbeitet, aber sehr simpel konzipiert. Aber er ist auch für Bose-Verhältnisse entsprechend günstig. Man denke nur an die legendären Lifestyle-Systeme, die bei kleinem Bandbass-Subwoofer und fünf „beinahe unsichtbaren“ 1-Wege-Mini-Boxen so viel wie ein ganzer japanischer HiFi-Turm mit Standboxen kosteten.

Test: Bose Solo 5 TV Sound System.
Das Bose Solo 5 TV Sound System lässt sich leicht in Sideboards oder Schränken integrieren. (Foto: Bose)
Bose Solo 5 TV im Test.
Das Bose Solo 5 eignet sich mit der separat erhältlichen Halterung auch zur Wandaufhängung. (Foto: Bose)

Typisch Bose

1-Wege-Technik, sprich Breitband-Systeme, die den gesamten Audio-Frequenzbereich alleine abdecken, sind auch die treibende Kraft im Solo 5 TV Sound System. Auf diesem Gebiet hat Bose über die Jahrzehnte jede Menge Erfahrung angehäuft, seitdem Professor Amar G. Bose Anfang der 60er-Jahre mit der Bose 901 HiFi-Geschichte schrieb. Auch in dieser ewig weitergebauten amerikanischen Lautsprecher-Ikone werkelten acht kleine Full-Range-Treiber. Im Bose Solo 5 sind es nur zwei davon mit 5 Zentimetern Durchmesser, die durch eine besondere, von einander abgewinkelte Anordnung in Verbindung mit entsprechenden Algorithmen einen virtuellen Raumklang erzeugen sollen.

Für einen integrierten Subwoofer wie etwa im viel größeren Sounddeck Canton Sound L war in dem Mini-Soundbar kein Platz mehr. Es gibt noch nicht einmal die Möglichkeit, eine externes Bass-Modul anzuschließen. Daran kann man unschwer erkennen, dass Heinkino-Fans, die es bei Arnold Schwarzenegger und/oder Sylvester Stallone richtig krachen lassen wollen, von dem Soundbar trotz Bassreflex-System eher enttäuscht sein dürften. Der Schwerpunkt liegt bei dem Konzept hauptsächlich auf Stimmen und entsprechen gibt es sogar einen auf der Fernbedienung aktivierbaren Dialog-Modus für Talk-Shows und Nachrichten-Sendungen, der Sprache noch mehr hervorhebt.

Stimmen stimmen, Bässe könnten gehen besser gehen

Diese Funktion war aber eigentlich im Hörtest gar nicht nötig – eher schon die Bass-Anhebung. Von der sollte man aber keine Wunder erwarten. Wer auf N-TV, Sportschau oder dialoglastige Autorenfilme und weder Action-Ambitionen hegt, noch sein Wohnzimmer mit auffälliger und kostspieliger Technik vollstellen möchte, der findet in dem Bose Solo 5 eine simple, aber praxisnahe Lösung. Eine Lösung, mit der man auch mal drahtlos via Bluetooth Musik oder besser Hörbücher wiedergeben kann.

Weil Breitband-Lautsprecher ohne Frequenzweiche auskommen, gibt es bei ihnen prinzipbedingt keine Nebenwirkungen dieser in Mehrwege-Systemen unvermeidlichen Komponenten. Das verleiht ihnen eine gewisse innere Stimmigkeit, gerade auf der Zeitebene des Audio-Signals. Allerdings sind 5-cm-Konus-Membranen nicht eben prädestiniert, um hohe Frequenzen korrekt und auch richtungsunabhängig wiederzugeben. Offensichtlich versuchte Bose in der Abstimmung des Solo 5 durch eine Betonung der oberen Mitten, dem Höhenabfall ihres Konzepts etwas entgegenzuwirken. Das hellt Stimmen etwas auf, ändert trotz dieser kleinen Verfärbung aber nichts an der guten Sprachverständlichkeit des Soundbars.

Wer von einem Soundbar richtig satte Basswiedergabe und spritzige Hochtonimpulse erwartet, könnte vom Solo 5 etwas enttäuscht sein. Der kleine Bose zaubert auch keine Raumklangeffekte wie mit einem virtuellen Surround-Sound-System. Alles, was mit der Abwinkelung der beiden Treiber gelingt, ist eine subjektiv breiter wirkende Klangbühne. Der Solo 5 klingt etwas größer und breiter als er ist. Wer lärmempfindliche Nachbarn und/oder hellhörige Wände hat, bekommt mit ihm eine Problemlösung gegen blechernen, dünnen TV-Ton – nicht mehr und nicht weniger.

Test-Fazit und Alternativen zum Bose Solo 5 TV Sound System

In seiner Nische für Nutzer ohne besondere Ambitionen in Richtung Surround, Action oder HiFi ist das Bose Solo 5 auch nach Jahren noch relativ alternativlos. Gegenüber dem vollen Listenpreis von 280 Euro gewährt selbst Bose im eigenen Store inzwischen einen Nachlass. Und wer Geldbeutel wie Umwelt noch mehr schonen möchte, bekommt bei Bose für unter 200 Euro ein generalüberholtes Gebraucht-Gerät – Neudeutsch „refurbished“ – direkt vom Hersteller. Wer es im Heimkino auch etwas krachen lassen möchte, der muss tiefer in die Tasche greifen und einen Soundbar mit Subwoofer oder ein Sounddeck wie das Canton Sound L mit größerem Gehäusevolumen kaufen.

Technische Daten Bose Solo 5

  • Preisempfehlung des Herstellers: 280 Euro
  • Abmessungen (B x H x T):  54,8 x 7 x 6,8 cm
  • Gewicht: 1,69 kg
  • Besonderheiten: lernfähige Systemfernbedienung, Bluetooth
  • Mehr unter www.bose.de
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Bluetooth Bose
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Der Chefredakteur von STEREO GUIDE testet seit über drei Jahrzehnten als HiFi-Experte für Print- und Online-Magazine wie AUDIO, stereoplay, LowBeats oder FAZ Kaufkompass. Neben gepflegter Musikwiedergabe mag er schnelle Autos – gerne auch Oldtimer – mit sattem Sound. Über dieses Thema berichtet er ebenfalls regelmäßig, nicht zuletzt auf dieser Plattform.

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