Porsche greift erneut nach der Pole-Position. Diesmal nicht bei Motor oder Fahrwerk, sondern auch im Bereich der Infotainment-Technologie. Zum Modelljahreswechsel wurden in den Serien 911, Taycan, Panamera und Cayenne umfangreiche digitale Upgrades vorgenommen, die das Porsche Communication Management (PCM) grundlegend überarbeiten. Die neue Hardware sorgt für schnellere Reaktionszeiten, während das erweiterte App Center und neue digitale Funktionen wie Amazon Alexa und Dolby Atmos den Komfort und die Interaktivität innerhalb des Fahrzeugs deutlich erhöhen.
Mehr Power im PCM
Mit der optimierten Hardware arbeitet das aktualisierte PCM jetzt deutlich reaktionsschneller als sein Vorgänger. Die verbesserte Rechenleistung ermöglicht den nahtlosen Zugriff auf eine Vielzahl von Drittanbieter-Apps, die direkt im System integriert werden können. Dies sorgt nicht nur für ein flüssigeres Nutzererlebnis, sondern bietet auch zahlreiche neue Funktionen, die individuell auf die Bedürfnisse der Fahrer*innen zugeschnitten sind. Als besonderes Highlight ist das Porsche Connect Paket – das für zehn Jahre serienmäßig in allen neuen Fahrzeugen enthalten ist – ein entscheidender Baustein, um das digitale Ökosystem Porsche nachhaltig zu stärken.
Neues App Center – Ein digitaler Marktplatz
Das neue Porsche App Center, das erstmals mit dem vollelektrischen Macan eingeführt wurde, ist nun auch in den Modellen 911, Taycan, Panamera und Cayenne verfügbar. Das App Center funktioniert ähnlich wie die bekannten App-Stores für Smartphones und Tablets und bietet Zugriff auf ein breit gefächertes Angebot von Apps. Ob Musik-Streaming, Video-On-Demand, Podcasts, Nachrichten, Wetter oder sogar Anwendungen zur Navigation zu Sehenswürdigkeiten und Ladepunkten – die Auswahl ist riesig. Auch Gaming- und Karaoke-Apps sowie Smart-Home-Anwendungen finden ihren Platz in diesem digitalen Marktplatz. Porsche erweitert das Angebot kontinuierlich, sodass das App Center stets auf dem neuesten Stand der Technik bleibt.
Amazon Alexa als digitaler Co-Pilot
Erstmals integriert Porsche neben dem Porsche Voice Pilot auch Amazon Alexa in sein Infotainmentsystem. Mit Alexa lassen sich per Sprachbefehl verschiedenste Aufgaben erledigen – von der Steuerung von Smart-Home-Funktionen wie Garagentoren und Beleuchtung bis hin zum Abrufen von Nachrichten, Wetterberichten oder dem Abspielen von Musik und Podcasts. Alexa kann entweder durch das Schlüsselwort „Alexa“ oder über eine dedizierte Taste im PCM aktiviert werden.
Immersives Klangerlebnis dank Dolby Atmos
Für HiFi-Fans und Kino-Kenner hat Porsche mit dem Update des PCM auch Dolby Atmos integriert. Fahrzeuge, die mit Premium- oder Highend-Audiosystemen der Partner Bose und Burmester ausgestattet sind, bieten nun ein dreidimensionales Raumklang-Erlebnis – egal ob beim Musikhören oder beim Filmeschauen. (Bisher dachten wir eigentlich, Porsche-Fahren sei Thrill genug). Die aus Kinos bekannte Raumklang-Technologie platziert einzelne Klangelemente exakt um die Zuhörer, sodass ein immersives 3D-Sounderlebnis entsteht. Dieses Feature soll dafür sorgen, dass sich Fahrzeuginsassen fühlen, als säßen sie mitten in einem Live-Konzert.

Das Update boostet Bose und Burmester
In verschiedenen Modellen wie dem Panamera (den ich vor einigen Jahren für LowBeats getestet habe) oder Taycan (hier geht es zu meinem Test auf LowBeats unter vielsagenden dem Titel: „Burmester lindert Ladefrust“) bot Porsche schon vor Jahren einen bemerkenswert guten 3D-Raumklang mit Höhen-Lautsprechern in den A-Säulen an. Doch die entsprechende Auro-3D-Technologie blieb den High-End-Sound-Systemen von Burmester vorbehalten. Mit Dolby-Atmos zieht immersive Audio auch in die günstigeren Bose-Systeme ein. Doch das ist nicht der einzige Vorteil.
Für das im Film- und Musik-Bereich gleichermaßen populäre Dolby-Atmos-Verfahren gibt es auf Streaming-Diensten wie Apple Music oder Amazon Music Unlimited richtige Mehrkanal-Aufnahmen mit diskreten Signalen für die Höhen- und Surround-Lautsprecher. Nach der bisherigen Technik von Porsche mussten dagegen normale Stereo-Aufnahmen mit einem Algorithmus in 3D-Audio umgewandelt werden. Und 3D-Klang blieb zudem den Burmester-Anlagen der großen SUVs und Limousinen vorbehalten. Mit den Dolby-Atmos-Produktionen können dagegen Toningenieure bei der Abmischung im Studio genau festlegen, aus welcher Richtung bestimmte Instrumente, Soundeffekte oder Hall kommen sollen. Die Anordnung im dreidimensionalen Raum erfolgt am Bildschirm mit frei beweglichen Objekten, denen sich Tonspuren zuordnen lassen (siehe Foto). Wird offensichtlich Zeit, auch mal auf STEREO GUIDE einen Porsche zu testen.
