STEREO GUIDE Testurteil
+ natürlicher, detaillierter Klang
+ für die Größe erstaunlicher Bass
+ Überragendes Preis/Leistungsverhältnis
+ Einsteigergerechte Quellwahl inkl. Phono
- spielt nicht so dynamisch und laut
- Streaming nur über Bluetooth
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Klang: Natürlichkeit8.5
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Klang: Bass/Dynamik8
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Klang: Raumabbildung8.5
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Praxis/Connectivity9
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Preis/Leistung10
Die Produkteigenschaften der neuen Magnat Monitor Active 2000 ähneln dem bekannten Modell Multi Monitor 220 Aktiv. Auch die Abmessungen sind ähnlich. Ein vollwertiges Stereoboxenset mit eingebautem Verstärker, rudimentären Vorverstärkerfunktionen, Bluetooth-Zuspielung und Fernbedienung. Der Hersteller weist aber im Gegensatz zum teureren Schwestermodell auf vielfältigere Einsatzmöglichkeiten hin und nennt Schreibtischbeschallung ebenso wie Recording Studio.
Der Preis dagegen ist eine Kampfansage: für 350 Euro gibt es bei keinem renommierten Hersteller ein solches Set, sondern bestenfalls eine gutgemachte Bluetooth-Onebox. Für Einsteiger also eine spannende Möglichkeit, vollwertige Stereoabbildung zu bekommen.
Die Optik orientiert sich an klassischen Stereoboxen: rechteckiges Kistendesign mit preisklassenbezogen gut gemachter Mattlack- und Holzdekor-Oberfläche, die nur in schwarz erhältlich ist. Die Bestückung mit zwei Wegen, also Hochtöner und Tiefmitteltöner, ist typisch für Hifi-Kleinboxen. Dabei ist der Tiefmitteltöner mit 12,5 cm gerade noch groß genug ist, um auch Bässe ohne schmerzhafte Beschränkungen wiederzugeben. Die Gewebekalotte für den Hochton erinnert gar an deutlich teurere Lautsprecher. Die integrierten Verstärker leisten pro Kanal jeweils 35 Watt und sitzen in der rechten Box. Die linke wird mit einem Kabel verbunden. Ein Tausch der beiden Kanäle ist nicht möglich. Das sollten gerade jene Nutzer bedenken, die ihre Magnat Monitor Active 2000 mit einem Glasfaserkabel vom Fernseher aus versorgen.
Funktionen und Features
Die Anwendungen sind dank vierer Eingänge gut, aber nicht überragend vielfältig: Neben Bluetooth (Version 4.1), bietet sie einen optischen Eingang sowie je ein analoger Cinch- und Miniklinkenbuchsen-Eingang. Das Cinch-Paar lässt sich zum Phono-Eingang für den Plattenspieler umwidmen, sofern dieser mit einem MM-Tonabnehmer ausgestattet ist. Die Quellenwahl sowie eine Klangregelung und einfache Steuerung der Bluetooth-Quelle beherrscht die Infrorat-Fernbedienung. Auf der Rückseite des rechten Lautsprechers gibt es aber auch einen Drehregler für Pegel und Quellenwahl. Für eine einfache Anpassung an Raumakustik und Aufstellung lassen sich Bass und Höhen per Fernbedienung feinfühlig regeln.
Praxistest und Connectivity
Bluetooth-Verbindung klappte problemlos, die Pairing-Taste befindet sich allerdings untypischerweise auf der Fernbedienung. Auch die sonstige Bedienung ist sclhicht und intuitiv. Die angewählte Quelle wird per Farb-LED angezeigt, die Farben kennt man nach kurzer Gewöhnung, ebenso flackert diese als Reaktion auf Lautstärkebefehle. Der Phono-Eingang funktionierte im Test problemlos, dank der zusätzlichen Massebuchse auch brummfrei.
So klingt der Magnat Monitor Active 2000
Soll man die Magnat als günstiges Spielzeug oder als vollwertiges Hifi betrachten? Der Hörtest machte klar: Letzteres ist der Fall. Ein sehr natürlich weiter Raum mit schöner Stimmabbildung baute sich auf. Besonders ihre Feinzeichnung bei komplexen Aufnahmen und ihre wahrhaft audiophile Stimmdarstellung konnten selbst anspruchsvolle Hörer befriedigen.
Obwohl nicht übermäßig tief im Bass, beherrschten die Magnat-Boxen ein knackiges Fundament und klangen durchweg ausgewogen. Und zwar ziemlich unabhängig vom Austellort, sowohl freistehend auf dem Ständer wie im Regal,. Auf dem Lowboard oder in der Ecke machte sie eine gute Figur, was bei Lautsprecher selten ist. Wird der Bass zu dünn oder zu fett, lässt sich einfach und effektiv mit der Bassregelung gegensteuern.
Die tiefe, weite Raumdarstellung blieb sogar bei typischen Nahfeldsituationen erhalten. Etwa auf dem Schreibtisch oder am Mischpult, womit sich die Magnat besonders als Nahfeldmonitor empfahl. Größere Hörabstände deutlich über 2 Meter waren je nach Raumakustik nicht ideal. Das Klangbild war dann etwas zu distanziert und verlor deutlich an Direktheit und Dynamik. Wer diese Räumlichkeit, Feinauflösung gehört hat, wird nie wieder zu einem Onebox-System greifen, selbst wenn die besten in anderen Disziplinen wie Bass und Neutralität mit der Magnat gleichziehen können.
Test-Fazit und Alternativen zum Magnat Monitor Active 2000
Im Preissegment von 350 Euro hat das Magnat Stereo Set keine ernsthaften Mitbewerber. Die 100 Euro teurere Triangle Senza-03 weist ähnliche Funktionialität inklusive Phono-Eingang auf und spielt etwas dynamischer. Da muss sich der Magnat aber bei Natürlichkeit, Feinzeichnung und Raumabbildung klar geschlagen geben. Das gilt insbesondere bei typischen Anwendungen auf dem Schreibtisch. Insofern Kauftipp ohne Konkurrenzempfehlung. Wenn keine zu großen Pegel oder ultimative Dynamik/Spielfreude gefragt sind, hier kommt der Magnat Monitor Active 2000 an technische Grenzen.
Technische Daten Magnat Monitor Active 2000
- Preisempfehlung des Herstellers: ab 350 Euro
- Abmessungen (B x H x T): 17,5 x 29 x 20,5 cm
- Gewicht: 4,4 kg
- Besonderheiten: Cinch-Eingang mit Umschaltung für Phono MM, Mini-Klinke 3.5 mm, optischer S/PDIF-Eingang, Bluetooth 4.1
- Mehr unter: www.magnat.de
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