STEREO GUIDE Testurteil
Der Dyson Zone könnte ein Überflieger unter den Bluetooth-Over-Ears sein. Doch der integrierte Luftreiniger minderte im Test die Performance.
Vorteile
- ausgewogene Klangabstimmung
- volle Basswiedergabe
- pfiffige App mit außergewöhnlichem Funktionsumfang
- solide Verarbeitung
- wirkungsvolles ANC und sehr gute mechanische Geräuschdämpfung
Nachteile
- Luftreiniger stört leise Musikpassagen und zehrt am Akku
- mit Visier funktioniert das Entsperren via Gesichtserkennung am iPhone nicht
- sehr hohes Gewicht und sperriges Hardcase
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz8.9
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Klang: Bass / Dynamik9.4
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Praxis / Connectivity8.9
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Preis/Leistung9
Was war das für eine Überraschung: Mit dem Dyson Zone stellte der britische Staubsauger- und Händetrockner-Spezialist nicht nur seinen ersten Kopfhörer vor. Vor allem ein Feature des drahtlosen Bluetooth-Over-Ears gab Anlass zu der Befürchtung, es könne sich nur um einen Aprilscherz handeln. Aber nein, ich hätte es eigentlich auch schon vor meinem ersten kurzen Test wissen müssen. Die von James Dyson gegründete Erfinder-Company bringt eine solche Kreuzung zweier grundverschiedener Arten wirklich fertig. Als ob es eines Beweises bedürfte, schaute ich nach der Präsentation der Prototypen in München gleich noch mal im Deutschen Museum vorbei. Dort gibt es im Dachrestaurant Wasserhähne mit integrierten Händetrocknern von Dyson. Und die funktionieren sogar in ihrer Doppelfunktion richtig gut – zumindest, wenn man das Konzept erst mal geschnallt hat und unter den Sensoren, die richtigen Bewegungen vollführt.
Das Konzept beim Dyson Zone beziehungsweise dessen Bedienung geht denkbar einfach. Zum ersten Einschalten muss man den unten an der linken Ohrmuschel angebrachten, aus glänzendem Metall gefertigten Knopf drücken und halten. Dieses Konzept ist gebräuchlich, auch wenn die Funktion theoretisch auch mit dem kleinen Joystick an der rechten Kapsel verbunden sein könnte. Doch selbst ohne die Schnellstart-Anleitung, die auch auf die für Android oder iOS erhältliche App verweist, sollten auch unbedarfte Nutzer das Teil rasch zum Laufen bringen.
Frischluft-Überdosis für Stubenhocker
Die Koppelung über Bluetooth 5.0 stellt jedenfalls kein Hindernis dar und die Frischluft-Funktion läuft sozusagen auf Autopilot. Man muss nur das innerhalb des vergleichsweise groß geratenen Hardcases noch mal separat wie eine Skibrille in einem Stoffbeutel verpackte Visier richtig herum in die Nähe der beiden Ohrmuscheln bringen. Den Rest erledigen starke Magnete, die es erstaunlich zuverlässig andocken.
Das klappt sogar sehr gut, wenn man den Kopfhörer schon auf den Ohren trägt. Nachdem der mit seinen Gummilippen unten und oben eng anliegende „Mundschutz“ mit einem satten Klack eingerastet ist, nimmt man ein leichtes Turbinen-Rauschen wahr. Es kommt einem fast abgehoben und abgeschottet wie in einem Flugzeug auf Reiseflughöhe vor, zumal man auch noch wie von einer Klimaanlage frische Luft zugefächert bekommt. Die Quelle des Geräuschs ist gleichzeitig auch die Windenergie-Quelle: Dyson brachte in beiden Ohrmuscheln des Zone nicht nur die 4 Zentimeter durchmessenden Schallwandler der Over-Ears unter. Die tollkühnen Entwickler packten auch gleich noch ein zweistufiges Luftfilter-System samt der nötigen Turbinen unter die sehr hochwertig anmutenden Grills der Metallgehäuse. Durch die Verbindung aus statisch aufgeladenen Fäden und Aktivkohle sollen nach Angaben des Herstellers 99% der Schadstoffpartikel mit einer Größe von 0,1 Mikron inklusive Viren aus der angesaugten Luft entfernt werden.
MyDyson App steuert den High-Tech-Hörer
Die via MyDyson App oder über den Button auf der linken Seite regelbare Luftzufuhr mag das perfekte Gadget für Markenfans sein, die ihren Dyson Luftreiniger „Purifier“ am liebsten immer mitnehmen wollen. Doch über Nutzen und Nachteile lässt sich vortrefflich diskutieren. Etwa in der Redaktion der altehrwürdigen HiFi-Zeitschrift AUDIO (für die ich den Dyson ebenfalls getestet habe) oder auch im Video-Review des amerikanischen YouTubers Marques Brownlee, der nachdenklich macht. Der Tech-Gadget-Spezialist fragte einen befreundeten Lungenarzt, der prompt vor austrocknenden Schleimhäuten warnte. Über Sinn und Nutzen der Luftreinigungs-Funktion ließe sich also leidenschaftlich debattieren wie auch über den wirklich krassen Auftritt mit dem Visier, vor dem ich offen gestanden am helllichten Tage auf offener Straße zurückschreckte.
Eindeutig hat die Doppelfunktion des Dyson Zone eine deutliche Nebenwirkung auf den Klang. Es summt, selbst wenn die Turbos mit niedriger Leistung laufen. Das kann uns eigentlich nicht verwundern, denn elektrische Ventilatoren und Luftströmung direkt am Ohr passen etwa so gut zusammen, wie eine Meditationsgruppe an der Startbahn eines Flughafens. Zwar aktiviert man mit dem Gebläse gleichtig das ANC. Die Geräuschunterdrückung verbirgt sich in der MyDyson App übrigens „Isolation“. Das erschint sogar dank der beachtlichen Wirkung der Auslöschung von Außengeräuschen nicht einmal übertrieben, zumal das 670 Gramm schwere Gerät mit seinem Visier und den riesigen, ohrumschließenden Kapseln wirklich das Gefühl totaler Abschottung steigert.
Beim Pusten geht der Batterie schneller die Puste aus
Ebenfalls wenig überraschend: Auch die Akkus leiden unter den hohen Ambitionen, einen Luftreiniger in einen Bluetooth-Kopfhörer zu integrieren. Nach zwei Stunden mit „Klimatisierung“ herrschte in unseren Praxisversuchen zwar keine absolute Stille. Dann versiegte allerdings das monotone Luftrauschen. Damit die Musik noch eine Weile weiterspielen kann, deaktiviert Dyson die Bi-Turbos bei einem Akkustand von 20%, um Strom zu sparen. Dann braucht man, sofern man sich wieder frischen Wind um die Nase wehen lassen möchte, erst einmal ein universelles USB-Netzteil, um den Over-Ear mit seinem stoffummantelten, erfreulich langen Ladekabel nachzutanken.
Dabei sollte man gut drei Stunden für eine volle Ladung einkalkulieren. Die Verwendung über einen analogen Kopfhörer-Ausgang wie etwa bei den Bluetooth-Over-Ears Teufel Real Blue Pro ist mit dem Dyson Zone nicht möglich. Allerdings gibt es als diese Funktionalität als Dreingabe mit einem Airline-Adapter beim kostspieligeren Dyson Zone Absolute+. Wer sich mit dem Dyson Zone auf das reine Musikhören beschränkt, kann im absoluten Idealfall bis zu 50 Stunden ohne ANC schaffen. Der Hörer zeichnet die Nutzungsdauer in der App sogar auf. Und er zeigt auch an, welchem Lärmpegel man seine Ohren dabei ausgesetzt hat. Das betrifft sowohl Lärm, der trotz mechanischer Dämmung und ANC noch durchkommt, als auch den Abhörpegel der Musik verbunden mit einer Warnung.
Der Dyson Zone sprengt jedes Test-Schema
Natürlich kommen einem unweigerlich mit dem Dyson Zone einige Test-Methoden in den Sinn, die von der Standard-Prozedur für Bluetooth-Kopfhörer abweichen. Etwa, den NO2-Gehalt der Luft am Auspuff des Oldtimers in der Garage zu messen. Oder die Wirkung des ANC am Dyson Staubsauger mit voller Leistung. Dann brüllt mein V11 nämlich ganz schön laut – 96 dB laut Messung (siehe entsprechenden Screenshot der MyDyson App). Leider zogen solche Extratouren den Test etwas in die Länge. Denn jedes Mal, wenn sich eine Gelegenheit für solche Extratouren bot, war der Akku des Zone entladen. Dabei war ich mir sicher, mich nicht nur auf die automatische Abschaltung beim Herunternehmen des Hörers vom Kopf verlassen zu haben, sondern mit dem Lüfterknopf an der linken Kapsel durch längeres Drücken einen richtigen Shutdown veranlasst zu haben.
Bedienung: Innovativ von vorne bis hinten
Auch wenn wir beim besten Willen aus Sicht von HiFi-Experten nicht um die vorausgegangene Kritik umhin kommen, gibt es viel Positives über den Kopfhörer-Erstling des Haushaltsgeräte-Spezialisten zu berichten. Von der Verarbeitung und Bedienkonzept des Dyson Zone können sich manch andere, die seit Ewigkeiten Kopfhörer anbieten, eine Scheibe abschneiden. Nicht nur die Idee des intuitiv zu nutzenden Joysticks zur Wiedergabesteuerung und Lautstärke-Regelung überzeugt. Gerade auch die Umsetzung mit Metall überzeugt. Gegenüber dem Vorserien-Modell, das wir vor ein paar Monaten checken konnten, hat sich die Handhabung gebessert. Damals passierte es mir mehrfach, dass ich beim Versuch, den Wiedergabe-Pegel lauter oder leiser zu drehen (Stick noch unten oder oben führen), einen Titelsprung (seitliche Bewegung) auslöste oder die Musik anhielt.
Auch die App verdient Lob. Zwar kombinierten die Konstrukteure in der MyDyson App – kostenlos erhältlich im Google Play Store und dem Apple App Store – den Air-Purifing-Kopfhörer nicht nur mit ihren Purifern, sondern auch gleich noch mit Staubsaugern oder Haartrocknern. Doch hier gelingt der Spagat perfekt, was die Funktion betrifft. Ob man es mag, sich zur Benutzung der App mit seiner E-Mail-Adresse bei Dyson zu registrieren, steht auf einem anderen Blatt. Zwar erlangt man damit automatisch seine Garantieverlängerung. Man kann sogar Ersatz für die mit Samt bezogenen Ohrpolster oder die Luftfiltereinsätze direkt aus der App einen Ersatz bestellen. Bei letzteren überwacht die Software sogar den Betriebszustand und zeigt den Wechsel an. Doch für volle Funktionalität muss man auch seinen aktuellen Standort mit Dyson teilen und bekommt außerdem in der Folge eine Flut von Werbemails.
G-Klasse für die Ohren
Immerhin nutzt der Dyson Zone die GPS-Daten für einem richtig cooles Feature, mit dem Kopfhörer von Sennheiser, Sony oder Teufel nicht mithalten können: Die App zeigt die von Messstellen bereitgestellten Werte zur Luftqualität an. Dazu gibt es zusätzlich eine lokale NO2-Messung, die den Stickstoffdioxydgehalt der örtlichen Atemluft messen kann. Um das Thema Abschottung von der restlichen Welt noch weiter auszureizen, hält der Dyson Zone seinen Träger auch gleich noch über den von den Mikrofonen des ANC-Systems ohnehin gemessenen Lärmpegel auf dem Laufenden. Und er zeigt in einer zweiten Kurve gleichzeitig noch die Lärmbelastung durch den Lautstärkepegel der Musikwiedergabe an.
Nutzer*innen, die ihren Nachwuchs vorzugsweise mit der Mercedes G-Klasse von der Kita abholen – sicher ist sicher –, dürften sich also mit dem Zone rundum bestens behütet vorkommen. Ja, es fällt angesichts dieser außergewöhnlichen Ingenieursleistung schwer, sich selbst als zufriedener Nutzer eines Dyson V11 Akku-Staubsaugers hier und da etwas Ironie zu verkneifen. Das hatten die Briten sicher auf dem Schirm, als sie zur Tat schritten. Ebenso, dass jemand, der sich mit ihrem Bluetooth-Kopfhörer auf die Straße wagt oder sich wie Jake Dyson, Sohn des Firmengründers, auf einem Pressebild in die U-Bahn begibt, nicht nur alle Blicke, sondern auch etwas Spott auf sich ziehen könnte.
Praxistest und ausführlicher Soundcheck
Es kostet aus den voran geschilderten Überlegungen heraus eine gewisse Überwindung, sich mit dem Dyson mit vollem Visier zum Praxistest auf die Straße oder gar in die U-Bahn zu trauen. Doch auch ohne die auf Spiegelglanz getrimmte Kunststoff-Applikation fühlt man sich mit dem ausgesprochen wuchtigen Over-Ear zu seiner Couch hingezogen. Er ist dann so etwas wie die Fortsetzung von Sennheiser mit anderen Mitteln. Ein schweres Kopfhörer-Kaliber, gegen das selbst ein für audiophile Stubenhocker gedachter Sennheiser HD 800 S als kompakter Leichtbau durchgeht, nur mobil und zeitgemäß ohne Kabel.
Die Samtpolster um die Ohren und am soliden, aus Stahl gefertigten Kopfbügel können dann das hohe Gewicht des Dyson Zone gut kaschieren. Und im Sommer schwitzt man im Haus-Gebrauch auch nicht so unter dem straff anliegenden ohrumschließenden Kopfhörer wie draußen in der prallen Sonne. Das ANC kann man sich in der guten Stube ebenfalls sparen, was die Akkulaufzeit vergrößert und das Rauschen vermindert. Das Visier des Luftreinigers sollte man sich dann ebenfalls sparen können. Und wenn nicht, sollte man unbedingt mal richtig lüften oder schauen, ob man vor lauter Musikhören einen verkohlten Braten in der Röhre vergessen hat.
Schnurrt perfekt
Ohne das leicht erhöhte Rauschen des Active Noise Cancellings und das Surren der Motoren spielt der Dyson Zone auf einem Niveau, das durchaus den Begriff audiophil verdient und seine, bislang in Sachen Akustik unauffälligen Schöpfer adelt. Wenn man bedenkt, dass etwa Bowers & Wilkins für den ebenfalls exzellent verarbeiteten Over-Ear Px8 rund 700 Euro verlangt, kann man die Fragen, in wieweit man beim Zone den Namen oder die Gimmicks mitbezahlt, ein Stück weit ausblenden. Auch beim Gewicht kann man zumindest auf der Couch ein Auge zudrücken.
Der Klang braucht sich hinter etablierten Kopfhörern nicht zu verstecken
Man lauscht dann einem stimmigen Kopfhörer mit einem sehr weiten Übertragungsbereich und sehr niedrigen Verzerrungen. Dyson betonte bei der Vorstellung des Zone, dass dessen Versuchsreihen nicht den Vorgaben eines „Klang-Gurus“ mit goldenen Ohren folgen. Man habe in langen, wissenschaftlich angelegten Versuchsreihen mit sehr vielen Testpersonen, die beste Abstimmung ermittelt.
Was Dyson in seinen drei Equalizer-Presets als „Neutral“ bezeichnet, verdient den Namen auch. Einzig eine leichte Brillanz-Betonung fällt auf. Und auch „Optimiert“ klingt trotz leichter Loudness-Charakteristik nicht übertrieben. Es fallen vielmehr zwei andere Dinge auf: Der Bass zeigt in dynamischer Hinsicht im Vergleich eher eine etwas weiche, dezente Charakteristik. Drums oder elektronische Beats wirken auf „Neutral“ etwas zurückhaltend und lassen etwa gegenüber dem für seinen Preis klanglich exzellenten Teufel Real Blue Pro etwas an Punch und Kontur vermissen. Das lässt sich mit „Optimiert“ beseitigen. Eigentlich ist das die Abstimmung der Wahl, gerade bei Rock und Pop. Von „Bass Boost“ würden wir dagegen abraten. Die resultierende Anhebung im Tieftonbereich geht zu sehr auf Kosten der, für einen geschlossenen Over-Ear guten Transparenz.
Rundum gelungen
Dynamisch gesehen gibt sich der Dyson Zone auch ohne die zuschaltbare Pegelbegrenzung einen Tick zurückhaltend. Dyson gelang im ersten Anlauf wirklich eine rundum gelungene Abstimmung, mit der auch klassische Musik oder Jazz große Freude bereiten. Doch gelingt es ihm am Ende nicht ganz, sich allein durch klangliche Eigenschaften von anderen guten Kopfhörern im mittleren Preissegment abzuheben, vom High-End-Bereich, in den er durch sein Frischluft-Gadget preislich vordringt, mal ganz abgesehen. Wenn er irgendwo Maßstäbe setzt, dann mit seinem sehr wirkungsvollen ANC und der hohen passiven Abschirmung, die den Begriff „Isolation“ wirklich rechtfertigen. Wie unser Experiment beweist, kamen von den 98 Dezibel Schalldruck, die der Dyson V11 Akkusauger auf höchster Stufe produziert, am Ohr des Benutzers nur 63 dB an.
Letztlich sprengt ein technischer Spagat wie der, den Dyson beim Zone vollzieht, jegliche Bewertungsschemen. Deshalb haben wir uns mit unserem ausführlichen Test auch viel Zeit gelassen. Doch am Ende zeigt sich, dass auch Wochen oder Monate nicht genug sind, um zu einem einfachen Urteil zu kommen. Diesen Kopfhörer muss man mögen. Man sollte ihn mehr als jeden anderen Kopfhörer vorm Kauf persönlich ausprobieren, ganz unabhängig davon, was wir Tester sagen und was die reinen Noten ausdrücken, die für einen solchen Geniestreich ursprünglich gar nicht gedacht waren.
Der Dyson Zone passt in kein Schema
Für manchen dürfte es schon ein K.O.-Kriterium sein, wenn man mit dem Visier die Gesichtserkennung seines iPhones nicht benutzen kann. Bleibt also nur, unter leisen Flüchen seinen Code einzutippen oder das Visier herunterzuziehen. Dann stoppt aber die Musikwiedergabe und das ANC schaltet auf den Transparenz-Modus um, weil diese Funktion eigentlich sehr smart gemeint war: Dyson hatte dabei die bequeme Kommunikation mit seiner Umwelt im Sinn. Doch daraus entstehen dann neue Probleme. Irgendwie erinnert der Zone etwas an das Chrysler Turbine Car von 1963. Das sollte durch Verwendung eines Jet-Triebwerks den Automobilbau revolutionieren, endete aber wie so manche zu kühne Erfindung als Liebhaberstück. Ob dem Turbo-Kopfhörer mit seinen Kompressoren das gleiche Schicksal droht, wird sich zeigen. Eine ingeniöse Meisterleistung ist er aber auch alle Fälle.
Test-Fazit und Alternativen zum Dyson Zone
Keine Frage: Der Dyson Zone ist eine außergewöhnliche Ingenieursleistung. Und er ist auch ein sehr guter Over-Ear mit einer natürlichen, sauberen Klangabstimmung plus kräftigem, präzisen Bass. Aber er schleppt ein aus Sicht vieler Anwender, zu denen ich mich in diesem Fall zählen darf, wegen einer verzichtbaren, obgleich spektakulären Zusatz-Funktion ein beachtliches Handycap bei Gewicht und Preis mit sich herum. Ein klanglich weitgehend auf Augenhöhe spielender Bowers & Wilkins Px7 S2 wiegt und kostet deutlich weniger. (Immerhin hat Dyson inzwischen die Preise für den Zone und den Zone Absolute Plus auf 650 respektive 700 Euro gesenkt).
Vielleicht sollte Dyson seinen Erfinderstolz überwinden und eine Pure-Audio-Version als Clone des Zone ohne Purifier zu einem kompetitiven Preis herausbringen. Die brillanten Briten könnten sich auch hier einer begeisterten Anhängerschaft gewiss sein. Ob der monströse, eher von Technologie als vom Nutzererlebnis getriebene Zwei-in-eins-Ansatz auf die Erfolgsbilanz von Dyson einzahlt, wird sich zeigen. Immerhin kennen selbst wir nicht einmal eine entfernte Alternative, die den gleichen Funktionsumfang abdeckt – außer vielleicht einer Do-it-yourself-Lösung aus Teufel Real Blue Pro in Verbindung mit FFP2-Maske.
Dyson Zone: Technische Daten
- Preisempfehlung des Herstellers: 650 Euro
- Bauart: Over Ear
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Gewicht: 670 g m. Visier, 695 ohne
- Besonderheiten: Active Noise-Cancelling, Headset-Funktion zum Telefonieren, App-Steuerung, Luftreiniger-Funktion mit abnehmbarem Visier
- Mehr unter: www.dyson.de