STEREO GUIDE Testurteil
+ hervorragende Dynamik und Pegel
+ feinsinniges, sauberes Klangbild auch bei hohen Pegeln
+ sehr natürlicher Klang
+ stabil und widerstandsfähig für Outdoor-Einsatz
– Akkulaufzeit nicht so lang
- nicht ganz so handlich
- für Raumabbildung sollten es zwei davon sein
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Klang: Natürlichkeit / Transparenz7.9
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Klang: Bass / Dynamik7.9
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Praxis / Connectivity8
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Preis / Leistung9.5
Bei den Outdoor-Speakern der 1-Kilo-Plus-Klasse sieht man vor allem zwei Designrichtungen: Edelgadget oder knallhartes Tool-Design. Der Aiwa Exos-3 schlägt letztere Richtung ein und setzt noch einen auf das übliche Camping-Outfit drauf. Hier hatten wir eher das Gefühl, Werkzeug aus dem professionellen Baubereich auszupacken. Und das gilt nicht nur für das auffällige Design mit roten Schutzkanten, sondern auch für die herrausragend stabile Verarbeitungsqualität. Zusätzlich gibt der Hersteller eine recht beeindruckende Wasser- und Staubdichtigkeit nach IP67 an.
Die Grundform des mit 33cm schon recht breiten Gesellen ist annähernd dreieckig. Das garantiert einen perfekten Stand auf dem Boden oder glatten Flächen. Außerdem gewährleistet die Form, dass sich die Schallwand mit den aktiven Lautsprechern in einem quasi idealen Winkel nach oben richtet. Auf der anderen Seite ist der Exos-3 dadurch auch nicht der handlichste seiner Klasse und gleitet nicht so leicht in den Rucksack. Deshalb liefert der Hersteller gleich einen breiten Schultergurt mit.
Technik und Akku
Obwohl es bei dieser Breite akustisch möglich wäre, setzt der Hersteller nicht auf eine Virtual-Stereo-Anordnung. Er lässt statt dessen einen mittig angeordneten Kalottenhochtöner spielen. Das unterstreicht noch einmal den Outdoor-Anspruch. Auch deshalb, weil mit den zwei daneben auf der Schallwand angeordneten Tiefmitteltönern von je 5 Zentimetern Durchmesser und den beiden seitlichen Passivmembranen für die Tiefbassunterstützung ein auf Dynamik ausgerichtetes Maximum an akustischer Wirkfläche in das Gehäuse integriert wird.
Dazu passt auch die Verstärkereinheit mit stolzen 46 Watt Leistung in Summe. Die verteilt nicht nur auf die beiden Kanäle. Der Hochtöner wird sich bei vollaktiver Trennung unabhängig von der Schwerarbeit an den Tief-Mitteltönern von einer eigenen Endstufe versorgt. Dies saugt allerdings auch am eingebauten Akku, so dass die Standzeit vom Hersteller nur bis 12 Stunden angegeben wird. Immerhin soll sie auch bei größerer Lautstärke nur bis auf 9 Stunden zurückgehen, danach muss aber auf jeden Fall geladen werden. Nach unseren Erfahrungen durchaus realistische Angaben. Positiv hervorzuheben: Der Hersteller liefert ein entsprechend potentes USB-Netzteil mit.
Funktionen und Zuspielmöglichkeiten
Die Zuspielung von Musikdaten erfolgt als Standard über Bluetooth in der Version 5.0. Optional besitzt der Aiwa unter einer Gummiabdeckung auch einen analogen 3,5mm-Eingang.
Zwei Einheiten des Aiwa lassen sich zu einem Stereopaar verkoppeln, was die eingangs erwähnte Mono-Abbildung zugunsten eines echten Raumklangs überwindet. Das geschieht sogar automatisch, wenn ein bereits gekoppelter Aiwa in der Nähe ist, und benötigt keine weitere Einstellung per App oder ähnlichem. Allerdings gibt es dann auch eine ganze Menge zu tragen. Zwei Exemplare des Exos-3 nehmen schon erheblich Stauraum selbst in größeren Taschen oder Rücksäcken ein.
Die USB-C-Buchse dient zum Nachladen, kann aber auch ein angeschlossenes Smartphone per Powerbank-Funktion seinerseits mit Energie versorgen.
Die Bedientasten für die wichtigsten Funktionen sind in rotem Gummi gehalten und oben auf dem First des dachförmigen Gehäuses angebracht. Zusätzlich sind sie durch seitliche Gummilippen vor Fehlbedienung geschützt, selbst wenn der Exo-3 mal herunterfällt – besser geht es nicht.
So fein und dynamisch klingt der Aiwa Exos-3
Die hohen Erwartungen, die angesichts von Leistungsangabe und Gewicht an den Pegel gestellt wurde, erfüllte der Aiwa Exos-3 voll: Er spielte laut, kraftvoll mit sattem, tiefem Bass, und blieb selbst bei heftigen Pegeln im Outdoor-Betrieb sauber und locker.
Völlig ohne Kritik blieb auch der Klangcheck aus Hifi-Sicht: Der separate Hochtöner sorgte spürbar für ein fein aufgelöstes Klangbild mit sauberen Stimmen bei einer insgesamt sehr natürlichen Abstimmung. Hier können sich selbst größere und teurere Speaker eine Scheibe von abschneiden.
Naturgemäß blieb das Raumbild auf die Richtung des Speakers beschränkt, war aber auch gerade im Open-Air-Betrieb nicht störend als Mono-Quelle zu erkennen. Und wer Stereo haben will, dem sei ohnehin ein Paar Aiwas empfohlen.
Test-Fazit und Alternativen zum Aiwa Exos-3
Als mobiler Bluetooth-Lautsprecher bringt der Aiwa Exos-3 eine fast schon als HiFi zu bezeichnende Klangqualität – etwas, das man sonst in dieser Klasse nicht noch einmal findet. Auch die dynamischen Fähigkeiten und sein in der Praxis wirklich nutzbarer Partypegel überragen selbst einen ähnlich teuren Mitbewerber wie den beliebten JBL Charge 5. Der JBL ist allerdings dann die bessere Wahl, wenn es explizit auf kompakte Maße und extreme Akkulaufzeit ankommt. Der Aiwa ist eben etwas sperrig und seine Standzeit ist nur gut, aber nicht herausragend in dieser Klasse.
Technische Daten Aiwa Exos-3
- Preisempfehlung des Herstellers: 150 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 33,3 x 12,4 x 12,4 cm
- Gewicht: 1600 g
- Akkulaufzeit bis zu 12 Stunden
- Besonderheiten: Wasser/Staubdicht nach IP67, Analoger AUX-Eingang, Stereo-Pairing, Netzteil
- Mehr unter: aiwa.eu.com
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