Einer der nach wie vor beliebtesten Streamingdienste für Musik ist Spotify. Ein Grund dafür dürfte in der guten App und der Softwareoberfläche liegen, in der sich viele Musikhörer heimisch fühlen. Doch die kann weit mehr, als viele Spotify-Nutzer vermuten: Mit dem Streaming-Protokoll Spotify Connect lassen sich viele kompatible Audiogeräte sehr einfach mit Musik vom Streamingdienst versorgen.
Welche Geräte sind dazu kompatibel, was brauche ich für Spotify Connect und wie kann ich damit sogar eine drahtlose Multiroom-Anlage in meinem Haushalt aufbauen? All diese Fragen klärt unser Ratgeber im Folgenden.
Wie funktioniert Spotify Connect?
Spotify Connect ist ein Streaming Protokoll, das auf eine geschlossene WLAN/LAN-Installation aufsetzt und Musikstreams für Abonnenten des Streamingdienstes an verschiedene Endgeräte verteilt. Die Steuerung kann über die beliebte App oder Software erfolgen, sie muss aber nicht. Jedes mit dem eigenen Spotify-Abo verbundene Gerät kann auf die unerschöpflichen Vorräte an Musik zugreifen. Das gilt auch für mehrere Geräte, etwa in einer Multiroom-Umgebung mit Lautsprechern in verschiedenen Räumen. Allerdings gibt es bei gleichzeitigen Streams von einem Account Einschränkungen, denn offiziell wird ein zweiter Stream vom selben Account beendet, wenn ein weiterer begonnen wird. Mit geschlossenen Multiroom-Systemen wie Sonos kann man das aber teilweise umgehen.
Ein Pairing wie bei Bluetooth ist dabei nicht notwendig. Alle kompatiblen Geräte im WLAN werden identifiziert und in der „Mit Gerät verbinden“-Liste in der App angezeigt. Das gilt auch für die Geräte, die noch nicht im Account als eigenes Endgerät angemeldet sind.
Im Gegensatz zur Nutzung der Spotify-App auf einem Smartphone oder Tablet und Übertragung des generierten Audiostreams per Bluetooth oder Airplay hat Spotify Connect wesentliche Vorteile: So wird der Stream direkt zum Endgerät geleitet, die App dient lediglich als Fernbedienung. Viele Endgeräte können auch direkt auf die Steuerung von Spotify zugreifen, etwa per Sprachsteuerung, wobei sowohl Amazon Alexa, Apple Siri als auch Google Assistant unterstützt werden, sofern man damit ausgerüstetes Device verwendet.
Falls das Verbinden nicht funktioniert, ist ein Software-Update sowohl der App als auch des Endgerätes der erste Schritt. Denn Spotify hält nur in der jeweils neuesten Version die Connect-Funktion wirklich voll kompatibel.
Welche Audiogeräte können Spotify Connect?
Erfreulicherweise immer mehr. Spotify spricht selbst von Kooperationen mit über 80 Herstellern. Die meisten Multiroom-Systemfamilien und WLAN-Speaker sowie HiFi-Geräte mit Streamingfunktion haben es mittlerweile integriert. Auch viele Ab-Werk-Anlagen in Autos gehören mittlerweile dazu. Devices, die Google Chromecast können, werden automatisch auch als Spotify Connect angesprochen und können entsprechend angesteuert werden. Die Auswahl, welche Geräte und Marken das im Einzelnen sind, ist auf der Seite von Spotify zu finden. Dazu gehören Geräte von:
- Amazon
- Audio Pro
- Bang & Olufsen
- Bluesound/NAD
- Bose
- Bowers&Wilkins
- Canton
- Definitive Technology
- Denon
- Devialet
- Harman/Kardon
- IKEA by Sonos
- JBL
- KEF
- Libratone
- Marantz
- Marshall
- Naim
- Panasonic
- Philips
- Quadral
- Samsung
- Sonos
- Sony
- Teufel
- Tivoli
- Yamaha
Eine aktualisierte Auflistung aller kompatiblen Devices gibt es auf der Spotify Homepage.
Funktioniert Spotify Connect auch mit einem kostenlosen Free Account?
Im Normalfall benötigt man einen Spotify Premium-Account, und viele ältere Artikel über Spotify behaupten das auch. Es gibt aber eine Reihe von Audio-Herstellern, welche die Nutzung von Spotify Connect auch mit einem kostenlosen Account in ihre Geräte integriert haben. Dazu gehören Bose, Canton und Sonos – mehr dazu in unserem Ratgeber zu Spotify Free und Spotify Tap. Die Werbeeinspielungen und sonstige Restriktionen von Spotify Free umgeht dies jedoch nicht, aber es funktioniert.
Ist Spotify Connect besser als Bluetooth?
Qualitativ ja, denn Spotify Connect nutzt immer die volle Datenrate von bis zu 320 kbps zum Senden des Musikstreams, sofern der Account dies erlaubt. Spotifys Datenreduktions-Codec gilt auch als einer der besten, so dass diese Rate in der Praxis schon mit CD-Qualität gleichgesetzt werden kann. Bei Bluetooth wird die Übertragungsrate je nach Verbindungsqualität deutlich beschränkt.
Die Vorteile sind aber zudem praktischer Natur: Es kostet weder Batterie, wenn die Musik läuft, noch unterbricht die Wiedergabe bei Netzwerkproblemen des Smartphones oder wenn ein Anruf eingeht.